Das Buch "Das 'Ahnenerbe' der SS 1935-1945" von Michael H. Kater bietet eine umfassende Analyse der Schutzstaffel (SS) und ihrer kulturellen Ambitionen während des Dritten Reiches. Kater untersucht die Rolle des Ahnenerbes, das unter Heinrich Himmler entstand, und beleuchtet die Versuche der SS, in das deutsche Kultur- und Geistesleben einzudringen. Der Autor argumentiert, dass die SS nicht als einheitliches Gebilde zu betrachten ist, sondern als ein komplexes System, in dem verschiedene Kräfte miteinander agieren. Diese differenzierte Betrachtung der SS und ihrer Institutionen trägt dazu bei, ein tieferes Verständnis für die Dynamiken innerhalb des nationalsozialistischen Regimes zu entwickeln. Kater stellt die These auf, dass das Ahnenerbe, trotz seiner gefährlichen Ambitionen, nie die oberste Kulturbehörde des Dritten Reiches wurde und letztlich in einem Prozess der Selbstvernichtung gefangen war. Die Analyse ist sowohl für Fachleute als auch für Interessierte an der NS-Geschichte von Bedeutung.