Windows 10X ist tot – es lebe das Mai-2021-Update
19.5.2021
Microsoft hat Windows 10 in Version 21H1 freigegeben. Das neueste Update ist verhältnismässig klein und bietet vor allem Qualitäts- und Sicherheits-Verbesserungen. Quasi beiläufig wird im Blog-Beitrag das Aus von Windows 10X bekanntgegeben.
Bisher hat Microsoft zweimal jährlich ein grösseres Update für Windows 10 bereitgestellt. Ein umfangreiches im Frühling und ein eher überschaubares im Herbst. Dieses Jahr kommt untypischerweise zuerst der «kleine Service» dran. Daher sind die Neuerungen des Windows-10-Mai-2021-Updates (21H1), abseits von Qualitäts- und Sicherheits-Verbesserungen, überschaubar:
- Multikamera-Unterstützung für Windows Hello: Geräte können neu über mehr als eine Windows-Hello-Kamera verfügen. Ist eine interne und eine externe bei einem Gerät vorhanden, kann eine Standard-Kamera festgelegt werden.
- Die Funktion Application Guard des Windows Defenders hat eine Leistungsverbesserung erhalten. Der Microsoft Defender Application Guard ist nur bei Windows 10 Pro und Enterprise vorhanden.
- Windows Management Instrumentation (WMI): Microsoft hat den Gruppenrichtliniendienst (GPSVC) verbessert. Der soll nun schneller aktualisieren, was Remote-Arbeitsszenarien zugutekommt.
Das Update wird vorerst bei den meisten Geräten nicht automatisch eingespielt, sondern in Wellen verteilt. Wer die Installation erzwingen möchte, kann dies in den Windows-Update-Einstellungen. Vorausgesetzt, mindestens Version 2004 liegt bei der aktuellen Installation vor. Falls das nicht funktioniert, kann auf den Update Assistant oder das Media Creation Tool zurückgegriffen werden.
R.I.P. Windows 10X
Es hat sich bereits durch das Ausbleiben des im Herbst 2019 angekündigten Surface Neo abgezeichnet; Das für Dual-Screen-Geräte vorgesehene Windows 10X wird nicht das Licht der Welt erblicken. Oder zumindest nicht in Form eines eigenständigen Betriebssystems, wie Microsoft im Blog zum Update nebenbei bekannt gibt:
Following a year-long exploration and engaging in conversations with customers, we realized that the technology of Windows 10X could be useful in more ways and serve more customers than we originally imagined. We concluded that the 10X technology shouldn’t just be confined to a subset of customers. Instead of bringing a product called Windows 10X to market in 2021 like we originally intended, we are leveraging learnings from our journey thus far and accelerating the integration of key foundational 10X technology into other parts of Windows and products at the company.
Kurzum sollen die Features, die bisher für Windows 10X angedacht waren und entwickelt wurden, ins normale Windows 10 und andere Produkte des Unternehmens einfliessen. Microsoft hat erkannt, dass es lieber auf ein Subset-Betriebssystem verzichtet.
Microsoft nennt im Blog auch Beispiele von ursprünglich für Windows 10X angedachten Features, die bereits in Windows Insider Preview-Builds umgesetzt wurden. Etwa eine neue App-Container-Technologie, die in Produkten wie dem Microsoft Defender Application Guard zur Anwendung kommt. Weiter soll die Spracheingabe verbessert worden sein und eine modernisierte sowie optimierte neue Touch-Tastatur Einzug halten.
Martin Jud
Senior Editor
martin.jud@digitecgalaxus.chDer tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.