Siri Schubert
Ratgeber

Ausrüstungstipps für Backyard Ultras und lange Läufe

Siri Schubert
15.5.2025

Laufen gilt als unkomplizierter Sport. Doch wenn du einen Marathon oder noch grössere Distanzen bewältigen willst, brauchst du einiges an Ausrüstung. Hier meine Top-Tipps für deinen ersten Backyard Ultramarathon.

Du überlegst, bei einem Backyard Ultra zu starten? Einem Lauf, bei dem du eine 6,706 Kilometer lange Runde so oft wie möglich absolvierst? Vorausgesetzt, du bist nach einer Stunde wieder an der Startlinie. Ein solches Rennen ist ideal für alle, die sich an Ultradistanzen herantasten wollen und herausfinden wollen, wie weit sie ihre Füsse tragen.

Ich habe gerade meinen ersten Backyard Ultra beendet. Was ich beim längsten und verrücktesten Rennen, das ich je gelaufen bin, erlebt habe, erfährst du hier.

  • Hintergrund

    Backyard Ultra: Das verrückteste, lustigste und längste Rennen, das ich je gelaufen bin

    von Siri Schubert

Bei einem solchen Race spielt die Ausrüstung eine wichtige Rolle. Hier sind meine Lieblingsgegenstände, die ich beim nächsten Backyard Ultra sicher wieder dabei haben werde und die ich dir nur empfehlen kann.

Laufgurte und Laufwesten

Wenn du regelmässig an Volksläufen, Halbmarathons oder Marathons teilnimmst, kennst du es. Die Sache mit der Startnummer. Und die Löcher im T-Shirt, die durch die Sicherheitsnadeln entstehen. Ich ärgere mich jedes Mal darüber.

Beim Backyard Ultra hatte ich erstmals einen Laufgurt (Racing Belt) nur für die Startnummer dabei. Super praktisch: keine Löcher mehr im Shirt. Noch nützlicher fand ich, dass ich den Racebelt dank des Schnellverschlusses einfach ab- und wieder anlegen konnte, wenn ich ein frisches Laufshirt, eine Jacke oder Laufweste anzog. Du kannst dank der Gummischlaufen auch Riegel und Gels an ihm befestigen. Das habe ich allerdings nicht ausprobiert. Diesen Gurt werde ich künftig bei allen Laufevents dabei haben.

Zusätzlich zum Racebelt trug ich im ersten Teil des Rennens den breiteren Laufgurt von Compressport, den Free Belt Pro. In ihm verstaute ich eine 500-Milliliter-Trinkflask sowie Energiegels und -riegel für unterwegs.

Als es am Abend kühler wurde, wechselte ich zur Laufweste. Sie bietet Platz für Getränke, Riegel und eine leichte Wind- und Regenjacke, die ich schnell verstauen kann, wenn ich sie nicht mehr brauche.

Die Sonnenbrille für besseren Durchblick

Bisher fand ich Brillen beim Laufen meist störend. Entweder sie beschlugen oder drückten. Den Wechsel von Hell auf Dunkel meisterten meine bisherigen Modelle auch nicht besonders gut. Dieses Mal trug ich die superleichte Piuma-Brille von Out Of. Und habe sie kaum gespürt, dabei aber den Durchblick behalten – ein ausführlicher Testbericht zur Sonnenbrille folgt.

Out Of Piuma (Carbon, Grilamid, Loto Photochromic)
Sportbrille

Out Of Piuma

Carbon, Grilamid, Loto Photochromic

Erhellende Stirnlampe

Ich laufe gern im Dunklen. Ich mag, wie alles ruhiger wird und ich mich auf das Laufen und die Geräusche um mich herum konzentrieren kann. Je nach Startzeit wirst du bei einem Ultramarathon einen Teil der Strecke im Dunkeln laufen. Meine Lieblingsstirnlampe ist die Silva Trail Runner Free 2. Sie ist hell, hält dank des Silikonstreifens gut und kann sowohl einen Akku als auch herkömmliche AAA-Batterien nutzen. Inzwischen gibt es sie auch in einer Ultra-Version mit noch längerer Akkulaufzeit.

Silva Trail Runner Free 2 (450 lm)
Stirnlampe
−6%
EUR72,21 statt EUR76,46

Silva Trail Runner Free 2

450 lm

Grössenverstellbare Leuchtweste

Wenn du gern in der Dämmerung oder bei Nacht läufst, ist eine Leuchtweste sinnvoll. Beim Backyard Ultra gehörte sie zur Pflichtausrüstung. Ich bin mit der Connect-LED-Weste gelaufen. Durch die roten LED-Leuchten am Rücken gibt sie mir zusätzliche Sichtbarkeit. Ausserdem ist sie dank der Velcro-Verschlüsse einfach grössenverstellbar, sodass ich sie auch über der Laufweste mit Trinkblase tragen kann.

