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Su Yang
Hintergrund

Weniger Masse, mehr Klasse: Jean-Paul Brković über die Essenz von Design

Pia Seidel
30.7.2025
Bilder: Pia Seidel

In seinem Studio «Designverse Zürich» verbindet Jean-Paul Brković durchdachtes Design mit nachhaltigen Prinzipien. Unter seiner Marke «DDD» entstehen Produkte, die globale Inspiration mit lokalem Handwerk vereinen.

Woher kommen die Materialien, mit denen du arbeitest?
Ich arbeite unter anderem mit Smile Plastics zusammen, echten Pionieren im Recycling. Die Firma aus Wales recycelt Abfallmaterialien vollständig und stellt daraus Kunststoffplatten her, die zu 100 Prozent recycelbar sind.

Was inspiriert dich an dieser Zusammenarbeit?
Mich inspiriert die Geschichte hinter Materialien und Menschen: zu wissen, woher etwas kommt, wie es verarbeitet wird und ob es ressourcenschonend ist. Die Platten von Smile Plastics haben sich von verspielt und poppig hin zu stilvoll und zeitlos entwickelt – ideal für die Innenarchitektur. Jede Oberfläche erzählt ihre eigene Story – von der schimmernden Folie eines Joghurtbechers bis zu Barcodes.

Wie entsteht gutes Design?
Gutes Design braucht Mut, sich von der Masse abzuheben, und die Fähigkeit, entweder harmonisch in die Umgebung zu passen oder bewusst Neues zu schaffen, das überrascht und inspiriert. Es beginnt mit einer starken Idee, braucht exzellente Umsetzung, das richtige Timing und eine klare Zielgruppe. Unkonventionelles und kleine Makel machen Gestaltung oft erst spannend, vorausgesetzt, Qualität und Anspruch stehen im Fokus.

Beende den Satz «Der Begriff Design …»
… ist mittlerweile so breit gefächert, dass er oft verwässert wirkt. Jemand, der Nail-Art macht, nennt sich genauso «Designer» wie ein Produktentwickler. Das wird dem Anspruch von Design jedoch nicht gerecht. Ein geschützter Titel, ähnlich wie in der Architektur, könnte die Qualität sichern und den Wert der Branche stärken.

Gibt es ein Produkt, das du gerne neu gestalten würdest?
Definitiv. Mit meiner Uto-Serie habe ich den Ulmer Hocker neu interpretiert. Das Original ist ikonisch und zeitlos – es funktioniert auch in 50 Jahren noch. Aber es ist nicht stapelbar und hatte Optimierungspotenzial. Für mich ist das wie Rezitieren: Bestehendes würdigen und gleichzeitig etwas Eigenes schaffen. Picasso hat schliesslich auch so gearbeitet.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Mein Stil ist offen und neugierig. Alles inspiriert mich – von der Textur einer Feile bis zur Form eines Alltagsobjekts. Manchmal denke ich: «Das wäre perfekt für ein Projekt». Vielleicht sogar für ein Birkenstock-Redesign.

Welche Entwicklungen siehst du kritisch in der Designszene?
Das ständige Nachlaufen von Trends nervt. Minimalismus ist ein gutes Beispiel: Alles muss reduziert und «cool» sein, sonst gilt es nicht als hip. Dabei ist Gestaltung viel individueller. Der Trendwahn fördert Massenproduktion und minderwertige Produkte. Langlebige, durchdachte Designs sind hingegen die bessere Alternative.

Hast du einen Tipp für bewussteren Konsum?
Ganz einfach: Kauf dir das geile Zeug. Investiere in hochwertige Produkte, die lange halten, statt ständig billige Alternativen zu kaufen. Ein gutes Messer ist ein gutes Beispiel. Warum solltest du dich mit einem billigen Messer abmühen, das nach zwei Schnitten stumpf wird? Qualität zahlt sich aus, und du brauchst weniger.

In dieser Beitragsreihe beantworten Designerinnen und Designer Fragen rund um das Thema Design und gewähren Einblicke in ihre kreative Welt und Arbeitsweise.

Titelbild: Su Yang

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Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit. 


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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