Diese 7 Typen triffst du garantiert auf jeder Skipiste
Meinung

Diese 7 Typen triffst du garantiert auf jeder Skipiste

Livia Gamper
1.3.2022

Egal ob im Bündnerland, im Berner Oberland, im Wallis oder in der Zentralschweiz: Auf der Skipiste triffst du immer auf dieselben Arten von Menschen. Ich habe in meinen Skiferien sieben Typen ermittelt.

1. Die Anfänger

Menschen, die die Kunst des Skifahrens noch erlernen müssen, erkennst du schon, wenn du von der Gondelbahn auf die Piste herabblickst. Die hilflose, entenähnliche Haltung verrät sie. Langsam, gebückt und die Skistöcke mit steifen Armen weit von sich gestreckt, versuchen sie, heil den Berg herunterzukommen. Dabei wird die gesamte Piste gepflügt und der komplette Hang blockiert.

Spektakulärer sind nur die Snowboard-Anfänger – wenn sie denn vom Zauberteppich-Hügel wegkommen und auf dem Brett stehen, statt auf der Piste zu sitzen.

Die Anfänger sind schon von weitem zu sehen – aber wir haben alle mal klein angefangen.
Die Anfänger sind schon von weitem zu sehen – aber wir haben alle mal klein angefangen.

2. Die ohne Helm

Das Konzept «Safety First» liegt diesen Menschen so fern, wie günstiges Bier in St. Moritz. Nur mit einer Wollmütze auf dem Haupt stürzen sie sich Kopf voran den Berg hinunter.

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Bei diesem Typus zeigt sich auch, dass, je weniger auf dem Kopf, desto schnittiger die Sonnenbrille im Gesicht ist. Ob sie die Skipiste mit dem Laufsteg verwechselt haben oder alles für die perfekte Frisur tun – die Helmlosen kann man nur weiträumig umfahren. Man will schliesslich bei einem Zusammenstoss nicht an den schlimmstenfalls üblen Folgen schuld sein.

Eine Gruppe Helmlose – dafür haben alle eine lässige Sonnenbrille.
Eine Gruppe Helmlose – dafür haben alle eine lässige Sonnenbrille.

3. Die Freestyler

Abseit der Piste erkennst du Freestyler an ihrem lässigen Gang und den Skihosen, die auf Kniehöhe getragen werden. Auf der Piste fallen sie mit ihren coolen Tricks auf – und der Graswolke, die sie auf dem Sessellift umhüllt. Ausgerüstet sind mit ultrabreiten Skis oder Park-Snowboards, mit denen auch gerne mal rückwärts auf der Piste herumgekurvt wird, wenn sie nicht gerade einen Salto machen.

Dabei darf der obligate Brillenabdruck im Gesicht nicht fehlen und die stolz an die Brust montierte GoPro – im Winter müssen die Freestyler schliesslich festhalten, wofür sie schon das ganze Jahr über trainiert haben.

Mit breiten Skiern fliegen die Freestyler über die Piste.
Mit breiten Skiern fliegen die Freestyler über die Piste.

4. Die Rowdys

Ohne Rücksicht auf Verluste und nach dem Motto «wer bremst, verliert» donnert dir dieser Pistenschreck um die Ohren und die Skipiste hinunter. Siehst du Rowdys heranrasen, gibt’s nur eine Möglichkeit: Stehen bleiben und hoffen, dass sie nicht in dich krachen.

Denn ein Crash mit einem Raser-Rowdy ist verheerend – und mit grosser Wahrscheinlichkeit ist man dann auch noch selbst schuld, weil man dem Rowdy den Weg abgeschnitten haben soll. Dieser Skipisten-Typ hat die gute Kinderstube im Flachland gelassen und ist lernresistent.

In viel zu hohem Tempo rasen die Rowdys die Piste runter.
In viel zu hohem Tempo rasen die Rowdys die Piste runter.

