Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Produkttest

Lensbaby Omni Filter: Insta-Fame ohne Insta. Und ohne Fame

Livia Gamper
10.9.2019

Bilder nachträglich mit Filtern zu versehen ist nicht immer optimal. Mit dem Omni Filter von Lensbaby hast du den Filter gleich vor der Kamera. Wir haben das – mehr oder weniger erfolgreich – ausprobiert.

Die Omni Filter von Lensbaby sehen aus wie drei Mini-Besen. Die Beseli werden mit dem mitgelieferten Ringsystem an’s Kamera-Objektiv gespannt. Die einzelnen Filter-Besen sind magnetisch und lassen sich am Ring um das Objektiv anpappen und so herumschieben.

Von Omni gibt’s mehrere Filtersysteme. Ich habe mir das System für Objektive mit einem Filtergewinde von 49–58 mm Durchmesser geholt.

Die drei Filter-Elemente dieses Systems erzeugen einen unterschiedlichen Effekt. Lensbaby beschreibt diese so:

Ich komm nicht klar

Dass ich das ganze bei 40 Grad im Schatten ausprobiert habe, hat sicher nicht zu guten Bildern beigetragen. In dieser Hitze brauchten die Omni Filter für meine Kollegin, die die ganz Zeit über an der Sonne posieren musste, und für mich zu viel Geduld. Dennoch: Ich hätte schon hier mehr erwartet von dem 120 Franken, beziehungsweise knapp über 100 Euro, teuren System.

An dieser Stelle hielt ich mich für unfähig. Da ich mir erst vor ein paar Monaten eine eigene Kamera zugetan habe, zähle mich noch als absolute Foto-Anfängerin.

Ist der Omni nur für gute Fotografen?

Weil ich es selbst nicht hinkriege, frage ich Kollege und Hobbyfotograf David Lee um Rat. Sein Augenrollen und sein leicht genervtes «Was soll ich jetzt mit den komischen Dingern?» ignoriere ich und verpacke den Test als Challenge. Er soll seine Foto-Skills beweisen.

Davids Nikon-Kamera hat keinen elektronischen Sucher. Laut David hat dies aber keinen Einfluss. Die Effekte sehen in seinem optischen Sucher etwa gleich aus wie nachher auf seinen Bildern. Trotzdem – auch Davids Ergebnisse fallen eher bescheiden aus.

Davids Fazit: Den Bildstörer für 120 Stutz könne ich imfall behalten. Die Effekte der Omni Filter gefallen ihm nicht, sie stören ihn im Bild. Und auch er findet, dass die Bilder schnell unscharf werden und dass die Effekte zu unvorhersehbar sind. Er hat sowieso wenig Verständnis für den ganzen Hipster-Filter-Wahn auf Instagram. Ich hätte es wissen müssen.

Jetzt muss der Profi ran

Bevor ich die Omni Filter in die Ecke schmeisse, frage ich unseren Fotograf Thomas Kunz, ob er die Dinger ausprobieren will. Wenn nicht er, wer sonst sollte mit den Teilern ein gutes Bild hinkriegen.

Im Gegensatz zu David ist Thomas begeistert von den Omni Filtern: Der Fotograf meint, er wollte schon immer so etwas testen und am liebsten würde er selbst solche Filter entwickeln. Als ich ihm sage, dass das Set 120 Franken kostet, erhält seine Begeisterung zwar einen kleinen Dämpfer, er freut sich aber noch immer auf den Test.

Zuerst testet Thomas die Filter im Studio. Dort hat er weniger Elemente, die das Bild stören könnten und er kann den Lichteinfall besser beeinflussen. Die Bilder sind viel besser als Davids und meine geworden:

David, der die Bilder auf meinem Monitor erspäht, findet zwar wieder, dass die Bilder ohne Filter schöner wären. Mir gefällt der künstlerische Effekt hingegen.

Weil die Filter im Studio einfacher zu benutzen sind, bitte ich Thomas, noch vor der Türe ein paar Shots zu machen – schliesslich hat nicht jeder ein Fotostudio zur Verfügung.

Draussen ist Thomas schon weniger begeistert von den Omni-Beseli. Auch er stört sich an der Unvorhersehbarkeit der Effekte. Und dass draussen in der freien Wildbahn viel schneller eine störende Spiegelung wegen den Filtereffekten entsteht. Ein, zwei gute Bilder kann Thomas mir aber schlussendlich doch vorweisen.

Fazit: Eine teure Spielerei

Fotograf Thomas würde die Filter behalten, wenn sie nicht so teuer wären. Er als hauptberuflicher Fotograf kommt mit den unvorhersehbaren Effekten gut klar, auch wenn er zum Schluss des Tests auch etwas genervt war. Für weniger ambitionierte Fotografen wie David und mich sind die Omni-Filter zwar eine nette Spielerei, wirklich schöne Fotos gibt’s aber auch damit nicht.

Grundsätzlich funktioniert das Konzept der Filter: Die Mini-Beseli fallen nicht vom Objektiv ab, der Ring lässt sich einfach am Objektiv befestigen und geht auch gut wieder vom Objektiv weg. Die Bilder lassen aber, sofern man nicht ein ausgebildeter Fotograf ist, zu wünschen übrig. Das war’s dann mit dem schnell erhofften Instagram-Fame.

22 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival. 


Produkttest

Unsere Expertinnen und Experten testen Produkte und deren Anwendungen. Unabhängig und neutral.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Ratgeber

    Infrarot-Fotografie geht auch einfach

    von David Lee

  • Produkttest

    Knipsen, drucken, fertig? Von wegen! Diese Hybrid-Kamera von Fujifilm kann weit mehr

    von Michelle Brändle

  • Produkttest

    Nikon Z5II: solider Einstieg ins Vollformat

    von David Lee