
Monitor mit 480 Hertz: Erkenne ich den Unterschied?
Immer mehr Gaming-Monitore bieten Wiederholraten jenseits von 200 Hertz (Hz). Die ultraschnellen Panels können teilweise bis zu 500 Bilder in der Sekunde darstellen. Erkenne ich den Unterschied mit blossem Auge?
Als Sony den Inzone M10S vorgestellt hat, habe ich die 480 Hz, die der Monitor bietet, für absoluten Overkill gehalten. Wer kann 480 Bilder in der Sekunde sehen? Und wer braucht das überhaupt? Game- Konsolen wie die Playstation 5 oder die XBox liefern zwischen 30 und 60 Bilder pro Sekunde. Die Playstation 5 Pro 120 Bilder pro Sekunde, was nur wenige Games auch unterstützen. Die meisten Gaming-Monitore gehen aktuell bis 144 Hz.

Wiederholraten von bis zu 500 Hz sind derzeit die Oberklasse bei Gaming-Monitoren. Ich sage, ich sehe den Unterschied. Im Video siehst du, ob ich einfach eine grosse Fresse habe oder ob ich tatsächlich 240 Hertz und 480 Hz unterscheiden kann.
Warum laufen Filme so flüssig?
Dir ist bestimmt schon aufgefallen, dass Games mit 30 Frames pro Sekunde wirken, als würden sie ruckeln. Der Schritt zu 60 Frames ist daher ein Unterschied wie Tag und Nacht. Dieses Video zeigt, was ich meine.
Schaust du aber einen Film, fällt dir dieses Ruckeln gar nicht auf, obwohl die meisten Filme nur mit 24 Bildern pro Sekunde aufgenommen wurden. Ein Game mit 24 Bildern pro Sekunde dagegen ist fast unspielbar.
Für den krassen Unterschied gibt es zwei Gründe. Einerseits haben wir uns längst daran gewöhnt, dass Film nunmal «einfach so» aussieht. Wären es mehr Bilder pro Sekunde, würden wir uns über den «Soap-Opera-Effekt» beschweren, bei dem Filme und Serien wie billig produzierte Seifenopern am Samstagmorgen bei RTL aussehen.
Andererseits gibt es bei Filmaufnahmen immer eine Bewegungsunschärfe, auf Englisch Motion Blur. Bewegt sich das Motiv vor einer Kamera, verschmiert es bei der Belichtung. Dein Gehirn interpretiert diese Unschärfe um und die Aufnahme wirkt flüssiger, als es die 24 Bilder in der Sekunde wirklich sind. Das merkst du auch beim Video oben, bei dem der schwarze Punkt keine Bewegungsunschärfe hat. Die Animation wirkt holprig.
Games versuchen teilweise, diesen Effekt zu imitieren. Das funktioniert bedingt, meistens wirkt das alles einfach verwaschen. Zumindest auf dem PC lässt sich der Effekt in den Optionen zum Glück deaktivieren.

Quelle: Blu Ray/Ascot Elite
Ein weiterer Grund, dass Games holpriger wirken bei tiefen Framerates: Du hast die Kontrolle der Bewegungen und merkst daher jede Verzögerung deutlicher. Das habe ich zuletzt bei «Ghost of Yotei» extrem gemerkt. Zocke ich im Qualitätsmodus auf 30 FPS, wirkt alles holprig. Laufen Zwischensequenzen, wirkt alles flüssig, obwohl sie ebenfalls mit 30 FPS laufen, ich habe aber keine Kontrolle über die Kamera.
Wer braucht mehr als 120 Hz?
Spoiler: Bis 120 Hz war es mir möglich, die Unterschiede zu sehen. Ab 240 Hz hatte ich keine Chance mehr. Trotzdem bin ich überzeugt, dass etwa «Counter Strike»-Pros einen Unterschied sehen werden, da sie täglich mehrere Stunden das gleiche Game zocken und jede kleine Abweichung im Setup sofort bemerken.
Bei Shootern ergibt das Sinn, weil ich mit einer Framerate von 480 Hz theoretisch den Gegner bis zu 14 Millisekunden früher sehe als bei 60 Hz. Das ist nur gerade ein Zehntel eines Wimpernschlags und für Casuals wie dich und mich völlig irrelevant. Pros hingegen dürften einen Unterschied bemerken.
Ich nicht. Mein Geld stecke ich lieber in einen grösseren Bildschirm, eine bessere Auflösung oder in den Goat Simulator …
Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.
Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.
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