Produkttest

Wie du mit der Sony RX100 IV den perfekten Slow Motion Shot hinkriegst

Manuel Wenk
6.5.2017

Ich war jüngst in Sri Lanka. Mit dabei war meine Sony RX100 IV, eine kleine Kamera mit viel Power. Das Feature, das mich auch nach meiner Rückkehr in die Schweiz fasziniert hat und am Ende mein Videoprojekt bestimmt hat: Slow Motion. Doch ganz ohne Tücken kommt die Funktion nicht aus. Ich erkläre dir, wie du die perfekten langsamen Sequenzen hinkriegst.

Die Sony RX100 IV ist kann Zeitlupen mit bis zu 1000 Frames pro Sekunde (fps) aufzeichnen. 1000 Bilder pro Sekunde bedeutet eine 40fache Zeitlupe. Durch diese Zeitlupenaufnahmen sind eigentlich unspektakuläre Vorgänge auf einmal sensationell spannend. Gerade im Sportbereich oder in der Natur können Dinge sichtbar gemacht werden, die dem Auge sonst verborgen bleiben. Diese Möglichkeit blieb bisher nur sehr teuren Profikameras vorbehalten.

Sony Cyber-shot DSC RX100 IV (24 - 70 mm, 20.10 Mpx, 1")

Sony Cyber-shot DSC RX100 IV

24 - 70 mm, 20.10 Mpx, 1"

Sony Cyber-shot DSC RX100 IV (24 - 70 mm, 20.10 Mpx, 1")
Kamera

Sony Cyber-shot DSC RX100 IV

24 - 70 mm, 20.10 Mpx, 1"

Im sogenannten High-Frame-Rate Modus (HFR) kann zwischen verschiedenen Optionen ausgewählt werden. Einerseits besteht die Möglichkeit zwischen 250, 500 oder 1000 Frames auszuwählen, andererseits muss der Benutzer zwischen einer Qualitätspriorität und einer Zeitpriorität entscheiden. In der Qualitätsprioriität sind Aufnahmen von zwei Sekunden möglich. In der Zeitpriorität sind bis zu vier Sekunden möglich, jedoch muss mit erheblichen Qualitätseinbussen gelebt werden.

Qualität im HFR Modus

Die Qualität im HFR-Modus variiert je nach Einstellung sehr stark. Beachtet werden muss, dass der Kamera Output in jedem Fall Full-HD ist, das heisst, die Aufnahmen werden auf 1920x1080 Pixel hoch skaliert. Zusätzlich croppt die Kamera bei höher werdenden Frame-Rates das Bild sehr stark. Es wird also nicht mehr der gesamte Sensor ausgelesen und es entsteht ein Zoomeffekt. Bei 1000fps ist dieser demnach am stärksten und man bekommt nur noch einen kleinen Bildausschnitt aufgezeichnet.

Eine Auflistung der Qualitätsunterschiede bei Slow Motion

Auslösung am Ende oder am Anfang

Im HFR-Einstellungsmenü gibt es zusätzlich die Option, das Video entweder am Ende oder am Anfang zu starten. Wählt man die Option «Auslösung am Ende», buffert die Kamera die vergangen zwei Sekunden (vier Sekunden im Zeitprioritätsmodus) in den Zwischenspeicher um diese auf die SD-Karte zu schreiben, sobald der rote Videoknopf gedrückt wird.

Der Modus «Auslösung am Anfang» versteht sich nun von selbst. Die Kamera speichert die folgenden zwei Sekunden auf der SD-Karte.

Und los gehts!

Um es vorweg zu sagen: Die Bedienung im HFR-Modus ist etwas kompliziert. Will man aufzeichnen, muss die Kamera zuerst in einen Standby Mode umschalten, in welchem alle anderen Funktionen reduziert werden, um Ressourcen zu sparen. Schärfe, Zoom etc. muss also vorgängig eingestellt werden. Nach der Aufzeichnung benötigt die Kamera rund 20 Sekunden, bis sie das File verarbeitet und gespeichert hat.

Je nach Situation ist das zu lange und das nächste, spannende Objekt hat sich bereits wieder bewegt. Ein Fact, den man immer im Kopf haben sollte.

