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The Matrix: Resurrections will clever sein – und ist doch nur plump

Luca Fontana
22.12.2021

Vor 21 Jahren lief «The Matrix» im Kino. Daran erinnert «The Matrix: Resurrections», die dritte Fortsetzung, beinahe pausenlos – und schaufelt sich so sein eigenes Grab.

Eines vorweg: In dieser Filmkritik liest du keine Spoiler. Du liest nur Infos, die aus den bereits veröffentlichten Trailern bekannt sind.


Mein Blick schweift nach draussen durchs Fenster. Wolken verdunkeln den Himmel. Regen plätschert gegen die Scheibe. Dutzende kleine Tropfen kullern herab. Beinahe meine ich ihn darin zu sehen, den grünen Code. Als ob ich träumte, obwohl ich wach bin. Was, wenn alles um mich herum nur eine Illusion ist? Eine Welt, die gar nicht real ist?

Die Matrix?

«Niemand kann dir sagen, was die Matrix ist. Du musst sie gesehen haben», sagte einst Morpheus im gleichnamigen Film, der Science-Fiction-Geschichte geschrieben hat. Nicht wegen der asiatisch angehauchten Kampfeinlagen oder den bahnbrechenden Computereffekten. Vielmehr waren es diese Gedankenspiele, faszinierend eingeflochten in perfekt geschriebenen Dialogen. Noch heute rezitieren sie Fans wie heilige Schriften aus der Bibel.

17 Jahre nach der abgeschlossen geglaubten Trilogie steht nun der vierte Teil an. Wozu? «Warner Bros. will eine Fortsetzung. Die machen sie mit oder ohne euch», sagt ein Charakter im Film zu einem anderen. Das ist so herrlich meta, dass die üblicherweise stillen Filmkritiker beim Pressescreening im zürcher Kino Abaton laut auflachen. Ich auch. Humor: Eines von vielen Dingen, die mich an «The Matrix: Resurrections» stören.

Darum geht’s bei «Resurrections»

Mr. Anderson alias Neo (Keanu Reeves) steht wieder am Anfang. Passiert, was passiert, tatsächlich oder verliert er nur den Verstand? Die Antwort könnte das weisse Kaninchen kennen, wenn er sich dazu entschliesst, dem Tattoo zu folgen. Oder hat er sich nicht schon längst dazu entschlossen? Schliesslich ist echte Wahl eine Illusion.

Oder? Sind das überhaupt seine Gedanken, die da im Kopf rumgeistern? Vielleicht spielt er sich selber den grössten Streich von allen. Nur eines ist sicher: Der Weg aus der Matrix ist schwer zu finden, falls es die Matrix überhaupt gibt. Denn sie hat sich weiterentwickelt. Ist stärker geworden. Gefährlicher. Und gänzlich anders als alles, was sich Neo in seinen wildesten Träumen hätte vorstellen können.

Oder waren das Erinnerungen?

Zuerst clever, dann aber doch nur… plump

«The Matrix: Resurrection» funktioniert dann, wenn du so unwissend wie nur irgendwie möglich ins Kino gehst. Darum habe ich die obige Inhaltsangabe bewusst vage geschrieben. Keine Sorge: Da geht schon mehr als die paar Zeilen oben vermuten lassen. Oder der Trailer, der gerade in puncto Story seltsam nichtssagend war.

Und damit gehen die Probleme des Films los.

So fühlt sich kein Matrix-Film an

Lana, was machst du da!?

Die Tonalität: Ein Griff ins Klo

Ich glaub’, ich spinne. Und er ist nicht der Einzige, der Sprüche klopft. Ich weiss nicht, was sich Lana Wachowski dabei gedacht hat. Es passt nicht zum düsteren Franchise, das stets mit Humor gespart hat. Vor allem dann, wenn ein kurzer Cameo-Auftritt einer «Reloaded»-Figur zur derart dämlichen Nullnummer verkommt, dass ich jeglichen Respekt vor ihr verliere.

Fazit: Auf grosse Erwartungen folgt grosse Enttäuschung

Eine alte Kritikerweisheit besagt: Beurteile nicht den Film nach dem, was du sehen willst, sondern nach dem, was er ist. Denn so subjektiv eine Filmkritik ist – zumindest die versuchte Objektivität wird von nichts so sehr beeinflusst wie von der eigenen Erwartungshaltung.

Darum mein Tipp: Schraube deine Erwartungen runter. Erwarte nicht das Meisterwerk, das «The Matrix» anno 1999 gewesen ist. «The Matrix: Resurrections» wird dadurch zwar nicht besser. Aber zumindest ersparst du dir die Enttäuschung, die du beim Gucken des Abspanns verspüren könntest. Vielleicht kannst du dann dem Film tatsächlich mehr abgewinnen als lediglich der Versuch, clever zu sein.

Zu sehen ist «The Matrix: Resurrections» ab dem 16. Dezember im Kino. Laufzeit: 148 Minuten. Und wenn du jetzt Lust bekommen hast, die Matrix-Trilogie noch einmal zu sehen – sie ist im Streaming-Angebot von Netflix.

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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