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Produkttest

Nikon Z 8: Shut up and take my money

David Lee
6.6.2023

Weniger klobig als die Z 9, aber etwa die gleiche Leistung: Die Z 8 ist eine gleichwertige Konkurrenz zur deutlich teureren Sony Alpha 1. Die Kaufentscheidung ist vor allem eine Frage der persönlichen Vorlieben.

Könnte ich bitte eine Nikon Z 9 haben, aber kleiner, leichter und günstiger? Voilà: Die Z 8 hat den gleichen Sensor, den gleichen Prozessor und den gleichen Autofokus. Die Abstriche, die du gegenüber der teureren Z 9 machen musst, sind minimal.

Damit handelt es sich bei der Z 8 wie bei der Z 9 um eine Kamera für Profis – oder für Hobbyfotografen mit höchsten Ansprüchen. Von der Ausrichtung her ist die Z 8 eine Allround-Kamera – sie hat keinen besonderen Anwendungs-Schwerpunkt, sondern kann alles gut. Ähnlich wie die Sony Alpha 1 oder die Canon EOS R5. In diesem Beitrag gehe ich deshalb auch auf die Unterschiede zu diesen Modellen ein.

Griffige Ergonomie

Die Z 8 ist mit 910 Gramm zwar leichter als die Z 9 mit ihren 1340 Gramm, aber immer noch ein ziemlicher Brocken. Die Sony Alpha 1 mit 739 Gramm und die Canon R5 mit 738 Gramm wiegen spürbar weniger.

Für eine Kamera ohne integrierten Akkugriff ist die Z 8 sehr gross. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil: Sie ist mit grossen Händen sehr gut bedienbar. Der Griff bietet nicht nur wegen der Form viel Halt, sondern auch wegen des Oberflächenmaterials. Es ist so griffig, dass es sich fast etwas klebrig anfühlt. Das stört mich aber nicht. Die Ergonomie stimmt – zumindest für mich. Bei der Z 8 liegt der Joystick genau am richtigen Ort.

Sucher: trotz mittelmässiger Auflösung sehr gut

Geschwindigkeit: auf der Überholspur

Die Z 8 ist gleich schnell wie die Z 9, mit anderen Worten: sehr schnell. Sie hat einen Stacked Sensor, die aktuell fortschrittlichste und teuerste Art von Sensor. Die Konstruktion ermöglicht ein sehr schnelles Auslesen des Sensors. Dadurch wird ein mechanischer Verschluss überflüssig. Z 8 und Z 9 haben deshalb gar keinen mehr eingebaut. Der Sensor wird trotzdem vor Staub geschützt beim Objektivwechsel – dazu lässt sich ein Schutzvorhang herunterklappen.

Die Serienbildgeschwindigkeit liegt bei 20 RAW-Bildern pro Sekunde. Mit JPEG sind auch 30, 60 oder 120 Bilder möglich. Bei 60 Bildern pro Sekunde wird nur ein Teil des Sensors genutzt – das verringert den Bildwinkel und die Auflösung. Sie liegt dann noch bei 5392 × 3592, also gut 19 Megapixeln. Bei 120 Bildern gibt es den normalen Bildausschnitt, aber mit nur 11 Megapixeln (4128 × 2752) Auflösung.

Apropos Speicherkarten: Anders als bei der Z 9 ist bei der Z 8 nur ein Kartenslot vom Typ CFexpress vorhanden. Der andere ist UHS-II – der schnellste Standard für SD-Karten, der immer noch langsamer ist als CFexpress. Die Sony Alpha 1 ist da im Vorteil: beide Kartenfächer können sowohl SD als auch CFexpress verwenden. Dies ist möglich, weil der kleinere Typ A von CFexpress verwendet wird. Bei der Canon R5 ist es gleich wie bei der Z 8.

