Ratgeber

Streaming-Highlights im Januar: Diese Filme und Serien darfst du nicht verpassen

Luca Fontana
1.1.2023

Neuer Monat, neue Streaming-Tipps. Ob Netflix, Disney+, Sky Show oder Prime Video: Hier erfährst du, was diesen Januar auf den Streaming-Diensten läuft.

«Hör mal, die Feuerwerksraketen, die du mir verkauft hast, funktionieren nicht mehr!» – «Das verstehe ich nicht. Ich habe sie extra vorher ausprobiert?» Und damit ein herzliches Hallo ins neue Jahr. Weiter geht’s mit den Serien- und Film-Tipps, die diesen Monat auf Netflix und Co. erscheinen.

Kaleidoscope, Staffel 1

Die Story? «Ocean’s Eleven», aber mit dem Typen aus «Breaking Bad». Nein, nicht Walter White. Gus Frings, der überkorrekte, freundliche, aber umso tödlichere Drogenboss, gespielt von Giancarlo Esposito. In «Kaleidoscope» gibt er einen Ganoven, der Raubüberfälle im grossen Stil durchführt. Zumindest, bis er von seinem Partner in die Pfanne gehauen wird – Esposito (ich weiss den Namen seiner Figur nicht, ist auch nicht so wichtig) muss ins Gefängnis. Sein Partner baut sich mit dem gestohlenen Geld ein Geschäftsimperium auf. Jahre später will Esposito es ihm heimzahlen und das Geld zurückstehlen. Dafür trommelt er die Besten der Besten zusammen. Denn auf dem Spiel steht nichts Geringeres als der grösste Coup aller Zeiten: sieben Milliarden Dollar. Wie war das nochmal mit der Ehre unter Dieben, Nathan Drake?

Soweit, so Durchschnitt. Nicht, dass ich etwas gegen sogenannte Heist-Movies habe. Oder dass ich behaupte, «Ocean's Eleven» hätte das Konzept nicht selbst schon kopiert (aber die vielleicht beste Umsetzung ever geliefert). Aber: «Kaleidoscope» hat tatsächlich etwas, das ich so noch nirgends gesehen habe. Offenbar ist die Serie so konzipiert, dass man ihre Folgen in beliebiger Reihenfolge schauen kann – und jede Reihenfolge erzählt damit ihre eigene Story. Wie cool klingt das denn?

Start: 1. Januar
Wo: Netflix

Star Wars: The Bad Batch, Staffel 2

Die Klonkriege sind vorbei. Das Töten nicht. In «The Bad Batch» rückt die aus «The Clone Wars» bekannte Elite-Truppe ins Zentrum einer Geschichte über Bürgerkriege, Verrat und den freien Willen. Denn Zeiten ändern sich. Ziele ändern sich. Eine Lektion, die Hunter, Anführer der genetisch manipulierten Eliteeinheit «The Bad Batch», auf die harte Tour lernen muss. Wo er und seine Klon-Brüder gestern noch Seite an Seite mit den Jedi-Rittern gegen die bösen Droiden-Armeen der Separatisten gekämpft haben, soll er heute aufständische Zivilisten töten, die sich der Republik – nein, das war gestern – die sich dem neuen Galaktischen Imperium widersetzen. Nichts daran ist richtig.

Ich mag die Serie. Auch, weil erneut «The Clone Wars»-Schöpfer Dave Filoni die Fäden in Händen hält. Filoni hat ein unheimlich gutes Gespür für gute «Star Wars»-Geschichten, die sowohl Jüngere als auch Ältere ansprechen. Kommen sehen hat das niemand: Anfangs wurde sein «The Clone Wars» als zu kindgerecht belächelt. Dann lernte er dazu und seine Serie wurde immer ernster, manchmal sogar richtig düster. Schliesslich übertraf Filoni sich selbst mit dem Serienfinale. Seitdem wurde er zu Höherem berufen: Zusammen mit Produzent Jon Favreau stemmt er aktuell die dritte Staffel von «The Mandalorian» und die Live-Action-Serie «Ahsoka». In der Zwischenzeit gönne ich mir die zweite Staffel von «The Bad Batch». Das Star-Wars-Leben ist schön.

Start: 4. Januar
Wo: Disney+

The Rig, Staffel 1

Isolation auf offener See, ein mystisches, gefährliches Phänomen und ein scheinbar übernatürlicher Nebel, der meine Klaustrophobie triggert – ein gefährlicher Mix. Mag ich. Dazu die aus «Game of Thrones» bekannten Schauspieler Iain Glen und Owen Teale mit ihrem besten schottischen Akzent. Ich glaube, viel mehr will ich gar nicht wissen. Muss ich gar nicht wissen. «The Rig» schreit gerade zu: «Je weniger du vorher weisst, desto besser.» Und mit nur sechs Episoden wird die Story bestimmt auch nicht unnötig gestreckt, sondern angenehm kurz und intensiv sein. Perfekt!

Start: 6. Januar
Wo: Amazon Prime Video

If These Walls Could Sing, Doku

Es ist vermutlich das am besten bewachte Tonstudio der Welt. Niemand kann hier einfach rein, nein, hier muss man sich anmelden und einen guten Grund haben. Wer will, kann aber von aussen einen Blick auf die weltberühmte Adresse werfen, die sich an der Ecke Abbey Road und Grove End Road im Londoner Stadtteil Westminster befindet. Dort, wo an einem sonnigen Tag im August 1969 John Lennon, Ringo Starr, Paul McCartney und George Harrison einen gewissen Zebrastreifen überquerten. Entstanden ist dabei das Cover eines der berühmtesten und besten Alben aller Zeiten – «Abbey Road». Und prompt wurde das ehemalige «EMI Recording Studios» danach benannt.

