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Ratgeber

Welcher True-Wireless-Kopfhörer hat den besten Transparency Mode?

Livia Gamper
26.7.2022
Co-Autor: Rocket Science AG

Der Transparency Mode von Kopfhörern lässt Geräusche durch, sodass du deine Umgebung hören kannst. Das machen jedoch nicht alle True-Wireless-Modelle gleich gut. Die Firma Rocket Science hat für uns fünf aktuelle Modelle getestet und ermittelt, wie sicher die Modi im Strassenverkehr sind.

Die Audio-Nerds haben wieder zugeschlagen: Die Firma Rocket Science AG hat die Transparency Modes von fünf aktuellen True-Wireless-Kopfhörer analysiert und vermessen. Der Transparency Mode – je nach Hersteller auch Ambient-Mode oder Umgebungs-Modus genannt, – sorgt dafür, dass du trotz Hörer in den Ohren die Geräusche um dich herum wahrnehmen kannst.

Wer Rocket Science ist und warum die Firma für digitec Kopfhörer testet, erfährst du im untenstehenden Beitrag.

Die Testmodelle

Das festgelegte Testfeld setzt sich aus fünf aktuellen True-Wireless-Kopfhörern zusammen. Alle Hörer werden bei uns oft gekauft und sind lieferbar. Die LinkBuds von Sony sind das Referenzmodell. Denn diese Kopfhörer haben dank ihrer Bauweise mit dem Loch einen natürlichen Transparency Mode.

Die weiteren getesteten Modelle sind die folgenden:

So wurde getestet

Die gemessenen Ergebnisse

Mit einem Klick auf das Bild kannst du die Darstellung vergrössern. Um eine Rangliste für die Kopfhörer zu eruieren, hat Luca die durchschnittliche Abweichung von der idealen 0-dB(Z)-Linie errechnet. Die Kopfhörer mit der geringsten Abweichung werden am besten gewertet. Daraus hat sich folgende Rangfolge ergeben:

  1. Samsung Galaxy Buds Pro, Apple AirPods Pro und Nothing Ear (1)
  2. Jabra Elite 85t
  3. Sony WF-1000XM4

Die drei ersten Kopfhörer haben alle eine fast identische Abweichung. Spannend ist, dass Sony mit dem teuersten Kopfhörer, dem WF-1000XM4 den letzten Platz innehat, dafür aber mit dem LinkBuds als Referenzmodell auch der aktuell führende Hersteller in diesem Bereich ist.

Die AirPods Pro zeigen eine sehr flache Linie bis 1 kHz und verstärken dann das Signal bis 4 kHz. Das ist optimal für Sprachverständlichkeit, welche etwa in diesem Bereich liegt. Es leuchtet daher ein, dass die meisten getesteten Ohrhörer das Signal in diesem Bereich verstärken. Insbesondere die AirPods Pro sind gut dazu geeignet, um während eines Gesprächs in den Ohren zu bleiben – vom geltenden Knigge abgesehen.

Im Gegensatz zu den AirPods Pro zeigen die Jabra Elite 85t eine maximale Anhebung bei etwa 1,6 kHz und nehmen dann schnell ab. Das bedeutet, dass du Geräusche durch diese Hörer ziemlich brummelig wahrnimmst und hohe Frequenzen ausgeblendet werden – die Ohrhörer haben den schnellsten und stärksten Abfall im Stimmbereich.

Die Nothing Ear (1) haben eine der geringsten Abweichungen – spannend ist, dass ihre Linie ab 750 Hz fast den gleichen Verlauf hat wie jene der Samsung Galaxy Buds Pro, jedoch einige Dezibel tiefer angesiedelt ist. Dafür sind die Nothing Ear (1) bei den tieferen Frequenzen deutlich besser, also eher für den Strassenverkehr geeignet. Dafür hapert es bei der Sprachverständlichkeit im oberen Herzbereich etwas.

Damit du gleich selbst hören kannst, wie die jeweiligen Transparency-Modi bei den fünf Kopfhörern klingen, haben wir mit einem Equalizer die Kurven nachgestellt und sie über weisses Rauschen und eine Aufnahme aus dem Strassenverkehr gelegt. Es sind also keine Originalaufnahmen der Earbuds, sondern nachgestellte Audiobeispiele.

