Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

News & Trends

Zu Besuch bei Joule Performance: «Wir nehmen das jetzt auseinander»

Der Bau des digitec PCs hat begonnen. Kamerafrau Stephanie Tresch und ich waren beim Bau der ersten PCs dabei und konnten den Mannen von Joule Performance über die Schulter schauen. Wir haben Dinge gesehen, die jedem PC-Schrauber die Nackenhaare aufstellen.

Ein Industriepark irgendwo im Kanton Zug. Kamerafrau Stephanie Tresch und ich steigen aus dem Zug aus und machen uns auf in eine Lagerhalle. Dort erwartet uns das Team von Littlebit und deren Tochterprojekt Joule Performance. Wo Littlebit solide PCs baut, vertreibt und wartet, geht Joule Performance einen Schritt weiter: Overclocking vom Experten und Teile, die vorher auf ihre Leistung getestet wurden, damit ein Maximum an Performance herausgeholt werden kann.

Der erste fertige Zenon ZX auf der Werkbank bei Joule Performance

Das war vor ein paar Wochen. Ab sofort ist der Zenon ZX im Verkauf, da die erste Charge der ersten Serie bei uns eingetroffen ist.

CPU ungleich CPU

«Wenn es darum geht, ein System stabil zu übertakten, dann ist nicht jedes Bauteil gleich gut geeignet», sagt Hiva Pouri, dessen Liste an gehaltenen Overclocking-Weltrekorden recht lang ist. Er ist Overclocker bei Joule Performance. Wer jetzt denkt «nimm einfach den schnellsten i7-Prozessor», liegt falsch. Nicht jeder i7 ist gleich gut für ein Overclocking geeignet.

Hiva Pouri erklärt, was eine gute CPU ausmacht und was eine gute CPU zur übertaktbaren CPU macht

Röhren biegen, Flüssigkeiten füllen

Das bedeutet eines: Die CPU wird geköpft.

In der Brechplatte eingespannt: i7-Prozessor.

Der nagelneue High-End-Prozessor wird also in eine Brechplatte eingespannt, danach in einen Schraubstock eingespannt. Ein lautes Knacken geht durch den Raum. Jedem PC-Bastler läuft es eiskalt den Rücken runter. Eine CPU zu köpfen gehört zu den Königsdisziplinen, denn ein Prozessor gilt als extrem filigran und heikel.

«Ach, das ist nur Geschwätz. Theoretisch kannst du auf einen Prozessor drauftreten und es passiert dem Ding nichts», sagt Hiva. Aber: Nur weil du das kannst, heisst das noch lange nicht, dass du sollst.

Die Wärmeleitpaste zwischen CPU und Kühler wird ausgetauscht

Die Wärmeleitpaste wird in Handarbeit ersetzt. Vorsichtig wird die neue, leuchtend blaue Paste aufgetragen und der Prozessor wieder zusammengesetzt. Danach der Einbau.

Automatisch ist nicht. Hiva Pouri ersetzt die Wärmepaste manuell.

Ähnlich ergeht es der Grafikkarte, deren Kühlung komplett demontiert wird. So wird die mächtige Asus GTX 1080Ti FE zu einem Schatten ihrer selbst, bis die Wasserkühlung montiert ist. Dazu biegt Maximilian die Rohre, durch die die blaue Flüssigkeit fliessen wird, selbst. Heissluft auf Plastik, dann um eine Biegeform. Voilà, die Rohre passen.

Anfängersicherheit auch für Profis

Der Bau des Zenon ZX neigt sich dem Ende zu. Es fehlt noch die Kühlflüssigkeit. Maximilian holt eine Rolle Haushaltspapier und deckt alle Teile unterhalb des Tanks ab, da sich Flüssigkeit und Elektronik schlecht verstehen.

Maximilian Morisano verlässt sich nicht alleine auf sein handwerkliches Geschick, sondern auch auf Haushaltspapier.

«Bei diesem Schritt kann ich nicht vorsichtig genug sein», sagt Maximilian. Er habe zwar eine ruhige Hand, aber im Leben kann viel schief gehen. Vorsichtig füllt er den Tank auf. Dann passiert es: Maximilian verrutscht, weil er sich für die perfekte Kameraeinstellung verrenken muss, einige Tropfen fallen auf das Haushaltspapier. Blitzschnell ist das feuchte Papier entfernt und Maximilian lächelt: «Darum mach ich das.»

Am Ende steht er da, der Zenon ZX in all seiner Pracht. Kabelmanagement? Einwandfrei. Hardware? Top of the Line. Design? Da läuft dir das Wasser im Mund zusammen. Doch fertig ist der Computer noch nicht. Es geht an die Software.

Durchs BIOS, schneller als man schauen kann

Hast du schon mal jemanden gesehen, der im Zehnfingersystem das BIOS bedient? Ich nicht. Doch Hiva stellt sich an die Werkbank und adjustiert Einstellungen schneller, als das Auge mitkommt. Stephanie blickt mich fragend an. Ich zucke mit den Schultern. Sowas habe ich noch nicht gesehen. Etwa eine Minute später dreht sich Hiva zu uns um und meint: «Zeit für die Lasttests», während hinter ihm Windows 10 startet.

Jeder Zenon ZX wird einem Lasttest unterzogen. Denn wenn ein System übertaktet ist, dann ist es oft eine feine Linie zwischen Höchstleistung und System Failure. Es ist diese Linie, die Hiva sucht. Oder besser: Gefunden hat. An den Einstellungen des Zenon ZX hat er lange getüftelt, Komponenten bewusst überbelastet und herausgefunden wo der Punkt liegt, an dem die Systemstabilität abnimmt oder gar eine Komponente durchbrennt.

Hiva Pouri bedient Bios im Zehnfingersystem, schneller als das Auge sieht

Selbst dann ist der Test noch nicht abgeschlossen. Denn die Einstellungen, die Hiva vornimmt, sind eine Baseline. Er kann davon ausgehen, dass der Computer das aushält und keinerlei Performance-Einbussen hinnehmen muss. «Ohne den Lasttest vor dem Versand würde ich mich einfach nicht wohlfühlen», sagt Hiva, während er Benchmarks laufen lässt. Stolz schiebt er Fenster nebeneinander und sagt: «Schau mal».

Ab heute verfügbar

Der Digitec Zenon ZX ist ab sofort bei uns im Lager. Dann kannst du ihn bestellen und schon morgen loslegen. Die erste Serie von 20 Stück bieten wir zu einem Sonderpreis an.

Verkaufen wird er die Maschine nicht, auch wenn das Angebot noch so gut ist. Denn das ist seiner. Eine Art Inspiration vielleicht. Eine Ideenfundgrube für weitere Experimente, für weitere PCs. Und vielleicht auch, um E-Mails zu beantworten oder die Nachrichten zu lesen.

Das könnte dich auch interessieren

59 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


News & Trends

Vom neuen iPhone bis zur Auferstehung der Mode aus den 80er-Jahren. Die Redaktion ordnet ein.

Alle anzeigen