Zusammengebaut: LEGO Liebherr Bagger
Produkttest

Zusammengebaut: LEGO Liebherr Bagger

Der massive Bagger von Liebherr ist das grösste Technic-Set von LEGO in diesem Jahr. Und er ist so was von würdig, diesen Titel zu tragen. Ich hab ihn zusammengebaut und bin hellauf begeistert.

Bereits im Januar dieses Jahres konnte ich den LEGO-Bagger an der Spielwarenmesse in Nürnberg bestaunen. LEGO zeigte zwar erst ein Vorführmodell und nicht die finale Version, doch eins war mir damals schon klar: Dieses Ding muss ich haben!

LEGO Liebherr Bagger R 9800 (42100, LEGO Technic)
890,64 EUR

LEGO Liebherr Bagger R 9800

42100, LEGO Technic

LEGO Liebherr Bagger R 9800 (42100, LEGO Technic)
LEGO
890,64 EUR

LEGO Liebherr Bagger R 9800

42100, LEGO Technic

Zuerst aber noch ein kleiner Abstecher in die reale Welt. Was ist das eigentlich für ein Ungetüm? Der Liebherr R 9800 Bagger wird hauptsächlich im Abbau von Gesteinen und Geröll eingesetzt. Angetrieben wird er mit zwei V16-Motoren, welche ihm 4 000 PS liefern. Optional bietet Liebherr auch eine Version mit einem Elektromotor an. Dank einer enormen Hydraulikanlage wird die Klappschaufel in Bewegung gesetzt. Diese hat ein Fassungsvermögen von 42 Kubikmeter und ein Einsatzgewicht von 810 Tonnen. Mehr Informationen zum Original kannst du dir im Video gönnen.

Bauen bis die Finger schmerzen

Auch die Dimensionen der LEGO-Version sind enorm. Mach dich bereit, 4 108 Einzelteile in die Hand zu nehmen und zu einer kolossalen Maschine zusammenzubauen. Damit der Bagger auch alle Funktionen vom Original beherrscht, kommen sieben Motoren und zwei Steuereinheiten zum Einsatz, welche du über eine App auf deinem Smartphone steuern kannst. Die Bauanleitung ist wie so oft bei grossen LEGO-Modellen in zwei Bücher aufgeteilt. Insgesamt warten über 700 Seiten und 1 000 Bauschritten auf dich. Angefangen wird mit dem Fahrwerk.

Kettenfahrwerk und Drehkreuz

Mit den ersten 70 Seiten der Anleitung baue ich das rechte Kettenfahrwerk inklusive allen mechanischen Teilen, die für den Antrieb nötig sind. Hier findet auch bereits schon der erste Motor seine Verwendung, denn jede Kette kann einzeln angesteuert werden. Bevor die Teile des linken Fahrwerks auf dem Tisch landen, ist der mittlere Teil mit dem Drehkreuz an der Reihe. Dieses Modul dient später dazu, den Bagger in alle Himmelsrichtungen zu drehen. Dafür erhält der untere Teil des Baggers auch seinen eigenen Smarthub, der später mit dem Smartphone über Bluetooth verbunden wird. Nach dem zweiten Kettenfahrwerk habe ich die erste Stufe gemeistert und bereits 200 Seiten der Bauanleitung hinter mir.

Oberwagen und Ballastgewicht

Mit den restlichen 160 Seiten des ersten Buches baue ich den gesamten Oberwagen. Neben den weissen Verschalungsteilen und einem weiteren Smarthub, entsteht in diesem Schritt eine massive Konstruktion, welche dem Bagger seine nötige Grundstabilität verleiht. Als Vorbereitung für den nächsten Part befestige ich zudem zwei Zylinder. Diese bewegen später den Ausleger in vertikaler Richtung.