Autofokus: wie bei der Z 9

Der Autofokus mit seinen 493 Messfeldern leistet dasselbe wie bei der Z 9. Die Motiverkennung lässt sich auf Menschen, Tiere, Fahr- und Flugzeuge anwenden. Sie funktioniert nicht für jedes Tier – der Algorithmus wurde auf Hunde, Katzen und Vögel trainiert. Du kannst angeben, nach welchen Motiven die Kamera Ausschau halten soll, aber du musst nicht: Es gibt auch einen Automatik-Modus, mit dem die Kamera den Motivtyp selbst erkennt.

Als Alternative zur Motiverkennung bietet der Autofokus der Z 8 auch das 3D-Tracking. Dabei wählst du mit dem Fokusfeld das Objekt, das getrackt werden soll. Die Kamera verschiebt dann das Fokusfeld mit dem Motiv mit. 3D funktioniert prinzipiell mit jedem Motiv. Nach meinem Eindruck klappt das zuverlässig.

Video: Kraftpaket

Die Nikon Z 8, die Canon R5 und die Sony A1 können alle 8K-Videos aufnehmen. Die Nikon-Kamera kann es aber als einzige der drei mit 60 FPS – im RAW-Format. Zudem liegt die maximale Video-Auflösung bei 8256 × 4644 Pixeln, während bei Sony mit 8K UHD-II gemeint ist. Das sind 7680 × 4320 Pixel.

Wem bringt das überhaupt etwas? Bei 8K geht es meistens um die Möglichkeit, das Bild nachträglich zu beschneiden und trotzdem noch eine 4K-Auflösung zu erreichen. Und da dies gerade bei Tieraufnahmen interessant sein kann, sind auch flüssige Bewegungsabläufe mit 60 FPS willkommen.

Im Folgenden siehst du einen 750 Pixel breiten Ausschnitt aus einem 4K-Videobild mit verschiedenen Framerates und Qualitätseinstellungen. Im Originalvideo ist die Qualität generell etwas besser, da unsere Website die Bilder zusätzlich komprimiert. Trotzdem ist gut ersichtlich, dass 60 FPS mit Oversampling genau so gut ist wie 30 FPS.

Bildqualität: gut, aber kaum Fortschritte

Die Bildqualität des Sensors stufe ich als sehr gut ein. Bei 6400 ISO rauschen die Bilder nur schwach, und durch Herunterskalieren verschwindet dieses Rauschen oft vollständig. Die Farben verblassen auch im hohen ISO-Bereich nicht.

Das bedeutet auch, dass weiterhin keine Wunder zu erwarten sind: Wenn du stark nachbearbeiten musst oder willst, beginnt das Bild wie bei jeder anderen Kamera stark zu rauschen. Ein Beispiel: Um aus dem oberen Bild das untere zu machen, ist ein heftiger Eingriff nötig. Für ein rauscharmes Bild wäre hier ein Stativ und eine Belichtungsreihe die Lösung gewesen.

Sonstiges: da ist noch viel mehr

Fazit: erwartungsgemäss gut

«Shut up and take my money» war meine spontane Reaktion, als ich von der Z 8 erfuhr. Was die Z 9 kann, ist ja bekannt. Im Test gab es für mich denn auch wenig Überraschungen, eigentlich nur eine: Ich war erstaunt, wie gut der Sucher ist, trotz seiner relativ geringen Auflösung.

Die Z 8 ist wie ihre grosse Schwester eine Alleskönnerin und muss sich weder vor der Canon EOS R5 noch vor der wesentlich teureren Sony Alpha 1 verstecken. Bei der Motiverkennung liegt sie vermutlich leicht hinter der Konkurrenz. Im Videobereich sehe ich sie hingegen als die beste der drei. So ist die Z 8 zum Beispiel interessant für Tierfotografen, die auch Videos machen wollen.

Die Z 8 ist vom Konzept her die spiegellose Nachfolgerin der Spiegelreflexkamera D850. Falls du eine solche besitzt und bislang mit dem Umstieg auf spiegellos gezögert hast, kannst du nun bedenkenlos zugreifen. Die Bildqualität des Sensors dürfte zwar nicht wesentlich besser sein als bei der D850, die Akkulaufzeit gar schlechter. Doch in allen anderen Belangen wie Autofokus, Geschwindigkeit oder Video ist die Z 8 klar besser.

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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