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Hintergrund

«Hier bin ich einfach die Wendy»

Patrick Bardelli
22.6.2021
Bilder: Christian Walker

Wendy Holdener hat ein schwieriges Weltcupjahr mit Verletzung und Coronainfektion hinter sich. Nach kurzen Ferien steckt die 28-Jährige nun bereits in der Vorbereitung auf den Olympiawinter. Ein Gespräch über Erwartungshaltungen, Trainerwechsel, Erfolgshunger und grosse Enttäuschungen.

Die Sonne brennt vom wolkenlosen Himmel. Kaiserwetter. Die Fahrt von Einsiedeln in Richtung Hoch-Ybrig wirkt wie eine Reise durch Postkartenlandschaften. Ich treffe die Olympiasiegerin und Weltmeisterin Wendy Holdener zu Hause in Unteriberg. Und schon beim Dorfeingang wird klar, wo ich bin: Hier ist Wendys Land. Fast scheint es, als hinge an jedem zweiten Haus ein Plakat oder ein Banner mit dem Bild der Skirennfahrerin.

Bodenständigkeit als Markenzeichen

Vor dem elterlichen Haus in Unteriberg nimmt mich Vater Martin Holdener in Empfang. Er habe heute Fahrdienst und bringe mich einige Kilometer den Berg hoch, meint er mit einem Lächeln im Gesicht. Wendy sei schon seit dem Morgen am Schwitzen. Intervalltraining mit dem Mountainbike auf dem «Adler», einem Hügel quasi vor der Haustüre der Holdeners, steht heute an.

Dein Fazit zur WM: gute Resultate aber halt keine Medaille?
Die WM war sicherlich schwierig. Im Kombi-Slalom habe ich zu viel riskiert. Da ging ich All-In und rutschte im dritten Tor weg. Im Nachhinein ist man immer schlauer (lacht). Meine Reaktion darauf im Parallel-Event war dann aber okay. Das fühlte sich trotz allem wie ein kleiner Sieg für mich an.

Im darauf folgenden Spezialslalom hättest du beinahe doch noch eine Medaille gewonnen. Du wurdest starke Vierte.
Das nervt mich fast mehr, denn ich war im Slalom eigentlich in Form. Am Renntag hat dann aber nicht alles so gepasst, wie es für ganz vorne nötig gewesen wäre. Ich konnte an Grossanlässen im Slalom schon mehr zeigen und mein Potenzial abrufen. An der WM in Cortina war dies nicht so. Das ärgert mich noch heute.

Die Erinnerung an die grösste Enttäuschung

Doch nun steht die neue Saison mit den Olympischen Winterspielen im Februar in Peking vor der Tür. Für mich ist der Gedanke ans Skifahren an diesem heissen Sommertag weit weg. Für die Vollblutahtletin hingegen schon sehr real.

Saisonhöhepunkt Olympische Spiele

Im Februar 2022 finden die Olympischen Winterspiele Peking statt. Ich nehme an, diesen Slalom hast du dir rot in deinem Kalender markiert.
Natürlich. Es geht aber auch darum, gut in die Saison zu starten und während der Rennen in den Monaten vor Olympia Selbstvertrauen zu tanken. Um schliesslich mit einem guten Gefühl nach China zu reisen.

Welche?
Dazu kann ich noch nicht viel sagen. Ich probiere etwas Neues aus und muss zuerst noch meine Erfahrungen damit sammeln.

Was fehlt noch?
Das Gleiten ist nicht meine Stärke und auch die langgezogenen Kurven in der Abfahrt habe ich noch nicht so gut im Griff, um wirklich ganz vorne mitfahren zu können. Ich mag den Speed im Super-G und auf der Abfahrt. Wenn das Selbstvertrauen stimmt, kann ich schon sehr ans Limit gehen.

Und was kommt danach?

Du bist 28 Jahre alt. Bestes Rennfahrerinnenalter. Und dennoch liegt wahrscheinlich schon mehr deiner Karriere als professionelle Skifahrerin hinter dir als vor dir. Was kommt danach? Machst du dir darüber schon Gedanken?
Also ich hoffe schon, dass ich noch fünf, sechs Jahre auf diesem Niveau weiterfahren kann. Immer vorausgesetzt, ich bleibe gesund und habe Spass am Skirennsport.

Worum geht’s bei diesem neuen Produkt?
Die Ausgangsfrage ist: Was esse ich während eines Slaloms oder Riesenslaloms zwischen den beiden Läufen? Das ist bisher stets eine Herausforderung für mich. Das Ziel ist, ein Produkt zu entwickeln, das sehr viele Kohlenhydrate bei geringer Masse hat. Und das ich somit neben einem Proteinshake einnehmen kann, um genügend Energie zu haben. Also viel Energie, wenig Masse.

Du könntest auch einfach zwischen den Läufen zwei Teller Pasta zu dir nehmen. Aber dann wäre vermutlich die Masse das Problem?
Du sagst es (lacht).

Erstens kommt es anders

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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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