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Produkttest

Business as usual? Das Blackberry KeyTwo im Test

Livia Gamper
7.8.2018
Bilder: Thomas Kunz

Leute, die physische Tastaturen mögen, dürfen sich freuen: Das Blackberry KeyTwo ist da. Im Vergleich zum Vorgänger hat Blackberry einige Punkte verbessert. Aber was kann das Phone sonst und lohnt sich der Kauf? Ich mache den Test.

Da ist es: das neue Blackberry KeyTwo. Es liegt in der schwarzen Version vor mir. Trotz seiner Grösse kann ich es gut mit einer Hand halten. Das matte Schwarz mit den weissen Tasten sieht schick aus. Obwohl es, wie die meisten Phones, ein schwarzes Viereck ist, sticht das Blackberry mit seiner Tastatur aus der Masse der Smartphones hervor. Im Gegensatz zum Vorgänger ist das KeyTwo flacher und leichter, dafür aber auch kantiger geworden.

Die Fangemeinde Blackberrys freut sich. Sie kriegen einen Nachfolger für das KeyOne. Dabei soll der Hersteller auf die Meinungen seiner Kunden gehört, und vieles verbessert haben. Aber ist das wirklich so? Ich habe das KeyTwo drei Wochen lang getestet und habe die Antworten.

Alle Blackberrys, die nach dem Priv vorgestellt worden sind, sind nicht mehr von Blackberry selbst, sondern von der Firma TCL produziert worden. Die chinesische Firma produziert unter anderem auch die Phones für Alcatel. Die Software ist aber nach wie vor von Blackberry. Laufen tut das Ganze – seit dem Priv – auf Android.

Links das KeyTwo, rechts das KeyOne

Obwohl Blackberry die Handys nicht mehr selbst produziert, ist sich die kanadische Firma treu geblieben. Nicht nur wegen der Tastatur. Die rutschfeste Rückseite aus dem profilierten Plastik, auf der Fingerabdrücke kaum sichtbar sind, ist geblieben. Und auch sonst ähnelt das KeyTwo dem Vorgänger.

Das wichtigste zuerst: die Tastatur

Die linke Tastatur ist die des KeyTwo

Sie kann noch mehr

Der Fingerabdrucksensor befindet sich – wie auch schon beim KeyOne – in der Leerschlagtaste. Finde ich sehr elegant gelöst. Im Gegensatz zum Vorgänger ist der Scanner knapp einen halben Zentimeter grösser geworden. Er funktioniert schnell und zuverlässig.

Der Homebutton ist beim KeyTwo grösser

Blackberry selbst nennt die Tastatur die intelligenteste Tastatur aller Zeiten. Das ist Marketing-Geschwafel – die Tastatur ist gut, ohne Zweifel, aber SwiftKey ist dem Blackberry-System zum Beispiel sehr ähnlich. Die Vorhersagen sind ebenfalls sehr treffend. Nur scrollen kannst du mit SwiftKey nicht.

Da habt ihr euer kleines Display

Das Display misst wie auch beim Vorgängermodell nur 4.5 Zoll und ist im 3:2 Format. Das Display fällt somit viel kürzer als bei den üblichen 16:9 oder 18:9 Bildschirmen aus. Beim Videoschauen hast du damit im Querformat oben und unten zwei schöne Balken. Aber immerhin zum Fotografieren passt die Anzeige.

Es gibt User, die freuen sich über kleine Displays. Da kann ich mich aber nicht dazu zählen. Die 4.5 Zoll sind mir zu klein, insbesondere weil ich gerne und öfters Videos auf dem Phone gucke. Die Business-Leute die sich ein Blackberry holen, tun das wohl nicht. Und sie benutzen auch nicht Snapchat. Sonst würden sie sich auch aufregen, dass bei allen Bildern, die sie erhalten, der untere Viertel einfach abgeschnitten wird.

Ein Amoled-Display hat Blackberry nicht verbaut. Die Display-Farben wirken auf dem Phone dennoch natürlich, manchmal aber eher blass. Für die Verwendung draussen hätte das Display heller sein dürfen.

Wegen dem 3:2 Format gibt's beim Video schauen Ränder

Die Android-Knöpfe, die du unter dem Display findest, sind nur beleuchtet, wenn das Display an ist und das System denkt, dass du die Knöpfe brauchst. Das ist neu und sieht gut aus. Das ganze Phone wirkt damit im Gegensatz zum Vorgängermodell abgerundeter. Ein Always-on-Display wäre noch schön gewesen, gibt’s aber nicht.

Wermutstropfen: die Kamera

Über Blackberrys Kamera gibt’s viel Kritik im Netz. Diese Kritik hat sich in meinem Test bewahrheitet. Obwohl Blackberry hier mit der Konkurrenz mitgezogen ist und erstmals eine Dualkamera verbaut hat. Mit den beiden Objektiven kriegst du einen einigermassen akzeptablen künstlichen Bokeh-Effekt hin.

