Der «Easy Fry» von Tefal ist dein idealer Raclettebegleiter
Produkttest

Der «Easy Fry» von Tefal ist dein idealer Raclettebegleiter

Wenn Küchengeräte versprechen, gleich drei Dinge in einem zu tun, bin ich meist skeptisch. Der Tefal «Easy Fry» ist so ein Gerät. Luftfritteuse, Grill und Steamer will das Gerät sein. Ich habe es getestet.

Der Name dieses Gerätes ist wirklich irreführend. «Easy Fry» suggeriert, dass man mit diesem Gerät ganz einfach frittieren kann. Frittieren kann man damit aber eben nicht.

Wie alle Luftfritteusen ist auch dieses Gerät ein Umluftbackofen in Miniatur, der bei Bedarf zusätzlich mit Wasser dämpft. Weil diese Geräte aber seit ein paar Jahren irreführenderweise als Luftfritteuse vermarktet werden, hat Tefal den Begriff «Fry» gewählt. Ich lasse mich von Marketing-Menschen aber nicht davon abbringen: In meinen Reviews betone ich deshalb immer und immer wieder, dass Frittieren ohne Fett nicht möglich ist und es sich bei diesen Geräten um kleine Umluftbackofen handelt. Einziger Unterschied: Statt einer Türe haben Airfryer meistens eine Schublade, in die man die Lebensmittel gibt.

Der «Easy Fry» hat Tefal noch zwei Funktionen zusätzlich spendiert. Eine Grillfunktion, die dich ebenfalls einigermassen in die Irre führen kann, und eine Steamer-Funktion zum Dämpfen von Gemüse, Dumplings oder was auch immer heute so gedämpft wird. Die Bedienung ist dabei sehr simpel: Funktion, Kochdauer und Temperatur lassen sich einstellen, zusätzlich gibt es vorgegebene Programme mit Piktogrammen, die dir eine gewisse Automation suggerieren. In Tat und Wahrheit sind das einfach voreingestellte Temperaturen und Zeiten. Ist das Pouletbrüstli oder das Steak kleiner als von Tefal erwartet, trocknet es mit diesen Voreinstellungen aus, weil das Gerät keine Sensoren zur Messung der Garstufe hat. Ich verzichte bei meinem Test daher auf diese Programme.

1. Airfryer: funktioniert, wie er soll

Der «Easy Fry» liefert genau die Resultate, die ich von einer Luftfritteuse erwarte. Schnelle Hitze, gleichmässig verteilt. Du darfst den Korb nicht zu hoch füllen, dann gelingen dir die Rezepte.

2. Grill-Funktion: mein Tischgrillersatz

Der Grilleinsatz im Einsatz.
Der Grilleinsatz im Einsatz.

Spannend wird es beim angepriesenen Grill. Dazu wechselst du in der Schublade den Einsatz und wählst statt «Air Fry» die «Grill»-Funktion. Was der Ofen dann genau macht und was der Unterschied ist zwischen «Grill» und «Air Fry», das ist mir schleierhaft. Schliesslich kann das Gerät ja nicht viel mehr als heisse Luft zirkulieren zu lassen. Für einen Test habe ich deshalb Cervelats auf dem Grilleinsatz einmal mit der Funktion «Grill» und einmal mit der Funktion «Air Fry» gleich lange drin gelassen. Ich sehe kaum einen Unterschied.

Links ist die Cervelat mit der Airfryer-Funktion, rechts mit der Grillfunktion.
Links ist die Cervelat mit der Airfryer-Funktion, rechts mit der Grillfunktion.

Was mich überrascht: Grillieren geht mit dem «Easy Fry» gut. Gerade Würste sind sehr schnell gemacht und es stinkt danach nicht das ganze Haus nach Fett. Beim nächsten Raclette-Abend ersetzt das Tefal-Gerät daher den Tischgrill.

3. Steamer: ideale Ergänzung

Mit der Steamerfunktion bringt Tefal einen echten Mehrwert. Raclettekartoffeln sind damit im Nu zubereitet, Gemüse schnell gedämpft. Clever gemacht ist der Wassertank, der sich abnehmen und unter dem Wasserhahn befüllen lässt.

Der Wassertank ist einfach zu füllen und zu installieren.
Der Wassertank ist einfach zu füllen und zu installieren.

Hätte ich keinen eingebauten Steamer bei mir in der Wohnung, würde ich den «Easy Fry» allein wegen dieser Funktion behalten.

Fazit: «Easy Raclette-Abend» mit Airfryer

Der «Easy Fry» müsste eigentlich «Easy Raclettebegleiter» heissen. Folgendes Szenario: Die Gäste sind zum Apéro im Wohnzimmer, der «Easy Fry» steht auf einem Beistelltisch und dämpft die Kartoffeln. Als Gastgeber brauche ich so gar nie in die Küche zu gehen. Beim Essen funktioniere ich den «Easy Fry» zum Grill um und mache Chipolata und Speck darin. Vielleicht hat es Kinder dabei, die lieber Chicken Nuggets und Pommes essen – dann kann ich das mit der Airfyer-Funktion auch gleich zubereiten. Das alles kann der «Easy Fry» und ist dabei preislich im unteren Segment angesiedelt. Einzige Voraussetzung: Du musst eine Ahnung davon haben, wie lange du die Speisen kochen solltest. Die Automatik wird dir nämlich keine grosse Hilfe sein.

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Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell. 


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