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Ratgeber

Wenn es einschlägt – eine Anleitung zur Gewitterfotografie

David Lee
3.7.2018

Ein Gewitter zieht auf. Die meisten Menschen flüchten in ihre Häuser, suchen eine möglichst tief gelegene Stelle oder verkriechen sich gleich unter der Bettdecke. Gewitterfotografen tun das Gegenteil. Denn es gilt ein Naturspektakel einzufangen. Hier erfährst du, wie das geht.

Wie schaffst du es, ein Gewitter mit spektakulärem Blitz fotografisch festzuhalten? Rein aufnahmetechnisch ist das gar nicht so schwer. Der schwierigere Teil ist, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Für beides bekommst du hier die nötigen Tipps.

Normalerweise gebe ich keine Ratschläge, ohne sie vorher selbst ausprobiert zu haben. Nun hat es aber wochenlang nie gewittert und ich möchte den Beitrag vor der nächsten Gewitterwelle veröffentlichen, damit du gleich selbst loslegen kannst. Ich habe deshalb nicht auf meine eigenen Erfahrungen zurückgegriffen, sondern auf die von Andreas Hostettler, der nicht nur Gewitter fotografiert, sondern auch Meteorologe von Beruf ist.

So nimmst du einen Blitz auf

Die langen Verschlusszeiten funktionieren natürlich am besten, wenn es dunkel ist. Da kommt es gelegen, dass sich Gewitter oft abends oder nachts entladen. Mit einem ND-Filter (auch Graufilter genannt) kannst du aber auch lange belichten, wenn es hell ist. Der Blitz selbst ist bei Tageslicht vielleicht weniger eindrücklich, aber dafür kommen die Gewitterwolken und die Landschaft besser zur Geltung.

Vorschau mit fester Belichtungszeit

Bei spiegellosen Kameras wird dir schon im Sucherbild die Helligkeit angezeigt, die bei der Langzeitbelichtung mit der momentanen Blende resultiert. Wenn nicht, ist vermutlich in den Einstellungen diese Option deaktiviert. Bei der Canon M50, um ein Beispiel zu nennen, heisst der Menüpunkt «Belichtungssimulation».

Weitere Tipps zur Langzeitbelichtung

Zur rechten Zeit am rechten Ort

Die grosse Herausforderung der Gewitterfotografie ist, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein – natürlich mit der kompletten betriebsbereiten Ausrüstung.

Die Wetterprognose gibt einen ungefähren Anhaltspunkt für die nächsten zwei bis drei Tage. Wenn der fragliche Zeitpunkt näher rückt, musst du es jedoch genauer wissen. Dann hilft das Regenradar weiter. Zum Beispiel auf der Webseite von MeteoSchweiz oder noch besser auf der mobilen App.

Such dir schon vorher einen passenden Ort aus

Hostettler macht es deshalb umgekehrt. Er sucht sich im Voraus einen Ort, von dem er weiss, dass er etwas zum Fotografieren hergibt. In seiner Umgebung ist das zum Beispiel die Aussichtsterrasse Bäumli in Winterthur. «Dieser Ort hat den Vorteil, dass die Sicht nach Südwesten gerichtet ist, wo die Gewitter oft herkommen. Ausserdem ist auf den Fotos auch die Stadt zu sehen und nicht bloss das nächste Gebäude.»

Zum Entdecken geeigneter Aussichtsplätze empfiehlt er die Website turmfinder.ch. Sie listet begehbare Aussichtstürme in der Schweiz auf und zeigt sie auf einer Karte an.

Sicherheit: nur dabei statt mittendrin

Hostettler empfiehlt dazu die App Gewitter Alarm für iOS und Android, denn hier ist nebst den Blitzen auch das Radarsignal sichtbar.

Zur Abschätzung der Blitzentfernung gibts auch einen alten Trick ohne Hilfsmittel: Du zählst die Sekunden zwischen dem Blitz und dem allerersten Donnergeräusch. Der Schall braucht ungefähr drei Sekunden pro Kilometer, das Licht hingegen null. Wenn zehn Sekunden verstreichen, bist du also etwas mehr als drei Kilometer vom Blitzschlag entfernt.

Wenn dir dein Leben lieb ist, versuch nicht, etwas zu erzwingen und brich die Übung im Zweifelsfall ab, auch wenn du noch kein gutes Foto hast. «Ich habe mich einmal gerade noch ins Auto retten können und sah dann, wie 100 Meter entfernt der Blitz in einen Kran einschlug», erzählt Hostettler. Das ist ein weiterer Sicherheitstipp: Sich nicht zu weit vom Auto zu entfernen, denn dort bist du vor dem Blitz geschützt.

Titelbild: Andreas Hostettler

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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