Ausleger und Stiel

Halbzeit. Jetzt kommt Buch zwei zum Einsatz und damit weitere 500 Bauschritte. Ich habe Verstärkung von Kollege Ludo erhalten. Er hilft mir bis spät in die Nacht, den Arm des Baggers zu bauen. Genauer gesagt: Ausleger und Stiel. Fachsprache, versteht sich. Wirkt seriöser oder? Dieser Schritt hat es in sich. Viele Verstrebungen, Zahnräder, Motoren und Zylinder. Der Arm steckt voller «Technic». Muss er auch, denn diese übertragen die physikalischen Kräfte, welche beim Baggern entstehen. Um 22 Uhr machen wir Feierabend. Würden wir länger arbeiten, hätten wir das HR am Hals. Lieber auf Nummer sichergehen und morgen weiterbauen.

Motor und Dekoration

Neuer Tag, neues Glück. Die mechanischen Bauten sind alle abgeschlossen. Es geht ab jetzt nur noch ums Aussehen und die Detailarbeiten. Der Oberwagen erhält einen Deckel. Darauf finden unter anderem die Auspuffanlage, Kühlventilatoren und Ölfässer ihren Platz.

Fahrerkabine und Treppe

Endspurt ist angesagt. Die letzten Arbeiten stehen an. Der Bagger erhält seine Fahrerkabine für den Piloten. Damit dieser dahin gelangt, gehört natürlich eine entsprechende Treppe samt Geländer zum Modell hinzu. Weitere Detailarbeiten wie die Hydraulikschläuche und Warnlichter runden den Bau ab und geben dem LEGO-Bagger den letzten Schliff. Zum krönenden Abschluss setze ich die Kippschaufel an das Ende des Arms des R 9800. Geschafft! Für den Bau benötigte ich knapp 12 Stunden. Wie das gekürzt auf fünf Minuten aussieht, kannst du im folgenden Timelapse sehen.

Ich geh dann mal baggern

Bedient wird der Bagger nicht wie bei älteren Technic-Modellen mit einer Fernbedienung. Neu laufen alle ferngesteuerten LEGO-Sets über eine App auf dem Smartphone. Du hast daher viel mehr Möglichkeiten, dein Modell zu bedienen. Die Frage ist lediglich, ob du das auch noch in zehn Jahren kannst.

Die Steuerung ist simpel und intuitiv. In der Mitte hast du zwei Regler für die beiden Raupen und links und rechts stehen dir zwei Joysticks für die Bedienung des Baggerarms zur Verfügung. Du kannst auch mehrere Befehle gleichzeitig ausführen und so effizienter baggern. Den Dreh hast du schnell draussen. Nach ein paar Minuten kannst du ihn mit geschlossenen Augen bedienen.

Neben der oben gezeigten Bedienung gibt es noch eine interessante Alternative. Diese ist noch einfacher. Du hast dazu einen den Arm mit mehreren orangen Punkten in der App. In dem du mit deinem Finger diese Punkte verschiebst, bewegt sich der Ausleger dementsprechend.

Damit du siehst, wie der Liebherr R 9800 von LEGO in Aktion aussieht, habe ich dir ein kleines Demonstrations-Video gedreht. Low-Quali ich weiss. Aber soll ja nur zur Veranschaulichung dienen.

Mein Fazit

Schon Anfang des Jahres an der Spielwarenmesse in Nürnberg war meine Vorfreude auf diesen Bagger gross und LEGO hat mich nicht enttäuscht. Der Bau hat mir wirklich Spass gemacht, denn es waren selten wiederholende Schritte dabei. Ständig gab es was Neues zu entdecken. Die Konstrukteure von LEGO haben sich wieder einmal selbst übertroffen. Auch die Bedienung über das Smartphone ist spielend einfach, wodurch das Modell auch nach dem Bau noch Freude bereitet. Endlich hat LEGO mal wieder ein Technic-Set herausgebracht, welches seinem Namen gerecht wird. Anders als beim Bugatti, ist hier wirklich Technic drin. Klar der Preis ist ein Dämpfer, doch meiner Meinung nach jeden Franken wert. Ich kann den Liebherr Bagger von LEGO wirklich jedem Technic-Fan empfehlen. Du wirst garantiert Gefallen daran finden.

Schau doch mal in meinem Autorenprofil rein. Dort findest du weitere Inspiration rund um die Welt von LEGO.

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Bezahlt werde ich dafür, von früh bis spät mit Spielwaren Humbug zu betreiben.


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