Meine Tipps und Gedanken

Ich bevorzuge den Modus «Auslösen am Ende» – meistens will bekanntlich eine bestimmte Aktion eingefangen werden. Und hat man nur zwei Sekunden zur Verfügung, ist man mit diesem Modus auf der sicheren Seite.

Zudem ist man mit einer zehnfachen Zeitlupe im 250fps Modus meistens bereits sehr gut bedient. Die Auflösung ist mit 1824x1026 Pixeln annähernd Full HD (1920x1080) und extrem langsam ist das Video auch so. Aus zwei Sekunden werden demnach 20. Im Sri-Lanka-Video habe ich im Zeitenprioritätsmodus gefilmt, demnach ist die Auflösung nur 1676x566 Pixel.

Ein Unterschied zum Qualitätsmodus ist klar feststellbar.

Deshalb: Filmen am besten immer im Qualitätsmodus und mit 250fps.

Und noch was: Eine superschnelle SD-Karte muss sein, ohne geht es leider nicht.

Für mich ist dieses kompakte Wunderding der ideale Begleiter, den ich immer und überall dabei haben kann und möchte. Sei es auf meinen Rucksackreisen, bei denen es auf Gewicht und Grösse ankommt oder in den Bergen beim Skifahren, Biken oder Wandern.

RX100 IV im Vergleich mit der 5. Generation

Sony Cyber-shot DSC RX100 V (24 - 70 mm, 20.10 Mpx, 1")

Sony Cyber-shot DSC RX100 V

24 - 70 mm, 20.10 Mpx, 1"

Sony Cyber-shot DSC RX100 V (24 - 70 mm, 20.10 Mpx, 1")
Kamera

Sony Cyber-shot DSC RX100 V

24 - 70 mm, 20.10 Mpx, 1"

Seit einigen Monaten ist das Nachfolgemodell der RX100 IV, die Sony RX100 V, auf dem Markt. Die beiden Modelle sehen von aussen praktisch identisch aus. Auch unter der Haube haben sich nur einige Details geändert. So kann jetzt im HFR-Modus neu doppelt so lange aufgezeichnet werden, also acht Sekunden lang. Auch der Autofokus soll nochmals verbessert worden sein. Neu wird in 0.05 Sekunden fokussiert. Beim Vorgängermodell waren es noch 0.09 Sekunden. Neu kann die Kamera zudem bis zu 24 voll aufgelöste Fotos pro Sekunde schiessen. Insgesamt bis zu 150 am Stück. Beim Vorgänger waren es noch 16 Fotos pro Sekunde und nach nur 45 Fotos war der Buffer voll.

Insgesamt sind es marginale Änderungen, welche für die meisten User kaum relevant sind. Welche Kamera es sein soll, entscheidest also du und dein Budget.

Sony Cyber-Shot DSC RX10 Mark II (24 - 200 mm, 20.20 Mpx, 1")
Kamera

Sony Cyber-Shot DSC RX10 Mark II

24 - 200 mm, 20.20 Mpx, 1"

Sony Cyber-shot DSC RX10 Mark III (24 - 600 mm, 20.10 Mpx, 1")
Kamera

Sony Cyber-shot DSC RX10 Mark III

24 - 600 mm, 20.10 Mpx, 1"

Übrigens: Wem die kompakte RX100 IV respektive V zu klein ist und etwas mehr Zoombereich (24-600mm) möchte, kann auch zur Sony RX10 II und III greifen. Diese Kamera hat denselben, 1 Zoll grossen Sensor mit 20 Megapixeln Auflösung verbaut und ist ebenfalls in der Lage, bis zu 1000 fps Zeitlupenfilme aufzuzeichnen.

Und jetzt: Viel Spass!

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Als Multimedia-Produzent ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, Inhalte auf vielfältige Art und Weise aufzubereiten. In meiner Freizeit zieht es mich in die Berge, sei es zum Skifahren, Mountainbiken oder Wandern. Und natürlich habe ich meine Kamera immer griffbereit, genauso wie meine FPV-Drohne. 


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