«CS:GO» mit E-Sport-Settings, aber integrierter Grafikkarte. Geht das?
Hintergrund

«CS:GO» mit E-Sport-Settings, aber integrierter Grafikkarte. Geht das?

Bald steht der digitec Playground Cup an. Leider sind Grafikkarten weiterhin rares Gut. Lässt sich «CS:GO» auch auf einem PC ohne dedizierte Grafikkarte spielen – und zwar auf Profi-Niveau?

«Counter-Strike:GO» feiert bald sein zehnjähriges Jubiläum. Der Teamshooter gehört immer noch zu den populärsten Multiplayer-Spielen auf dem Markt. Das gilt besonders für den E-Sport. Kein Wunder, hat die digitec Community das Spiel bereits zum zweiten Mal als Turnierspiel für den digitec Playground Cup gewählt. Zum Erfolg beigetragen hat sicherlich auch die niedrige Einstiegshürde. «CS:GO» läuft praktisch auf einem Taschenrechner. Pro-Gamer haben aber doch etwas höhere Ansprüche und das betrifft nicht nur die Displaygrösse.

Weil die Hardwareverfügbarkeit derzeit aber hundsmiserabel ist, besonders was Grafikkarten anbelangt, wollte ich folgendes wissen: Lässt sich «CS:GO» auf einem PC ohne dedizierte Grafikkarte auf Profi-Niveau spielen?

Wie spielen Profis überhaupt?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir erst definieren, was Profi-Niveau überhaupt ist. Auf Webseiten wie Prosettings.net sowie verschiedenen Interviews ist zu entnehmen, dass ein Grossteil der Pro-Gamer mit einer Auflösung von 1280 x 960 Pixeln spielt. Kein UHD, kein Ultrawide, nein, eine 4:3-Auflösung, die schon vor zehn Jahren nicht mehr zeitgemäss war.

Der Grund dafür ist, dass das 4:3-Bild auf den moderne 240-Hz-Monitore mit 16:9-Displays, die Profis verwenden, gestreckt wird. Dadurch werden die Charakter-Modelle breiter dargestellt. Sie bewegen sich dann allerdings auch schneller, im Gegensatz zum regulären 16:9-Format. Ein grösseres Ziel ist einfacher zu treffen, weshalb das für Aussenstehende absolut unansehnliche 4:3-Bild weiterhin verbreitet ist.

1280 x 960 Pixel stehen standardmässig nicht zur Auswahl.
1280 x 960 Pixel stehen standardmässig nicht zur Auswahl.

Auch bei den grafischen Einstellungen sind die wenigsten Regler auf dem Maximum. Ich habe mich an folgendem Guide orientiert und Dinge wie Modell-, Texturen-, Effekte-, und Shader-Details auf niedrig gestellt.

Das Ziel ist es, mit diesen Einstellungen und einer Auflösung von 1280 x 960 Pixeln mindestens 240 Bilder pro Sekunde zu erreichen. Natürlich schaffen die Profis mit ihren Kisten deutlich höhere Bildraten. Das 240-Hz-Limit der verwendeten Monitore reicht mir aber allemal als Herausforderung.

Ein PC, der den Mindestansprüchen entspricht

Für den Test habe ich mir extra ein trashiges Gehäuse organisiert.
Für den Test habe ich mir extra ein trashiges Gehäuse organisiert.

Ursprünglich hatte ich die Idee, einen möglichst günstigen PC zu bauen, der in «CS:GO» 240 fps schafft. Aber selbst die lumpigste Grafikkarte sprengt aktuell jedes vernünftige Budget. Stattdessen setze ich auf einen Ryzen 5600G. Dieser Prozessor verfügt über eine integrierte Grafikeinheit. Mainboard, SSD und RAM sind zweitrangig, was die Leistung in «CS:GO» anbelangt. Die CPU trägt praktisch die Gesamtlast.

AMD Ryzen 5 5600G (AM4, 3.90 GHz, 6 -Core)
126,71 EUR

AMD Ryzen 5 5600G

AM4, 3.90 GHz, 6 -Core

AMD Ryzen 5 5600G (AM4, 3.90 GHz, 6 -Core)
Prozessor
126,71 EUR

AMD Ryzen 5 5600G

AM4, 3.90 GHz, 6 -Core

Auflösung richtig einstellen

Bei AMD-Grafikkarten lässt sich unter der Option «Display» eine eigene Auflösung hinzufügen.
Bei AMD-Grafikkarten lässt sich unter der Option «Display» eine eigene Auflösung hinzufügen.

Die erste Knacknuss ist, diese unsägliche Auflösung einzustellen. Standardmässig steht die auf modernen Monitoren nämlich gar nicht zur Auswahl. Ich muss sie im Grafikkarten-Menü manuell hinzufügen. Erst danach ist sie in «CS:GO» auswählbar. Als Nächstes entferne ich die schwarzen Balken, die entstehen, wenn man in 4:3 auf einem 16:9-Monitor spielt. Dafür reicht es, in Windows ebenfalls 1280 x 960 Pixel auszuwählen. Leider vertragen sich diese Auflösung, «CS:GO» und mein Monitor nicht, weshalb ich den Benchmark in 1280 x 1024 Pixel durchführen muss. Einen grossen Leistungsunterschied sollte das nicht ausmachen.

Performance-Test

Schöner wird «CS:GO» durch die Pro-Settings nicht.
Schöner wird «CS:GO» durch die Pro-Settings nicht.

Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute ist, dass «CS:GO» mit den gewählten Voreinstellungen und der niedrigen Auflösung selbst ohne dedizierte Grafikkarte relativ gut performt. Die schlechte Nachricht ist, dass die Profi-Karriere mit diesen fps zum Scheitern verurteilt ist. Im Schnitt erreicht der PC zwar rund 100 fps. Allerdings schwankt die Bildrate zwischen 55 und 150 fps. Wenn ich den FPS Benchmark aus dem Steam Workshop benutze, fällt die fps gar bis auf 7 fps bei besonders dichtem Rauch. Der Mod dient dazu, die Leistung in «CS:GO» zu optimieren.

Von den gewünschten 240 fps bin ich meilenweit entfernt. «CS:GO» ist doch leistungshungriger, als ich erwartet habe. Die Grafikeinheit im Ryzen 5600G hat schlichtweg zu wenig Leistung, um es mit Valves Taktikshooter aufzunehmen. Na dann hoffe, ich, dass die Teilnehmer*innen des digitec Playground Cup besser Maschinen haben. Mit meiner Kreation gewinne ich garantiert keinen Blumentopf.

Der nächste digitec Playground Cup startet am 16. Oktober mit dem ersten Qualifier gefolgt vom zweiten am 23. Oktober. Das Finale findet am 6. November statt.

Das Gehäuse ohne Hardware verlose ich.

Gewinne das Chieftec-Dragon-Gehäuse

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Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.

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Als Game- und Gadget-Verrückter fühl ich mich bei digitec und Galaxus wie im Schlaraffenland – leider ist nichts umsonst. Wenn ich nicht gerade à la Tim Taylor an meinem PC rumschraube, oder in meinem privaten Podcast über Games quatsche, schwinge ich mich gerne auf meinen vollgefederten Drahtesel und such mir ein paar schöne Trails. Mein kulturelles Bedürfnis stille ich mit Gerstensaft und tiefsinnigen Unterhaltungen beim Besuch der meist frustrierenden Spiele des FC Winterthur. 


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