Weltpolitik ist auch Geopolitik. Alle Regierungen und Staatschefs unterliegen den Zwängen der Geographie. Berge, Ebenen, Flüsse, Meere und Wüsten setzen ihrem Entscheidungsspielraum Grenzen. Um Geschichte und Politik zu verstehen, muss man die Menschen, die Ideen und die Einstellungen kennen. Aber ohne die Geographie erhält man kein vollständiges Bild.

Ein Beispiel ist Russland: Von den Moskauer Grossfürsten über Iwan den Schrecklichen, Peter den Grossen und Stalin bis hin zu Wladimir Putin sah sich jeder russische Staatschef denselben geostrategischen Problemen ausgesetzt, unabhängig von Zarismus, Kommunismus oder kapitalistischem Nepotismus. Die meisten Häfen frieren immer noch ein halbes Jahr zu, was für die Marine nachteilig ist. Die nordeuropäische Tiefebene von der Nordsee bis zum Ural ist nach wie vor flach, sodass jeder durchmarschieren kann.

In zehn Kapiteln zeigt Tim Marshall, wie die Geographie die Weltpolitik beeinflusst hat und weiterhin beeinflusst.