Dabei hat die Software bei mir aber immer wieder Mühe, zwischen Vorder- und Hintergrund zu unterscheiden. Um Tiefenschärfe zu kriegen, verwendest du am besten den Portraitmodus, aber auch im normalen Modus kriegst du etwas Tiefenschärfe hin.

Aufnahme mit Blackberrys Portraitmodus.Die Zoom-Aufnahme ist unbrauchbar

Beide Kameramodule haben je eine Auflösung von 12 Megapixeln. Das wäre ja an sich ein guter Wert. Allerdings werden die Bilder bei mir selten bis nie gut. Oftmals sind sie verwackelt, haben viel zu blasse Farben oder sehen weichgezeichnet aus. Das Weichgezeichnete fällt vor allem beim Zoomen auf. Insgesamt sehen die meisten Fotos aus, wie wenn sie zu lange gewaschen worden wären.

Die Farben stimmen hier nicht und Details kommen unschön heraus

Erstaunt hat mich aber, dass Nachtaufnahmen nicht komplett für die Tonne sind, sondern einigermassen gut herausgekommen sind.

Nachtaufnahmen sind in Ordnung

Übel wirds aber wieder, wenn du mit der 8-Megapixel-Frontkamera Selfies machst. Bei mir ist jedes Selfie, das ich im Freien schiesse, überbelichtet. Es ist kein Himmel mehr auf dem Bild zu erkennen, sondern rund um das Gesicht ist alles weiss. Aber immerhin kann die Leertaste auch als Auslöser genutzt werden, was beim Selfie praktisch ist.

Die Hardware der Kamera wäre eigentlich nicht schlecht. Ich habe den Eindruck, dass es die Software ist, die dir die guten Aufnahmen vereitelt.

Auch bei sehr gutem Licht sind die Aufnahmen einigermassen in Ordnung, die Farben könnten aber besser sein.

Komfort und Sicherheit werden gross geschrieben

Die drei Tasten auf der rechten Seite

Die drei Schnellzugriffe kannst du wiederum für drei verschiedene Profile festlegen: Fahrzeugprofil, Besprechungsprofil und Privates Profil. Die verschiedenen Profile erkennt das Phone beispielsweise am Bluetooth im Auto oder am Heim-Wlan.

Ein weiteres Komfort-Feature ist der Schnellzugriff auf Kalendereinträgen, Nachrichten, Aufgaben und Kontakten. Das geht mit einer digitalen Leiste vom Displayrand, die du mit einem Wisch in Richtung Display-Mitte aufrufen kannst. Die Position der Leiste darfst du dabei frei festlegen.

Der gescheite Akku

Das sicherste Android Phone?

Schon das DTEK60 war dazumals laut Blackberry das sicherste Android Phone. Nun soll das KeyTwo das sicherste sein. Sicherheit mit Blackberry ist nicht etwa aufwändig, so wie du das dir von einigen anderen Phones gewöhnt bist, sondern erstaunlich einfach. Beim KeyTwo steht die Sicherheit aber nicht im Vordergrund, sondern ist einfach mit dabei.

Das KeyTwo kommt mit der bewährten DTEK-App. Mit der vorinstallierten App kriegst du eine Übersicht über den Sicherheitsstatus deines Phones angezeigt. Ausserdem zeigt die App, wie andere Anwendungen auf deine Daten zugreifen und du kannst zentral alle Rechte der anderen Apps verwalten.

Gegen die Stielaugen deines Sitznachbars kannst du, wenn du heikle Dokumente – oder Nacktselfies – anguckst, den Privacy shade verwenden. Der ist schnell aktiviert und zeigt nur ein kleiner Teil des Bildschirms. Dabei kannst du die Sichtbarkeit, die Grösse und die Form der Anzeige einstellen.

Das KeyTwo gehört auch zu Googles Android Enterprise Recommended Programm. Das heisst, dass Sicherheitsupdates alle 90 Tage garantiert sind.

Die Rückseite aus profilierten Plastik ist geblieben. Fingerabdrücke siehst du auf ihr fast nicht.

Und der Rest?

Blackberry hat unter anderem damit geworben, dass die Bilderkennungs-Anwendung Google Lens auf dem Phone verfügbar ist. Das ist bei mir bis zum Abschluss des Tests nicht der Fall. Dafür hat Wifi-Calling in Verbindung mit meinem Swisscom-Abonnement funktioniert. Schade finde ich, dass Blackberry keinen Desktop-Modus anbietet. Von einem Business Phone hätte ich das erwartet.

Fazit

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Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival. 


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