Die Schulwahl, die weithin als ein System gepriesen wird, das benachteiligten Jugendlichen gleiche Bildungschancen bieten soll, hat in den letzten fünfzehn Jahren an Popularität gewonnen. Die Strategien und Rhetorik der Schulwahl ähneln jedoch denjenigen der Segregationisten, die öffentliche Schulen schlossen und private Einrichtungen finanzierten, um zu verhindern, dass afroamerikanische Schüler mit ihren weissen Altersgenossen nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA in der Sache Brown v. Board of Education von 1954 integriert wurden. In "Overturning Brown" untersucht Steve Suitts die Parallelen zwischen de facto-segregationistischen Praktiken und der modernen Schulwahlbewegung. Er deckt die Gefahren auf, die hinter dem Rauch und den Spiegeln der sogenannten Bürgerrechtspolitik von Betsy DeVos und den Lobbygruppen zur Privatisierung der Bildung lauern. Wirtschaftliche und bildungspolitische Ungleichheiten haben sich in den Jahren nach Brown eher vergrössert als verringert, und diskriminierende Politiken nach Jim Crow treiben heute Ungleichheit und Armut voran. Suitts zeigt geschickt das Risiko auf, dem Amerika und seine benachteiligten Jugendlichen ausgesetzt sind, während Schulgutscheinsysteme öffentliche Mittel in überwiegend weisse und oft wohlhabende Privatschulen und Charter Schools lenken.