Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Kritik

«Barbie»: Plumpe Sozialkritik oder Meisterwerk? Das sagt die Redaktion

Luca Fontana
19.7.2023

«Barbie», der neue Greta-Gerwig-Film, gibt zu reden. Nicht nur wegen der umstrittenen Puppe, die fragwürdige Schönheitsideale vermittelt. Sondern auch wegen der lauten Sozialkritik des Films. Wir verraten euch, ob sich der Kinobesuch trotzdem lohnt.

Eines vorweg: In diesem Review gibt’s keine Spoiler. Du liest nur Infos, die aus den bereits veröffentlichten Trailern bekannt sind.


Und natürlich auch als… Strandnixe!?

Ob’s ihr gelungen ist, verrät dir unsere Redaktion.

Natalie Hemengül: Ein pinker Balsam für die Seele

Als Film-Banausin, die die wichtigsten Filme unserer Zeit nie gesehen hat, dürfte ich das Folgende wohl gar nicht schreiben, tue es aber trotzdem: «Barbie» hat das Zeug zum Klassiker. Dass ich den Barbie-Film zumindest mögen würde, weil ich als kleines Mädchen liebend gerne mit Mattels Plastikerzeugnissen gespielt habe, war irgendwie zu erwarten. Und doch kann rückblickend von «mögen» keine Rede sein: Ich habe jede Sekunde geliebt!

Wieso? Weil «Barbie» diese bittere Mischung aus schönen Erinnerungen aus meinem alten Treppenhaus – dort trafen sich meine Barbie-Puppen mit denen meiner Nachbarin – und der zeitgeistlichen Frage beschwor, ob ich als Frau Barbie überhaupt noch so toll finden darf. Der Film liefert die Antwort in Grossbuchstaben: JA!

Luca Fontana: Nur ein Anti-Männer-Film? Mitnichten!

Es kommt immer seltener vor, dass mich ein Film überrascht. «Barbie» ist so einer. Nicht, weil die Figuren eine unerwartet profunde Charakterentwicklung durchmachen (machen sie nicht). Sondern, weil Greta Gerwig ein Film gelingt, von dem ich mich als Mann – trotz teils verdammt lauter Sozialkritik auf die von Männern dominierte Gesellschaft – nicht vor den Kopf gestossen fühle.

Vielleicht, weil «Barbie» trotz allem nicht zum reinen Rundumschlag gegen die Männerwelt verkommt. Dafür sorgt die nicht sparsam eingesetzte Selbstkritik. Den Anfang des Films deute ich gar als Spott auf den «falschen» Feminismus, bei dem’s nicht um Gleichberechtigung der Geschlechter, sondern in Wahrheit um die Abwertung von Männern geht.

Greta Gerwigs Film macht vor allem mit seinem herrlich entwaffnenden Humor vieles richtig. «I thought patriarchalism was about men on horses», faselt einmal Ryan Goslings Ken, «but the horses are actually an extension of manhood.» Ken hat in der realen Welt gerade herausgefunden, dass Männer, nicht Barbies, den Ton angeben. Er wird einmal sogar nach der Uhrzeit gefragt – der Uhrzeit! – und findet Patriarchalismus darum etwas unfassbar Tolles.

Irrwitzig, super-absurd und saulustig: Der Film gehört geguckt.

Simon Balissat: Gerwig in pink statt schwarz-weiss, ob das nur gut geht?

Greta Gerwig führt Regie beim «Barbie»-Film. Ich hätte nicht skeptischer sein können. Bekannt ist Gerwig als Schauspielerin und Drehbuchautorin vor allem für Independent-Produktionen. Und jetzt soll diese gefeierte Independent-Regisseurin die Mattel-Puppenkiste auf die Leinwand bringen?! «Das kann nicht gut gehen!», dachte ich…

… und lag komplett falsch.

Gerwig spielt intelligent mit sämtlichen Klischees, ohne dass ich mich von der Moralkeule erschlagen fühle. Ich ziehe meinen pinken Cowboyhut!


«Barbie» läuft ab dem 20. Juli 2023 im Kino. Laufzeit: 114 Minuten. Freigegeben ab 12 Jahren.

37 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


Kritik

Welche Filme, Serien, Bücher, Games oder Brettspiele taugen wirklich etwas? Empfehlungen aus persönlichen Erfahrungen.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Kritik

    «Weapons»: Der perfekte Horrorfilm? Fast.

    von Luca Fontana

  • Kritik

    «Tron: Ares» ist schön und laut – nur mutig ist er nicht

    von Luca Fontana

  • Kritik

    «Ne Zha 2»: Ein chinesischer Koloss rollt an

    von Luca Fontana