Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Shutterstock/Tatjana Meininger
Hintergrund

Der Nutri-Score ist bei Milchalternativen nur bedingt aussagekräftig

Debora Pape
1.7.2025

Pflanzliche Milchalternativen enthalten oft viel Zucker oder unnötige Zusatzstoffe. Das zeigt eine Studie. Sie präsentiert zugleich Wege, wie sich die Nährwertqualität verbessern ließe.

Es gibt gute Gründe, auf Kuhmilch zu verzichten und zu Alternativen zu greifen: die Ablehnung von Tierleid, Laktoseintoleranz und nicht zuletzt Bedenken wegen des hohen Treibhausgasausstoßes bei der Milchproduktion. Auch Geschmack kann ein Grund sein: Schaum mit Mandel- oder Kokosgeschmack verpasst deinem Cappuccino einen neuen Twist. Wer jedoch annimmt, dass pflanzliche Alternativen zwangsläufig gesünder seien als Kuhmilch, liegt oft falsch.

A ist der beste Wert, E der schlechteste. Das soll Verbraucherinnen und Verbrauchern im Supermarkt eine grobe Vergleichsmöglichkeit und Entscheidungshilfe an die Hand geben.

52 Prozent der überprüften Drinks liegen demnach im Bereich B und C (je 26 Prozent), 44 Prozent werden in D und vier Prozent in E eingeordnet. Zum Vergleich: Kuhmilch liegt als Vollmilch bei C und als fettarme Variante bei B.

Nach der Nutri-Score-Einordnung schneiden mit Kategorie B diese Produkte am besten ab:

  • beide Drinks auf Erbsenbasis
  • acht von zehn aus Soja
  • drei von fünf Mandeldrinks
  • eine von zwei Kokosnuss-Alternativen

Am unteren Ende der Skala befindet sich eine von 25 Haferdrinksorten (E). In der zweitschlechtesten Kategorie D rangieren

  • zwei von drei Kartoffeldrinks
  • fünf von sechs Reisprodukten
  • einer von zwei Haselnuss-Drinks

Der beste Wert A ist in der Getränkekategorie übrigens ausschließlich Wasser vorbehalten.

Dass der Nutri-Score kein vollständiges Bild vermittelt, zeigen weitere Erkenntnisse.

Die Probleme: Verarbeitung, Zucker und Zusatzstoffe

Pflanzliche Drinks zählen häufig zu den ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln. Das sind industriell hergestellte Produkte, die viele Zusatzstoffe enthalten und im Zuge der Verarbeitung stark verändert werden.

Die Studie identifizierte, dass fünf der überprüften Produkte – nämlich alle Kokosnuss-, Cashew- und Erbsendrinks – hochverarbeitet sind. Die gute Nutri-Score-Bewertung von Erbsen- und Kokosnussdrinks lässt den hohen Verarbeitungsgrad jedoch nicht erkennen. Alle zwölf Kartoffel- und Sojadrinks verwenden dagegen unverarbeitete pflanzliche Grundlagen. Diese enthalten dafür aber mehr Zucker.

Bei 21 Prozent der Drinks wurde Zucker zugesetzt. Dazu kommt ein hoher Anteil an natürlichem Zucker, der bereits in der pflanzlichen Quelle vorhanden ist oder durch die Verarbeitung entsteht. Reis- und Haferprodukte enthalten demnach hohe Zuckermengen. In der Studie wird angemerkt, dass Produkte mit weniger Zucker tendenziell mehr Zusatzstoffe enthalten.

Problematisch ist bei Pflanzendrinks zudem, dass sie im Vergleich zu Kuhmilch weniger Nährstoffe enthalten, da sie zu großen Teilen aus Wasser bestehen. So werden ihnen unter anderem Kalzium und Vitamine zugesetzt, um den Nährwert zu verbessern, während der Eiweißgehalt und die Eiweißqualität geringer ist.

Gut für die Hersteller ist, dass auf dem Markt eine steigende Nachfrage nach natürlichen und gesunden Produkten zu erkennen sei. Große Verbesserungsmöglichkeiten sehen die Forschenden auch in der Entwicklung von weniger verarbeiteten Produkten. Reis-, Hafer- und Drinks aus gemischten Quellen würden demnach am meisten von mehr unverarbeiteten Pflanzenquellen profitieren.

Auch die Zugabe von vielen Zusatzstoffen sei oft unnötig: Manche Milchalternativen können laut Studie auf bis zu drei Zusatzstoffe verzichten. Die Zugabe von Eiweiß und Ballaststoffen könne dagegen zu einer Verbesserung des Nutri-Score führen.

Was bedeutet das für dich?

Titelbild: Shutterstock/Tatjana Meininger

13 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.


Hintergrund

Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Hintergrund

    Das gelbe «Vegan»-Label bereitet Anbietern von Plant-Based-Produkten Kopfschmerzen

    von Debora Pape

  • Hintergrund

    Glutamat ist gesundheitsschädlich? Stimmt gar nicht

    von Simon Balissat

  • Hintergrund

    Altes Hausmittel, aktueller Hype: Wie gesund Apfelessig wirklich ist

    von Moritz Weinstock