Zu viel gegessen? Das hilft dir jetzt!
Ratgeber

Zu viel gegessen? Das hilft dir jetzt!

Anna Sandner
21.12.2023

Um die große Schlemmerei kommst du an den Festtagen wohl kaum herum. Wenn du danach einen gefühlten Stein im Magen hast, können diese Tipps deine Verdauung in Schwung bringen und so gegen das unangenehme Völlegefühl helfen.

Okay, das einmal vorweg: Am effektivsten verhinderst du ein unangenehmes Völlegefühl natürlich, indem du einfach nicht zu viel isst. Aber sind wir mal ehrlich – besonders jetzt an den Festtagen ist das nahezu unmöglich. Wenn der Tisch rappelvoll mit Köstlichkeiten auf dich wartet und die Hauptbeschäftigung das Essen ist, wird eben auch noch ein zweites oder drittes Mal zum Nachschlag gegriffen, obwohl der Magen eigentlich schon lange ein deutliches «Stopp» signalisiert.

Die Reue kommt in der Regel schnell. Nämlich dann, wenn das Essen nach der großen Schlemmerei schwer wie ein Stein im Magen liegt und du dich vor lauter Völlegefühl kaum noch bewegen kannst: Willkommen im alljährlichen Festessens-Wahnsinn.

Langsam essen, viel kauen und danach ein Spaziergang

Um das Elend etwas abzumildern, hilft selbstverständlich immer: der altbewährte Verdauungsspaziergang. Ebenso sind langsam essen und dabei gewissenhaft kauen gute Möglichkeiten, um den gefühlten Stein im Bauch wieder los zu werden beziehungsweise gar nicht erst entstehen zu lassen. Wer aber beim Anblick der voll gedeckten Tafel nicht an sich halten kann (oder will), im Schnellgang das gründliche Kauen vernachlässigt hat und/oder sich danach partout nicht mehr zum Spazieren aufraffen kann, der muss eben gegen das Völlegefühl anessen.

Lebensmittel, die deine Verdauung in Schwung bringen

Grundsätzlich gilt: Lebensmittel mit Bitterstoffen sind gut geeignet, um die Verdauung anzukurbeln, weil sie die Produktion von Speichel, Magensaft und Gallenflüssigkeit fördern. Außerdem regen sie die Darmtätigkeit an. Sie machen es deinem Körper also in vielerlei Hinsicht leichter, das schwere Festessen zu zersetzen. Lebensmittel, die viele Bitterstoffe enthalten, lassen sich am besten direkt ins Essen einbauen. Etwa Chicoree, Endivien oder Rucola in der Salatbeilage, Kohlsorten oder grünes Gemüse als Beilage wie zum Beispiel Mangold, Rosenkohl oder Blaukraut beziehungsweise Rotkohl.

Verfeinern kannst du dein Essen mit Kräutern und Gewürzen. Damit regst du nicht nur deine Geschmacksknospen an, sondern bringst mit der richtigen Kräuter- und Gewürze-Wahl auch die Verdauung schon während des Essens auf Trapp.

Fenchel:

Fenchel enthält ätherische Öle wie Anethol, die die glatte Muskulatur im Verdauungstrakt entspannen und so krampflösend wirken. Das fördert die natürlichen Bewegungen des Magens und kann Blähungen verringern. Fenchel lässt sich leicht direkt in das Festessen integrieren. Oder du trinkst danach einen warmen Fencheltee.

Anis:

Auch Anis enthält Anethol. Neben der krampflösenden Wirkung hat es auch entzündungshemmende Eigenschaften. Anis als Gewürz im Essen oder beispielsweise in Form von Anis-Plätzchen kann deiner Verdauung auf die Sprünge helfen und schmeckt obendrein noch richtig lecker. Anisschnaps ist in vielen Kulturen ein gern gesehener Verdauungsunterstützer. Hier gilt wie bei anderen Verdauungsschnäpsen: In Maßen als kleiner Turbo für die Verdauung nach dem Essen ist dagegen nicht viel einzuwenden. Eine Tasse Anistee tut es aber auch und ist aus gesundheitlicher Sicht natürlich vorzuziehen.

Kümmel:

Kümmel ist nicht umsonst fester Bestandteil vieler «schwerer» Essen, wie etwa Braten mit fettiger Soße oder Kohlgerichten, die für Magen und Darm zur Herausforderung werden können. Isst man die kleinen Samen direkt mit, können sie die Verdauung ankurbeln. Denn Kümmel stimuliert die Produktion von Verdauungssäften. So wird die Nahrung leichter zersetzt und liegt nicht so schwer im Magen. Gleichzeitig wirkt Kümmel krampflösend, insbesondere im Magen-Darm-Trakt, und reduziert somit Blähungen.

Ingwer:

Manchmal könnte man glauben, Ingwer hilft gegen jede Beschwerde. Ingwer enthält Gingerol, das die Magenentleerung beschleunigen kann. Darüber hinaus wirkt Ingwer ebenfalls krampflösend, was dazu beiträgt, Blähungen und Völlegefühl zu lindern. Ingwer lässt sich vielseitig einsetzen: als Tee, als Gewürz in Gerichten, als frische Zutat oder als Ingwershot.

Dill:

Auch Dill enthält ätherische Öle, die die Verdauung in Schwung bringen und krampflösend wirken können. Sie helfen, die Magenmuskulatur zu entspannen. Frischen Dill kannst du zu Fischgerichten, Saucen oder Salaten hinzufügen.

Pfefferminze und Kamille

Beide Pflanzen wirken beruhigend auf den Magen und entspannen die Muskulatur im Verdauungstrakt. Wie die anderen erwähnten Kräuter können sie dazu beitragen, Blähungen zu lindern, die Verdauung zu fördern und damit dem unangenehmen Völlegefühl den Garaus zu machen. Beides ist in erster Linie als Tee bekannt, eignet sich aber beispielsweise auch als besondere Zutat in Salaten.

Fazit: Ein Hoch auf Kräuter und Gewürze

Am besten nimmst du also dein Festtagsessen langsam kauend während eines ausgedehnten Spaziergangs mit mehreren Tassen Kräutertee zu dir ;-) Nein, natürlich nicht. Trotzdem kannst du dich ruhig immer wieder daran erinnern, langsam zu essen und ausgiebig zu kauen. Ein Verdauungsspaziergang ist nebenbei auch nützlich, um dem geballten Familientreffen einen Moment zu entkommen. Und vor allem: Vergiss bei der Zubereitung die Kräuter und Gewürze nicht, deine Verdauung wird es dir danken.

Titelfoto: Chim/Shutterstock

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Wissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.


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