Socken für fast blasenfreie Füsse

Bei einem normalen Marathon wirst du den Luxus wahrscheinlich nicht haben, aber beim Backyard Ultra kannst du in den Pausen die Socken wechseln. Für meine Füsse war es die reinste Wohltat, alle paar Runden in frische, trockene Socken gesteckt zu werden. Blasen hatte ich nach 60 Kilometern fast keine. Mental hat es mir auch geholfen, denn ein frisches Gefühl gibt neue Motivation. Ich weiss, nicht alle mögen Zehensocken, aber ich wechsle gern zwischen Laufsocken und Zehensocken ab.

Mikasa Tough Runner Zehensocken toe socks, 394061 (40 - 43)
Sportsocken

Mikasa Tough Runner Zehensocken toe socks, 394061

40 - 43

Laufschuhe zum Wechseln

Wenn die Strecken länger werden, mögen Füsse Abwechslung. Fast alle Läuferinnen und Läufer hatten beim Backyard Ultra mehrere Paar Schuhe dabei. Ich fand es grossartig, nach ein paar Runden in andere Laufschuhe zu schlüpfen. So wurden meine Füsse, Muskeln und Gelenke nicht ganz so einseitig belastet. Ich lief in verschiedenen Modellen der Mount to Coast-Schuhe, die speziell für Ultraläufe entwickelt wurden, die wir aber leider derzeit nicht im Sortiment haben. Und mit den Prodigio-Schuhen von La Sportiva, da sie mir den richtigen Mix aus Dämpfung und Stabilität bieten. Demnächst werde ich auch das Nachfolgermodell, den Prodigio Pro, in einem Testbericht vorstellen.

Blasenpflaster und Anti-Chafing-Sticks

Wo wir schon bei den Füssen sind: Ich habe sie zwar dieses Mal nicht gebraucht, war aber trotzdem froh, dass ich sie dabei hatte – just in case – die Blasenpflaster. Wenn sich schmerzhafte Blasen bilden, kannst du sie so gleich versorgen und einer Infektion vorbeugen. Um Scheuerstellen zu vermeiden, habe ich meine Füsse vorsorglich mit dem Body Glide Anti-Chafing-Stick eingerieben – es scheint funktioniert zu haben.

Shirts und Shorts

Wir sind bei schönstem Wetter losgelaufen. Für die ersten Runden war es mir wichtig, ein leichtes, Feuchtigkeit absorbierendes T-Shirts zu tragen. Ich habe mich für das Odlo Zeroweight Chill-Tec Shirt entschieden. Nach drei Runden hatte ich das Bedürfnis nach einem frischen Shirt. Diesmal schlüpfte ich, auch für die eigene Motivation, in ein T-Shirt aus einem vergangenen Wettkampf, der mir viel bedeutet hat. Später, als es kühler wurde, setzte ich auf zwei Lagen. Ganz wichtig war mir dabei das X-Bionic Invent 4.0 Funktionsshirt. Es reguliert die Temperatur und fühlt sich weich und sehr angenehm auf der Haut an. Bei den Shorts setzte ich auf die X-Bionic Run Speed, weil sie leichte Kompression bieten und nicht reiben.

Wind- und Regenjacken

Temperaturmanagement war eine der Herausforderungen beim Lauf. Gerade in den Pausen und beim Start einer neuen Runde galt es, nicht auszukühlen. Deshalb hatte ich das Vertical Wind Jacket von Dynafit dabei, das mit einem Gewicht von rund 100 Gramm locker in den Laufgurt oder die Race Weste passt. Die Jacke konnte ich während des Rennens nach Bedarf an- und ausziehen. Zwar regnete es dieses Mal nicht, doch zur Sicherheit hatte ich zusätzlich die Laufjacke aus der Mac in a Sac Venture Serie dabei. Diese Jacke und andere Mac in a Sac Produkte hatte ich bereits getestet.

Campingstühle für die Pause

Zugegeben, Stühle gehören nicht zu meinem typischen Lauf-Equipment. Aber ich habe sie gern im Auto, wenn ich nach einem langen Run meine Beine ausruhen möchte. Beim Backyard Ultra waren sie zwar nicht zwingende, aber sehr willkommene Ausrüstungsgegenstände. Ich habe es genossen, zwischen den Runden meine Füsse hochzulegen und zu entspannen.

Jetzt fragst du dich vielleicht, warum ich kein Wort über Essen und Trinken verloren habe. Tatsächlich ist die Ernährung sehr individuell. Ich habe auf eine Mischung aus Gels und fester Nahrung wie Peanutbutter-and-Jelly-Sandwiches sowie Milchreis und glutenfreie Salzsticks gesetzt. Für dich kann etwas anderes genau das Richtige sein, da heisst es experimentieren.

Auf jeden Fall hoffe ich, dir mit meiner Ausrüstungsliste ein paar nützliche Tipps gegeben zu haben.

Welche Ausrüstungsgegenstände hast du dabei, auf die du nicht verzichten willst? Schreib es in die Kommentare.

Titelbild: Siri Schubert

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Forschungstaucherin, Outdoor-Guide und SUP-Instruktorin – Seen, Flüsse und Meere sind meine Spielplätze. Gern wechsel ich auch mal die Perspektive und schaue mir beim Trailrunning und Drohnenfliegen die Welt von oben an.

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