Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Produkttest

Hilfe, bei uns ist das Virus ausgebrochen!

Martin Rupf
6.1.2023

Bei uns zu Hause ist ein heimtückisches Virus ausgebrochen. Zum Glück keine Covid-Mutante, sondern das Spielevirus. Weshalb das Kartenspiel «Virus» trotz ernstem Hintergrund ein amüsantes Gesellschaftsspiel für die ganze Familie ist.

Das Weihnachtsfest ist schon wieder vorbei. Dafür hält die Freude über die Weihnachtsgeschenke immer noch an. Über unsinnige Präsente habe ich vor einigen Tagen schon einen Beitrag verfasst.

Zum Glück ist es beileibe nicht so, dass nur sinnlose Geschenke unter dem Christbaum landeten. Nebst den obligaten Lego-Sets und Kinderbüchern lag auch das Spiel «Virus» unter dem Weihnachtsbaum.

Zufälle gibt’s, die sind fast nicht möglich

Es ist fast schon unheimlich: Wenige Monate vor Ausbruch des Coronavirus’ kam das Spiel Virus der Schweizer Firma Game Factory auf den Markt.

Ziel von «Virus», das ab acht Jahren empfohlen wird, ist es, sich so schnell wie möglich von den Viren zu befreien, respektive dafür zu sorgen, dass die Mitspielenden vom Virus befallen werden. Gewonnen hat, wer als erstes vier gesunde Organe im Körper hat.

Erst bedarf es ein bisschen Überredungskunst, ehe meine Kinder sich für das Spiel erwärmen können. Kein Wunder, haben sie die Pandemie und deren Auswirkungen nicht in guter Erinnerung. Es ist noch kein Jahr her, dass sie in der Schule Masken tragen mussten. Doch schliesslich siegte die Neugier – es ist ja nur ein Spiel.

Bevor’s losgehen kann, studiere ich zusammen mit meinen Kindern die Anleitung. Die Instruktionen sind nicht ganz ohne. Nicht nur gibt es insgesamt 68 Karten in den vier Kategorien «Organ», «Viren», «Medikamente» und «Operationen».

Hinzu kommen zahlreiche Aktionen, mit denen man Organe entweder impfen, immunisieren, infizieren oder gar zerstören kann.

Das Blatt kann sich schnell wenden

Nachdem wir das Gefühl haben, die Regeln verstanden zu haben, ziehen wir uns die Arztkittel über und beginnen mit dem Kampf gegen das Virus. Wir brauchen einen Moment, bis wir den Kniff raus haben. Denn einerseits wollen wir natürlich so schnell wie möglich vier gesunde Organe im Körper haben. Andererseits müssen wir tunlichst darauf achten, dass die anderen nicht allzu schnell gesunden.

Das gelingt immer dann, wenn ich ein Medikament auf mein Organ lege (dann ist das Organ geimpft) oder später sogar noch eine zweite Medikament-Karte nachdopple. Dann ist das Organ vollständig immunisiert und kann nicht mehr durch eine Operation zerstört werden.

Weil die Körper-Karten offen auf dem Tisch liegen, bilden sich immer wieder unheilige Allianzen gegen die Person, die kurz vor der kompletten Gesundung steht. Es entwickelt sich ein ständiges Hin und Her. Da ich selber schon bald wenig Aussichten auf Erfolg habe, versuche ich, meine Kinder gegen meine Frau aufzuwiegeln. Damit bewirke ich genau das Gegenteil: Die Kinder zerstören auch mein letztes gesundes Organ, womit ich wieder bei null anfangen muss.

Doch aufgepasst: Das Blatt kann sich schnell wenden. So kann es sein, dass du kurz vor dem Sieg stehst, weil dir nur noch ein gesundes Organ fehlt. Doch wegen eines «Kunstfehlers» kann es passieren, dass plötzlich ganze Körper oder einzelne Organe ausgetauscht werden.

Nach langem Anstecken, Impfen oder Immunisieren steht endlich eine Gewinnerin fest; es ist meine Frau. Die Allianz hat sich für sie ausgezahlt. Ich lande ohne ein einziges gesundes Organ auf dem letzten Platz.

Das Spiel hat durchaus Spass gemacht, auch wenn der Hintergrund mit der richtigen Pandemie ein beklemmender war. Mir persönlich war die taktische Komponente etwas zu klein. Über den Ausgang des Spiels entscheidet vor allem der Faktor Glück. Deshalb dürfte sich der Reiz des Spiels über die Zeit abnutzen.

Auch wenn der Pandemievergleich hinken mag: Zum Glück war das Ziel während der richtigen Pandemie der Schutz vor dem Virus und nicht wie bei «Virus», seine Mitmenschen möglichst schnell krank zu machen.

Titelfoto: Martin Rupf

13 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Zweifachpapi, nein drittes Kind in der Familie, Pilzsammler und Fischer, Hardcore-Public-Viewer und Halb-Däne. Was mich interessiert: Das Leben - und zwar das reale, nicht das "Heile-Welt"-Hochglanz-Leben.


Produkttest

Unsere Expertinnen und Experten testen Produkte und deren Anwendungen. Unabhängig und neutral.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Produkttest

    Dieser Punkt geht ganz klar an meine Tochter

    von Martin Rupf

  • Produkttest

    Geld, Macht und tote Disney-Helden

    von Natalie Hemengül

  • Produkttest

    «Das ist mein bestes Spiel»

    von Michael Restin