5. Die Skischulen

Skischulen brauchen die ganze Piste. Wie ein Tausendfüssler kurven sie von links nach rechts. Ist es eine Anfänger-Gruppe, hast du Glück und kannst sie überholen. Schlimm wird’s, wenn du an eine Spezialskifahrer-Gruppe gerätst: Telemark, Snowblades oder Bigfoots. Wegen ihrer speziellen Gefährte sind die Pistenäquivalente des liegevelofahrenden Menschen unberechenbar: Du weisst nie, ob sie alle gleich eine riesen Kurve machen und seitlich in dich reinfahren, oder rückwärts umfallen, weil ihre Skis zu kurz sind.

Ansonsten versperrt die Skischule den Eingang des Sessellifts, weil sie immer auf alle Langsamfahrer warten müssen und im Bergrestaurant kannst du sie wegen ihrer übermässigen Lautstärke gar nicht überhören.

6. Die mit dem Nachwuchs

Wer seine Sprösslinge nicht in die Skischule bringt, muss ihnen das Skifahren selbst beibringen. Das hörst du schon von weitem: «Langsam! Laaangsam!», «mach de Stemmboge» und «nöd so schnell», um nur einige Beispiele zu nennen.

Mit dem Nachwuchs zwischen den Skiern rutschen sie bergabwärts.
Mit dem Nachwuchs zwischen den Skiern rutschen sie bergabwärts.

Wie die Anfänger schlittern sie gebückter Haltung mit dem Nachwuchs zwischen den Skis langsam den Berg herunter. Justin-Alexander soll schliesslich nicht davonfahren. Die besser Organisierten haben ihre Kinder mit einem Skigurt an der Leine.

  • Ratgeber

    Viel Gepäck, viele Nerven: Acht Tipps für stressfreies Skifahren mit Kleinkindern

    von Katja Fischer

7. Die Après-Skiler

Egal ob Jagertee, Braulio oder Bier – oft haben sie schon Alkohol konsumiert, bevor sie überhaupt auf der Skipiste stehen: Die Rede ist von den Après-Skilern. Ihnen sind Drinks trotz der horrenden Skiliftpreise wichtiger als der Fahrspass. Meist schon vor dem Mittag besoffen, werden sie in Kamikaze-Manier zur Gefahr für sich selbst und alle anderen.

Zum Glück kommen manche Après-Skiler ohne Skis ins Skigebiet – die Suva dankt. Triffst du sie trotzdem auf der Piste, machst du analog zu den Pisten-Rowdys am besten einen grossen Bogen um sie. Du erkennst sie sowieso schon von weitem, da sie Schlangenlinien fahren, ein «lustiges Kostüm» tragen oder das Logo des Turnvereins Hinterhörhausen aufgedruckt haben.

Ein Après-Ski-Mekka im Bündnerland.
Ein Après-Ski-Mekka im Bündnerland.

Zum Schluss: die abenteuerliche Abfahrt

Am Ende des Skitages kommen alle auf der Talabfahrt zusammen – dann geht der Spass erst richtig los: Der Pisten-Rowdy kann die Kurven der besoffenen Après-Skiler nicht einschätzen, während die Anfänger mit der langen Abfahrt überfordert sind und einmal mehr die ganze Piste blockieren. Immerhin haben die Skischulen schon seit 15 Uhr Feierabend – doch die mit dem Nachwuchs, welcher immer müder und quengeliger wird, teilen sich noch die Piste mit den Freestylern, die noch nicht über genügend Schanzen gesprungen sind, und dies noch auf der Talabfahrt nachholen müssen.

Ich habe vom Ski-Zirkus die Schnauze voll. Jedes Mal die mindestens 37 Kilo schwere und teure Ausrüstung auf den Berg zu schleppen, nur damit einem am Abend alles weh tut oder man sich bei einem Sturz noch etwas bricht – das will gut überlegt sein. Nächstes Jahr steige ich auf Langlauf um. Dann folgt der zweite Teil dieses Textes. Das sind die sieben Loipen-Typen.

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Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival. 


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