Beim Testen stellte Luca fest, dass Kopfhörer, die das Signal zwischen 2 und 4 kHz verstärken, ein Grundrauschen haben. Am besten hört er das bei den Samsung Galaxy Buds Pro, den Sony WF-1000XM4 und den Apple AirPods Pro. Deshalb kürt er den ersten Platz für die Nothing Ear (1), die nicht stark von der 0 dB(Z)-Linie abweichen, aber dennoch kein hörbares Rauschen haben.

Ist der Transparenz-Modus sicher im Strassenverkehr?

Die Messungen haben gezeigt, dass die Sony WF-1000XM4 und die Samsung Galaxy Buds Pro zum Tragen im Strassenverkehr ungeeignet sind, da sie tiefe Frequenzen ausblenden. Doch nicht nur das ist problematisch. Denn du musst im Strassenverkehr auch erkennen, woher ein Geräusch kommt. Die Ortung von Geräuschen, die von vorne oder von hinten kommen, wird schwieriger, wenn sich ein Ohrhörer im Gehörgang befindet.

Deshalb testete Luca alle Kopfhörer mit fünf Testpersonen durch. Dazu hat er zwei Lautsprecher aufgestellt, die vor und hinter den Testpersonen 20 verschiedene Klatschgeräusche in zufälligen Abständen abspielen. Die verschiedenen Klatscher hat Luca gewählt, damit das Gehirn der Proband*innen nicht nach vorgespeicherten Mustern suchen kann – denn wenn die Klatscher bekannt wären, könnte einfacher bestimmt werden, ob diese von vorne oder hinten kommen.

Die Resultate dieses Tests sind ernüchternd: Bei einem Viertel aller Töne konnten die Proband*innen nicht erkennen, ob das Geräusch von vorne oder von hinten kommt – die Kopfhörer verschlechtern also trotz Transparency Mode die Fähigkeit, Geräusche zu lokalisieren. Nur mit den LinkBuds von Sony konnten alle Testpersonen alle Geräusche korrekt lokalisieren – dank der offenen Bauweise mit dem Loch lassen sie das Ohr genügend frei.

Im Strassenverkehr kann diese verschlechterte Wahrnehmung fatale Auswirkungen haben – wenn du nicht hörst, ob das herandüsende Tram von vorne oder von hinten kommt, kommt’s selten gut. Bei allen getesteten Ohrstöpseln ist die Ortung von Geräuschen, die von links oder rechts kommen hingegen einfach, da die Verzögerungen für das linke und das rechte Ohr identisch sind.

Zum Problem der Ortung kommt beim Velofahren mit Ohrstöpseln der Fahrtwind hinzu. Die Störgeräusche können die Umgebungsgeräusche überdecken. Deshalb hat Luca die Windgeräusche mit einer Windmaschine getestet. Keine Windgeräusche hatten die LinkBuds von Sony, geringe bis mittlere Windgeräusche stellte er bei den Nothing Ear (1), AirPods Pro und den Galaxy Buds Pro fest.

Zum Schluss hat Luca noch die Latenzen im Transparenz-Modus getestet, da diese bei früheren Versionen der Ohrhörer ein Problem war. Alle getesteten Modelle blieben jedoch unter einer Verzögerung von 0,6 ms, was für das menschliche Ohr nicht hörbar ist.

Fazit

Wenn du Kopfhörer mit passiver oder gar aktiver Geräuschunterdrückung möchtest und den Transparency Mode nur in gewissen Situationen verwenden willst, dann musst du dich für ein anderes Modell entscheiden. Luca empfiehlt bezüglich der Transparency-Modi die Nothing Ear (1) und der AirPods Pro, die insbesondere bei Stimmen stark sind. Die Audio- sowie die Telefonier-Qualität oder sonstige Eigenschaften der Modelle sind bei diesem Test nicht beachtet worden.

Die Zusammenarbeit mit der Firma Rocket Science setzen wir fort. Falls du etwas wissen möchtest und das die Audio-Nerds vermessen sollen, schreib’s in die Kommentare. Vielleicht schaut sich Luca deine Idee als Nächstes an.

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Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival. 


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