So machst du auch mit reflektierendem Bildschirm brauchbare Fotos
Ratgeber

So machst du auch mit reflektierendem Bildschirm brauchbare Fotos

David Lee
5.8.2019

Wenn die Sonne auf den Bildschirm scheint, siehst du nicht, was du fotografierst. Mit diesen Tricks gelingt der Bildaufbau trotzdem – zumindest so einigermassen.

Das beste Mittel gegen reflektierende Bildschirme ist natürlich der Sucher. Nützt dir aber nichts, wenn deine Kamera keinen hat oder du mit dem Smartphone unterwegs bist.

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Meine Kompaktkamera Sony RX100 III hat zwar einen Sucher, aber ich benutze ihn längst nicht immer. Mit der Sonnenbrille stosse ich manchmal an den Sucher, bevor sich dieser einschaltet. Er verbraucht zudem bei meiner Kamera mehr Strom als der Monitor. Ausserdem muss ich den Sucher nicht nur jedes Mal ausklappen, sondern auch noch herausziehen (ab RX100 VI entfällt dieser Schritt). Darum lasse ich ihn manchmal auch im Gehäuse.

Der wichtigste Tipp: Auf markante Punkte schauen

Auf dem Bildschirm erkennst du selbst im reflektierenden Sonnenlicht noch ein bisschen was: Besonders helle Flächen inmitten eher dunkler Umgebung oder umgekehrt dunkle Silhouetten vor hellem Himmel. Nutze diese Stellen als Orientierungspunkte.

Du schaust dir die Szenerie genau an und merkst dir, wo diese Orientierungspunkte auf dem Bild befinden müssten, damit der Ausschnitt stimmt. Dann richtest du die Kamera entsprechend aus.

Am einfachsten ist es, wenn ein solcher Orientierungspunkt den Bildrand markiert. Dann bringst du es ziemlich genau hin. Ansonsten würde ich genügend Reserve geben, damit du anschliessend zuschneiden kannst. Auch störende Objekte können eine Orientierung geben. Du verschiebst oder zoomst so weit, bis sie nicht mehr im Bild sind.

Ein Beispiel: Die Lärche vor dem hellen Himmel sehe ich auf dem Bildschirm auch bei Sonnenlicht. Die will ich auf dem Bild haben. Den unteren Teil des Baumes sehe ich nicht wirklich, kann aber abschätzen, wie weit nach aussen der Stamm geht. Ebenfalls aufs Bild muss der Bergbach, der sehr hell und darum auf dem Bildschirm sichtbar ist. Weil ich den Baum garantiert ganz drauf haben wollte, habe ich ein wenig Reserve gegeben; nachträglich würde ich unten und rechts ein Stück vom Rand wegschneiden.

Weitere Tipps

Die folgenden Tipps können das Problem ein wenig entschärfen. Für sich alleine nützen sie nicht viel, aber wenn du alle befolgst, bist du sicher besser dran.

Bildschirm putzen: Fingerabdrücke verschleiern den Bildschirm und zu allem Übel reflektieren sie auch besonders stark. Weg damit. Feuchte Brillenputztücher eignen sich gut; es gibt auch spezielle Bildschirmreinigungstücher.

Bildschirm ausklappen: Wie stark der Bildschirm reflektiert, hängt vom Einfallswinkel des Sonnenlichts ab. Durch das Abwinkeln des Bildschirms kannst du das zu deinen Gunsten beeinflussen. Zudem kannst du die Kamera so direkt vor deinen Körper halten und von oben auf den Bildschirm schauen.

So kann ich die Kamera vor den Körper halten, was Schatten gibt.
So kann ich die Kamera vor den Körper halten, was Schatten gibt.

Schatten erzeugen: Falls dein Bildschirm nicht beweglich ist, kannst du trotzdem einen leicht anderen Winkel versuchen oder mit dem Körper oder umliegenden Gegenständen ein wenig Schatten erzeugen.

Bildschirmhelligkeit auf Maximum. Im Normalfall reguliert die Kamera (oder das Smartphone) mit Hilfe eines Sensors die Helligkeit automatisch. Das funktioniert jedoch nicht immer ganz zuverlässig und vor allem nicht schnell genug. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst und genügend Akku hast, stellst du den Bildschirm besser manuell auf maximale Helligkeit.

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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