Die Geschichte endet aber nicht hier. Sie fängt ja nicht mal hier an. Abbey Road war schon vorher das pochende Herz der Musikindustrie. Später sogar das der Filmindustrie, als der legendäre John Williams 1977 die Filmmusik zu «Star Wars» in jenen Studios aufnahm. Gerade deswegen freue ich mich auf diese Doku über das ikonischste aller Musikstudios.

Start: 6. Januar
Wo: Disney+

Welcome to Chippendales, Mini-Serie

Wusstest du, dass das legendäre, amerikanische Stripper-Imperium «Chippendales» von einem Inder gegründet worden ist? Ich auch nicht. Genauso wenig wusste ich, dass Somen «Steve» Banerjee, der Gründer, sich innerhalb von nur zehn Jahren vom Migranten zu einem der erfolgreichsten Geschäftsmänner Amerikas und dann zum Mörder entwickelt hat – nichts am Aufstieg und Fall der Chippendales in den 1980er und 1990er Jahren scheint ohne Show und Drama passiert zu sein. Eine Mini-Serie, die ich mir sowas von geben werde, und wenn es nur wegen Nebendarsteller Kumail Nanjiani ist. Den mochte ich schon in «Saturday Night Live», «The Eternals» (frag mich aber nicht nach dem Film selbst) und «Obi-Wan Kenobi».

Start: 11. Januar
Wo: Disney+

Vikings: Valhalla, Staffel 2

Zugegeben: Ich habe noch keine einzige Folge vom Serien-Hit aus Kanada gesehen. Aber «Vikings», so erzählt man mir, sei eine der authentischsten und besten Serien über die kriegerischen Wikinger im Jahr 793. Zwischen 2013 und 2020 entstanden sechs Staffeln. Und Hauptdarsteller Travis Fimmel, der den legendären König Ragnar Lothbrok gibt – angeblich ein direkter Nachfahre des Göttervaters Odin –, wurde zum Star.

«Vikings: Valhalla» ist zwar von den gleichen Produzenten wie «Vikings». Die Serie will sich aber explizit nicht als Sequel oder Spin-Off verstanden wissen. Wer also, wie ich, noch kein «Vikings» gesehen hat, braucht sich nicht zu sorgen: «Valhalla» beginnt erst im frühen 11. Jahrhundert, im Zentrum steht Leif Eriksson (Sam Corlett), der berühmteste Wikinger-Entdecker der Geschichte, und den benötigten Kontext geben uns die Charaktere in der Serie selbst. Jetzt wäre also ein guter Zeitpunkt, die erste Staffel zu schauen, ehe die zweite startet.

Start: 12. Januar
Wo: Netflix

Hunters, Staffel 2

Ein Junge, der noch zum Manne reifen muss (Greg Austin), verliert einen geliebten Menschen. Durch Mord. Ein alter, kauziger Mann (Al Pacino) sucht ihn auf und bietet ihm Rache an. Die bekäme der Junge nämlich, wenn er sich der Truppe dieses Mannes anschliesse – einer seltsamen Gruppe, die das Gesetz selbst in die Hand nimmt und in der jedes Mitglied Experte für irgendwas Verbotenes ist.

Klingt nach Amazons «The Boys»? Ist es nicht. In «Hunters» sind die Superhelden Nazis und die Boys Nazijäger. Zudem spielt das Ganze im New York der 1970er und soll auf wahren Begebenheiten beruhen. Und: Jordan Peele, Regisseur von «Get Out», «Us» und «Nope», ist der ausführende Produzent. Was damals, 2020, als die erste Staffel erschien, nach einem erfolgreichen Selbstläufer klang, hatte in Wahrheit Mühe, das Publikum für sich zu gewinnen. Verstanden habe ich das nie. Ich mag die schräg-tragische Serie. Vielleicht wird die zweite (und letzte) Staffel das Ruder ja doch noch rumreissen.

Start: 13. Januar
Wo: Amazon Prime Video

The Last of Us, Staffel 1

Dürfte ich aus dieser Liste nur etwas aussuchen – es wäre «The Last of Us». Das geht nicht nur mir so. Gaming-Redaktor und Kollege Domagoj ist schon genauso gehypt. Kein Wunder, schliesslich reden wir von der Serienadaption eines der besten Spiele des vergangenen Jahrzehnts, wenn nicht überhaupt. Nicht unbedingt wegen des Gameplays. Vielmehr wegen der vielleicht schönsten, spannendsten und traurigsten Geschichte, die je in einem Videogame erzählt worden ist.

«So hohe Erwartungen können doch nur enttäuscht werden», denkst du dir jetzt bestimmt. Optimistisch bleibe ich trotzdem. Erstens, weil Hauptdarsteller Pedro Pascal noch nie etwas Schlechtes gemacht hat. Wer was anderes behauptet, lügt. Zweitens, weil «The Last of Us» für den amerikanischen Serien-Delikatessen-Sender HBO produziert wird – auch eine Art Qualitätsgütesiegel. Und drittens, weil Craig Mazin als Showrunner die Fäden in den Händen hält. Mazin hat 2019 «Chernobyl» gemacht, die in meinen Augen mit Abstand beste Serie des ganzen Jahres. Dass dazu Neil Druckmann, der Autor und Regisseur des Spiels, dafür sorgt, dass die Adaption seiner Kreation treu bleibt, ist für mich nur noch das Tüpfelchen auf dem «i».

Start: 16. Januar
Wo: Sky Show mit Entertainment-Pass

Titelfoto: Pedro pascal in «The Last of Us» / Sky Show

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 

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