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Produkttest

Nokia X30 im Test: Wenn Nachhaltigkeit das Hauptargument ist

Jan Johannsen
31.1.2023

Nokia versucht sein Mittelklasse-Smartphone X30 mit Nachhaltigkeit schmackhaft zu machen. Das ist löblich, aber auch verdächtig.

Das X30 ist Nokias aktuelles Top-Smartphone, gehört mit seiner Ausstattung aber zu den Mittelklasse-Modellen. Dies macht sich vor allem beim verbauten Prozessor und der Zahl der Kameras bemerkbar. Beim Gehäuse kommen Recyclingmaterialien zum Einsatz und der Akku soll langlebiger als üblich sein.

Recyclingmaterial stört Design nicht

Der Fingerabdrucksensor im Display arbeitet zuverlässig und zügig, ist aber nicht der schnellste seiner Art. Die Gesichtserkennung arbeitet sehr fix und einwandfrei. Wie üblich musst du sie um Passwort, PIN-Code und Muster als zweite Entsperr-Option ergänzen.

Zwei Kameras mit flauen Farben und wenig Zoom

Zwei Kameras befinden sich auf der Rückseite des Nokia X30. Das ist für ein aktuelles Smartphone wenig, muss aber kein Nachteil sein. Vor allem bei günstigeren Smartphones ist die dritte Kamera oft so schlecht, dass sie nicht brauchbar ist. HMD Global hat sich beim X30 für eine 50-Megapixel-Hauptkamera und eine 13-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera entschieden. Das heißt: der maximal achtfache Zoom ist nur digital.

Wird es auf dem Foto richtig bunt, offenbaren sich die Grenzen des Nokia X30. Im Vergleich zu anderen Smartphones wirken die Farben flau und blass. Sie sind nicht farbecht. Mir fehlt hier Intensität. Die Detailgenauigkeit ist immerhin ordentlich und genügt, um die Schrift auf den Aufklebern gut lesen zu können.

Zum Vergleich: das gleiche Motiv mit dem Pixel 7 Pro.

Sind die Motive weniger bunt, fällt die flaue Farbwiedergabe weniger stark ins Gewicht. Das wird beim Blick auf die Elbphilharmonie deutlich. Ich habe sie auch mit der Weitwinkelkamera abgelichtet und den Zoom genutzt.

Die Weitwinkelkamera schneidet gut ab und vor allem ist sie im Vergleich zur Hauptkamera nicht schlechter. Dass diese bei der Farbwiedergabe noch Luft nach oben hat, ist ein anderes Thema. Der digitale Zoom liefert bei zweifacher Vergrößerung ebenfalls noch brauchbare Bilder. Bei der maximalen, achtfachen Vergrößerung nimmt die Detailgenauigkeit deutlich ab.

Bei Dunkelheit lohnt sich der Nachtmodus. Er hellt das Bild nur geringfügig auf und sorgt vor allem für eine höhere Detailgenauigkeit, die wiederum für ein klareres Bild sorgt.

Die Frontkamera nimmt Selfies mit 16 Megapixeln auf. Das gelingt ihr selbst bei Gegenlicht sehr gut. Die Farben könnten zwar auch hier etwas intensiver sein, aber die Detailgenauigkeit ist hoch. Der Porträtmodus lohnt sich nicht. Die Software schneidet mich zwar ordentlich vor dem unscharfen Hintergrund aus, aber die Grenze besteht aus einer verschwommenen Linie. Als scheine eine Aura um meinen Körper.

Nutzbare Leistung und ein Akku mit – vermutlich – langer Lebensdauer

Im Nokia X30 steckt der Snapdragon 695. Ihm stehen sechs Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite. Für alltägliche Anwendungen ist das völlig ausreichend. Ich muss beim Start von Apps nicht ewig warten, die Weiterverarbeitung der Bilddaten stellt kein Problem dar und bei der Bedienung ruckelt nichts. Top-Smartphones sind jedoch etwas schneller.

Selbst ein über zwei Jahre altes Top-Modell wie das OnePlus 8T mit dem Snapdragon 865 lässt diese Mittelklasse-Generation bei den Benchmark-Ergebnissen locker hinter sich.

Der Akku ist ein weiterer Punkt, den HMD Global nutzt, um die Nachhaltigkeit des Nokia X30 anzupreisen. Die Batterie soll 800 Ladezyklen halten. Bisher waren 400 bis 500 üblich. Klingt super, kann ich aber nicht innerhalb der kurzen Zeit überprüfen.

Android One und erstmals vorinstallierte Apps

Das bedeutet für das X30 konkret: Es gibt immer noch keine Information, wann das Update auf Android 13 erscheinen soll. Kommen soll es aber. HMD Global hat Updates bis Android 15 und Sicherheitsupdates für drei Jahre versprochen.

Fazit: Nachhaltigkeit alleine reicht nicht

Vorbildliche Materialien im Gehäuse, ein vernünftiges Display, eine gute Akkulaufzeit, eine unterdurchschnittliche Kamera, mittelmäßige Leistung und erste Schwächen bei der Software: Nach Abwägung aller positiven und negativen Feststellungen, komme ich zu dem Schluss, dass das Nokia X30 selbst für ein Mittelklasse-Smartphone zu wenig bietet.

Es ist schon verdächtig, wenn die Nachhaltigkeit zu einem wichtigen Argument eines Herstellers für sein Gerät wird. Besser wäre es, er könnte andere Dinge in den Vordergrund stellen. Die Nachhaltigkeit, hier in Form von Recyclingmaterialien beim Gehäuse, sollte eine Selbstverständlichkeit am Rande sein.

Titelfoto: Jan Johannsen

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de. 


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