Gaming-Tastatur Roccat Pyro im Test
Produkttest

Gaming-Tastatur Roccat Pyro im Test

Martin Jud
9.1.2022

Die Roccat Pyro ist eine Gaming-Tastatur zum moderaten Preis. Sie hat eine RGB-Beleuchtung, einen Lautstärkeregler und lineare Schalter von TTC. Im Test zockt meine Frau erstmals mit mechanischen Tasten und ich schreibe mir die Finger wund.

Im abgedunkelten Raum sieht sie wundervoll aus – die Roccat Pyro leuchtet in allen Farben. Gerade huschen die flinken Finger meiner Frau über die kabelgebundene Gaming-Tastatur. Sie spielt zum ersten Mal mit mechanischen Schaltern. Mit Freunden zaubert und metzelt sie einen gigantischen Frostdrachen tot – in einer legendär anmutenden Schlacht in The Elder Scrolls Online. Dabei funkeln ihre Augen und sie versichert mir, dass sie noch nie so geschmeidig gezockt hat.

Für den Test hat mir Roccat eine Pyro mit CH-Tastaturbelegung zur Verfügung gestellt:

Im Shop führen wir sie auch mit deutschem Layout:

Roccat Pyro (DE, Kabelgebunden)
72,99

Roccat Pyro

DE, Kabelgebunden

Roccat Pyro (DE, Kabelgebunden)
Tastatur
72,99

Roccat Pyro

DE, Kabelgebunden

Bei Tageslicht nicht so schön: Design, Layout und Funktionen

Bei Tageslicht hingegen löst das Äussere der schwarzen Tastatur weder bei meiner Frau noch bei mir Freudenjubel aus. Sie sieht auf den ersten Blick zwar ganz gut aus – verfügt über ein klassisches Vollformat-Layout und macht einen robusten Eindruck. Die Tasten werden von einer gebürsteten Aluminiumplatte umgeben. Doch was den Rest des Keyboards angeht, besteht das Material grösstenteils aus eher billig wirkendem Kunststoff. Das fällt je nach Lichtverhältnis mehr oder weniger auf.

Bei Tageslicht wirkt die Tastatur nicht spannend – dafür zeigt sich, dass sie Fingerabdrücke gerne mag.
Bei Tageslicht wirkt die Tastatur nicht spannend – dafür zeigt sich, dass sie Fingerabdrücke gerne mag.

Aus demselben Kunststoff besteht die ansteckbare Handballenauflage. Sie ist für einen guten Halt gerillt. Persönlich schreibe ich lieber mit einer weichen Auflage, jedoch komme ich auch mit der harten klar. Die Tastatur verfügt als weiteres ergonomisches Hilfsmittel über Standfüsse, womit ihr Winkel von 6 auf 14 Grad erhöht werden kann.

Eine harte, gerillte Kunststoffhandballenauflage kann bei Bedarf angesteckt werden.
Eine harte, gerillte Kunststoffhandballenauflage kann bei Bedarf angesteckt werden.

Verbunden wird die Tastatur mit einem nicht abnehmbaren 180 Zentimeter langen USB-A-Kabel. Konfiguriert wird sie über die Roccat SWARM Software. Damit können nicht nur Effekte für die Tastenbeleuchtung oder Lautsprecher-Tippgeräusche aktiviert werden, sondern auch Tastenkonfigurationen vorgenommen werden. Genauer bedeutet das Tastenzweitbelegungen sowie Alternativtasten für den Spielemodus: Die Scroll-Taste ist zusätzlich mit «Game Mode» beschriftet. Drücke ich FN+Scroll, aktiviere ich ein hinterlegtes Gaming-Profil. Gleichzeitig deaktiviert der Game Mode die Windows- und die Caps-Lock-Taste. Das soll einem versehentlichen Auslösen vorbeugen.

Das Lautstärkerad ist zwar praktisch, fühlt sich aber billig an.
Das Lautstärkerad ist zwar praktisch, fühlt sich aber billig an.

Die fünf üblichen Medientasten – Play/Pause und Co. – teilen sich den Platz mit F8 bis F12 und sind über die Funktionstaste erreichbar. Dafür kann die Lautstärke an einem extra Rad eingestellt werden. Das funktioniert gut, aber das Material wirkt und fühlt sich billig an. Das ist nicht wirklich befriedigend – dennoch ist es praktisch.

TTC Red Switches – Gaming und Schreibgefühl

Wie sich ein Tastendruck anfühlt, wird grösstenteils von den Schaltern bestimmt. Die Roccat Pyro kommt mit roten, mechanischen Switches von TTC. Die sind linear – das bedeutet, dass sie weder ein Klickgeräusch machen, noch einen fühlbaren Auslösepunkt haben. Deshalb ist die Tastatur eher leise – je nachdem, wie hart du gerade in die Tasten haust. Was zu hören ist, ist jeweils beim Durchdrücken der Aufschlag des Schalters.

TTC Red Switches
TTC Red Switches

Drückst du eine Taste, geht diese gleichmässig und relativ wackelfrei herunter. Du benötigst dafür einen geringen initialen Kraftaufwand von 45 Gramm. Nach zwei Millimeter Tastenweg löst sie aus. Der gesamte Tastenweg beträgt 3,7 Millimeter und benötigt 60 Gramm Kraft.

Da meine Lieblingstastatur – die Keychron K4 mit Gateron Red Switches – ebenfalls mechanisch und linear daherkommt sowie bei zwei Millimetern Tastenweg auslöst, tippt es sich mit der Pyro für mich sofort vertraut. Meine Tippkünste beziehungsweise das Zehnfingersystem funktionieren gewohnt schnell. Damit zu arbeiten bereitet über einige Testwochen Freude – wenn auch nicht gleich viel wie es meine Lieblingstastatur normalerweise tut. Die K4 und ihre Switches passen besser zu mir.

WASDen, was das Zeug hält.
WASDen, was das Zeug hält.

Meine Frau hat bisher eine nicht-mechanische Tastatur von Razer zum Gamen genutzt. Eine mit Chiclet Keys bestückte DeathStalker Chroma mit zwei Millimetern Tastenweg. Und ja, ich konnte sie endlich überzeugen, etwas Neues zu versuchen. Aus einem Versuch wurde jedoch schnell eine dauerhafte Umstellung. Wie bereits eingangs erwähnt, spielt beziehungsweise zaubert sie damit besser denn je. Meine Frau dirigiert ihre Dunkelelfe mit mechanischen Tasten schneller und präziser durch die Landen von Tamriel.

Fazit: Gute Einsteiger-Gaming-Tastatur mit wenig Charme bei Tageslicht

Preislich ist die Roccat Pyro im Vergleich zu anderen RGB-Tastaturen mit mechanischen Switches im unteren Mittelfeld angesiedelt. Das erklärt dann auch, weshalb sie nicht durchs Band überzeugen kann. Der verwendete, schwarze Kunststoff wirkt etwas billig – und der Lautstärkeregler fühlt sich beim Bedienen auch so an. Dafür überzeugen die roten Schalter von TTC. Das Schreiben und Zocken macht mit dieser Tastatur Freude und die Beleuchtung haut sowieso rein.

Falls du eine nicht allzu teure Gaming-Tastatur suchst und es gerne linear sowie eher leise magst, kann ich die Pyro empfehlen. Nicht zuletzt auch wegen dem Gaming-Modus.

23 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

Kommentare

Avatar