Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Produkttest

Trotz kleiner Problemchen: «Fantastic Beasts 3» ist einfach magisch

Luca Fontana
7.4.2022

Endlich Neues aus dem «Harry Potter»-Universum, denken sich viele Fans. Zu Recht: «The Secrets of Dumbledore» ist ein fantastischer Film mit einem toll aufgelegten Darsteller-Trio, das den verkorksten Vorgänger schnell vergessen lässt.

Eines vorweg: In dem Review gibt’s keine Spoiler. Du liest nur Infos, die aus den bereits veröffentlichten Trailern bekannt sind.


Man kann von ihr halten, was man will: Eine aussergewöhnliche Kinderbuchautorin ist J.K. Rowling zweifellos. Wie sonst liesse sich erklären, dass «Harry Potter» noch immer Tür und Tor in eine magische Welt öffnet, die Kinder und Erwachsene gleichermassen verzaubert? Schliesslich ist ihre Welt voller faszinierender Gegensätze. Wunderbar und gefährlich zugleich. Versteckt, aber trotzdem direkt vor unserer Nase.

The Wizarding World.

So richtig an diesen Mega-Erfolg konnten die «Fantastic Beasts»-Filme nie anknüpfen. Vielleicht, weil Rowling dazu keine Romanvorlage lieferte, sondern nur Drehbücher. Und die sind, das lässt sich mittlerweile sagen, nicht ihre Stärke. Gerade Teil zwei, «The Crimes of Grindelwald», strotzt vor erzählerischen und strukturellen Problemen.

Darum geht’s in «The Secrets of Dumbledore»

Es sind die 1930er. Die Zaubererwelt ist im Wandel. Denn Gellert Grindelwald will eine neue Weltordnung durchzusetzen. Eine, in der die Existenz von Hexen und Zauberer offenbart wird. Und eine, in der Muggel – Nichtmagier – der Zaubererwelt untergeordnet werden. Mit Krieg. Schliesslich waren es die Muggel, die im dunklen Mittelalter einst Jagd auf Hexen und Zauberer machten.

Mit Grindelwalds Macht kann es nur einer aufnehmen: Albus Dumbledore (Jude Law). Doch ein magischer Blutschwur, besiegelt in Jugendjahren, als sie noch Verbündete waren, verhindert das legendäre Duell, das Jahre später in «Harry Potter» ständig zitiert werden wird. Noch sind es darum ihre Gefolgsleute, darunter Magizoologe Newt Scamander (Eddie Redmayne), die Grindelwald und Dumbledore emsig um sich scharen, um den Kampf für sie auszufechten.

Zumindest, bis Grindelwald eine neue, mächtige Waffe in die Hände fällt: Die Fähigkeit, zumindest bruchstückhaft in die Zukunft zu sehen.

Noch ein Kurswechsel – dieses Mal zum Guten

Nun, da Steve Kloves zumindest erzählerisch das Zepter in der Hand hält, hat «The Secrets of Dumbledore» seinen beiden Vorgängern vor allem etwas voraus: einen Plan. Der Film weiss, wo er beginnt. Wo er aufhört. Und wie er den klar abgesteckten Weg zwischen Anfang und Ende überbrückt, ohne sich mit unnötig verwirrendem Ballast zu beladen.

Das ist erfrischend, gerade am komplizierten und verworrenen Plot von «The Crimes of Grindelwald» gemessen. Bezeichnend, wie in Kloves Drehbuch die neu eingeführte Professorin Lally Hicks (Jessica Williams) die Geschehnisse der Vorgänger in nur zwei, drei einfachen Sätzen zusammenfasst. Das zeigt, wie viel damals am Plot tatsächlich relevant war – und wie viel nur bremsendes Beigemüse.

Fakt ist nämlich: Die erneute Kursänderung ist mehr als nur ein Schritt in die richtige Richtung. Sie ist ein riesengrosser Wegweiser. Als ob «Fantastic Beasts» endlich seinen Ton gefunden hätte. Seinen Platz in der Wizarding World. Und der ist gut.

Der neue Grindelwald gegen den alten Dumbledore

Dass es mit «The Secrets of Dumbledore» gut kommen könnte, war gar nicht so selbstverständlich. Zu einschneidend die von ständigen Skandalen erschütterte Produktion, um auf ihren Erfolg zu setzen.

Skandale en masse.

Mikkelsen hingegen pendelt zwischen charmant, gütig – und unheimlich furchteinflössend. Ein Balance-Akt, der voll aufgeht und der auch besagte Romanze glaubwürdiger erscheinen lässt. Mittlerweile kann ich mir keinen besseren Schauspieler mehr als Grindelwald vorstellen. Das ist das grösste aller Komplimente, das ich Mikkelsen machen kann.

Und was ist mit Dumbledores titelgebenden Geheimnissen? Für Fans geht’s tatsächlich tief in dessen Hintergrundgeschichte. Sehr tief. Keine Sorge: Ich spoilere nichts. Aber mach dich auf die eine oder andere Überraschung gefasst. Und auf ein paar Szenen, die dank Jude Laws Schauspiel zu Herzen gehen, kein Auge trocken lassend.

Kritik? Ja, ein wenig

Erfreulich ist dafür der oben schon erwähnte Neuzugang Lally Hicks, einer Professorin der Ilvermorny Schule für Hexerei und Zauberei – die amerikanische Version von Hogwarts. Vielleicht, weil sie die meisten Szenen zusammen mit Sympathiebombe Kowalski bekommt, während sie in Berlin für viel Unruhe sorgen. Dort wird im Film eine grosse, kommende Wahl angekündigt. Eine, welche die oder den zukünftigen Anführer der weltweiten magischen Gemeinschaft bestimmen soll.

Wait, what?

In jedem Land gibt es ein Zaubereiministerium. Jedes Ministerium untersteht einer oder einem Anführer:in. Eine ihnen übergeordnete Führerschaft ist mir gänzlich neu und wurde – laut mir – weder in den Büchern noch in den Filmen je erwähnt. Auch wenn das Drehbuch mir zwar weismachen will, dass nur eine Person reinen Herzens zu dieser Führerschaft erhoben werden kann – etwas Diktatorisches hat das Konzept schon.

Fazit: Endlich macht das Franchise richtig Spass

Wo «Fantastic Beast and Where to Find them» noch zu zahm und zu belanglos im grossen «Harry Potter»-Kosmos schien, suchte «The Crimes of Grindelwald» seine Rechtfertigung in einer unglaublich überladenen Geschichte, die ohne jegliche Vorwarnung ihre ursprüngliche Prämisse komplett über Bord warf. Mit «The Secrets of Dumbledore» gelingt nun endlich ein guter Mittelweg.


«Fantastic Beasts: The Secrets of Dumbledore» läuft ab dem 7. April im Kino. Laufzeit: 142 Minuten. Freigegeben ab zwölf Jahren.

68 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


Produkttest

Unsere Expertinnen und Experten testen Produkte und deren Anwendungen. Unabhängig und neutral.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Produkttest

    Der erste «Harry Potter»-Film wird 20! Ranken wir die Filme

    von Luca Fontana

  • Produkttest

    «Doctor Strange 2» – der pure Wahnsinn!

    von Luca Fontana

  • Produkttest

    The Forever Purge: Der kreative Bankrott eines Franchises

    von Dominik Bärlocher