
Hintergrund
Pflanzenlust statt Baumarkt-Frust: Das macht Feey anders als die Konkurrenz
von Darina Schweizer

Sie sehen aus wie kleine Monster – doch sind überraschend empfindlich. Füttern solltest du fleischfressende Pflanzen nicht. Sonst heisst es bald: Klappe zu, Pflanze tot.
Als Kind fand ich Pflanzen so langweilig wie Matheaufgaben. Mit einer Ausnahme: Im Schlafzimmer meiner Eltern hingen fleischfressende Kannenpflanzen. Ihnen verfütterte ich liebend gerne totgeklatschte Fliegen. Eines Tages bekam ich sogar eine eigene Venusfliegenfalle – und mästete sie mit allem, was sechs Beine hatte.
Heute weiss ich: Das war wohl ihr Todesurteil.
«Hä? Fleischfressende Pflanzen ernähren sich doch von Insekten?!», wirst du vielleicht denken. Ja, das stimmt. Doch es kommt auf das Wie an.
Damit sie genügend Licht bekommen, stellst du sie am besten direkt ans Fenster – zum Beispiel in einem Terrarium oder Minigewächshaus, um die Luft feucht zu halten. Übrigens: Als optimaler Standort eignet sich deine Küche. Dort ist die Luftfeuchtigkeit meist höher als in anderen Wohnräumen. Und wenn du Glück hast, werden auch einige Fruchtfliegen vertilgt.
Zum Glück waren die Kannenpflanzen meiner Eltern damals nicht gross genug für meine Meerschweinchen.
Hattest du schon fleischfressende Pflanzen? Verrate es in einem Kommentar.
Ich liebe alles, was vier Beine oder Wurzeln hat – besonders meine Tierheimkatzen Jasper und Joy sowie meine Sukkulenten-Sammlung. Am liebsten pirsche ich auf Reportagen mit Polizeihunden und Katzencoiffeurinnen umher oder lasse in Gartenbrockis und Japangärten einfühlsame Geschichten gedeihen.
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Zuerst einmal ist es wichtig, dass die Insekten lebendig sind. Denn im Unterschied zu den Kannenpflanzen gilt: Nur, wenn etwas im «Schlund» der Venusfliegenfalle zappelt, beginnt sie, Verdauungsenzyme zu produzieren. Damit zersetzt sie ihre Beute. Bei einem toten Insekt öffnet sich die Fangklappe wieder, ohne dass der Krabbler verdaut wurde. Das kostet viel Energie. Und schlimmer noch: Jedes Fangblatt kann sich nur fünf bis sieben Mal schliessen, bevor es abstirbt.
Weiter spielt auch die Grösse des Insekts eine Rolle. Gemäss Faustregel sollte die Beute höchstens ein Drittel so gross wie das Fangblatt einer Venusfliegenfalle sein. Nur so kann sie die Pflanze effektiv verdauen. Zu grosse Beute kann sich oft freikämpfen oder verwest in der Falle, ohne ganz zersetzt zu werden. So bilden sich leicht Schimmelpilze und Bakterien.
Und zuletzt spielt auch die Häufigkeit eine Rolle. Füttere sie höchstens alle paar Wochen – besser gar nicht. Sonst kann es schnell zu einem Nährstoffüberschuss kommen. In der Natur ist genau das Gegenteil der Fall: Fleischfressende Pflanzen wachsen auf nährstoffarmen Böden. Ihre Insektenfallen haben sie ursprünglich gebildet, um nicht zu verhungern.
In der nährstoffreichen Erde in Innenräumen hingegen brauchen die Carnivoren nur noch zwei Dinge: Licht und Feuchtigkeit. Giessen solltest du fleischfressende Pflanzen mit kalkfreiem, weichem Wasser. Am liebsten nehmen sie es von unten auf. Du kannst also Wasser in ihren Topfuntersetzer giessen und regelmässig auffüllen.
Und wenn du verhindern willst, dass auch noch dein Hamster oder deine Mäuse verschwinden: Lass die Finger von der Nepenthes Rajah. Die Kannenpflanze aus Borneo, die mittlerweile online erhältlich ist, kann – wenn auch äusserst selten – ganze Nager verschlucken.

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