Gewiss haben nicht nur Ärzte, sondern auch manche andere die Frage aufgeworfen: Aus welchem Grunde und mit welcher Berechtigung hat Brandt sich der gymnastischen Behandlung weiblicher Beckenleiden gewidmet, und ist dies nicht ein kühner Tadel der anderweitigen ärztlichen Behandlung? Hierauf könnte ich sehr ruhig antworten: Ist die gymnastische Behandlung anerkannt als besonders nützlich und wirksam bei einer Menge von Krankheiten verschiedener Organteile, so dürfte es leicht begreiflich sein, dass, da der menschliche Körper ein zusammenhängendes Ganze ist, dessen einzelne Teile aufeinander einwirken und Eindrücke voneinander empfangen, auch dieselben Gesetze bei der Behandlung der Beckenaffektionen Geltung haben müssen.

Jedoch will ich in Folgendem zu zeigen versuchen, wie ich ohne jegliche eigene Vorausbestimmung vorwärts geführt worden bin.

Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugänglich gemacht. Dieses Buch über Thure Brandts heilgymnastische Behandlung weiblicher Unterleibskrankheiten ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1888.