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Produkttest

OnePlus 6T: «Warnung, ich bin ein Flagship-Killer». Echt jetzt?

OnePlus hat sein neuestes Smartphone zum Flagship-Killer ernannt. Ob das OnePlus 6T hält, was der chinesische Hersteller verspricht, zeigt der Test.

Im Mai 2018 hat der noch eher unbekannte Hersteller aus China mit dem OnePlus 6 ein Phone auf den Markt gebracht, das überzeugt. Denn für recht wenig Geld gab’s recht viel Leistung. Nicht so viel wie bei den aktuellen Flaggschiff-Smartphones aus dem Hause Apple, Samsung oder Huawei – aber immerhin.

Ein halbes Jahr später legt OnePlus mit dem OnePlus 6T nach. Sein Preis ist eine Kampfansage. Kann es den Grossen das Fürchten lehren?

Zu den restlichen OnePlus 6T-Modellen.

Das Marketing sammelt Pluspunkte

OnePlus Marketingabteilung hat eine breite Brust. Noch an der Präsentation des neuen Phones im Oktober 2018 sagte Kyle Kiang, Head of North America Region and Global Marketing: «Technologie soll nicht auffallen oder brillieren. Sie soll sich natürlich anfühlen und nie stören». Ein kleiner Seitenhieb an die Konkurrenz.

Sehr selbstbewusst gestaltet OnePlus auch die Verpackung. Ein rotes Band erklärt mir den Begriff «OnePlus Community», als ob es ein im Wörterbuch eingetragenes Nomen wäre: «Die OnePlus Community ist eine Gruppierung mit wahnsinnig viel Know-How und einem überlegenen Geschmack für die allerbeste Technologie.»

Das ist so ziemlich das Schönste, was ein Smartphone je zu mir gesagt hat.

Aber es kommt noch dicker. In der Verpackung selbst liegt ein von OnePlus-Gründer und CEO Pete Lau verfasster Brief, indem er sich an die Käufer wendet um ihnen noch mehr Honig ums Maul zu schmieren. Den Vogel abgeschossen haben die beigelegten Stickers: «Warning: I’m a flagship killer». Das ist so unerwartet dumm, frech und lächerlich, dass ich nicht anders kann, als es leider geil zu finden.

Hype beiseite. Was kann der Nachfolger des OnePlus 6?

Erste Eindrücke und Key Facts

Auf der Rückseite des Phones befinden sich zwei Kameralinsen und das OnePlus-Logo,mit dem sich das Eidgenössische Institut für geistiges Eigentum, kurz IGE, befasst hat. Wie wir nun wissen, braucht das Logo keinen Aufkleber. .

Die Farbe – Mirror Black – gefällt mir in ihrer Schlichtheit. Anders als Redaktionskollege Dominik Bärlocher stehe ich nämlich nicht auf die immer knalliger werdenden Funkelfarben der chinesischen Konkurrenz aus dem Hause Huawei oder Honor.

Während sich mein OnePlus 6T aufsetzt, überfliege ich die Specs des neuen Phones.

Damit ist klar: Das Phone ist schnell und hat viel Power im Gebälk. Aber: Hardwaremässig ist im Vergleich zum Vorgänger praktisch alles beim Alten geblieben. Ausser der grössere Akku und der leicht verbesserte Arbeitsspeicher.

Zudem: Manche sehen das Wegfallen des 3.5mm-Jacks als Affront. Kann ich trotz mitgeliefertem USB-C-Dongle nachvollziehen. Schliesslich hat OnePlus-Mitgründer Carl Pei noch im März 2018 via Twitter eine Umfrage zum Thema gemacht und eine deutliche Antwort auf seine Frage bekommen.

«Magst du Headphone-Jacks», hat er da gefragt. 88 Prozent der 19 374 Teilnehmer haben die Antwort bejaht. Trotzdem gibt’s die 3.5mm-Buchse nicht mehr. Ich bin mir nicht so sicher, wie ernst OnePlus ihre Community wirklich nimmt.

Läuft geschmeidig und sieht umwerfend schön aus

Ein bisschen Swipen und Screen Unlock

Apropos: Aufladen geht dank Dash Charger richtig schnell. Bei mir lädt das OnePlus-Phone in knapp einer Stunde von etwa 15 auf 100 Prozent auf. Kabelloses Laden gibt’s aber nicht. Eine verpasste Chance, gerade für den selbsternannten Flagship-Killer.

Die Kamera ist okay – nicht mehr, nicht weniger

Was ist also neu?

Vor allem sollen HDR-Aufnahmen und Fotos bei wenig Licht verbessert worden sein. Weil ich bisher kein OnePlus 6 getestet habe, kann ich in diesem Punkt keine vergleichenden Aussagen treffen. Ausprobiert habe ich die Kamera trotzdem.

Im Automatik-Modus zeigt die Kamera eine ausgewogene Farbwiedergabe mit vielen Details.

Unten das gleiche Bild wie oben aber etwa 300% Zoom.

Je nach Motiv und Licht wirken Fotos immer wieder etwas blass und haben zuweilen einen leichten Grünstich. Das lässt sich im Pro-Modus korrigieren, wenn du am Weissabgleich schraubst. Dennoch: Beim HTC U12+, das ich vor dem OnePlus 6T getestet habe, hat mir das Set-Up insgesamt besser gefallen.

Im «Portrait Modus» kannst du dann noch künstliche Tiefenschärfe hinzufügen. Das funktioniert mit der Haupt- und Hilfskamera recht gut.

Bei der Frontkamera kommt die Software im «Portrait Modus» mehr ins Schwitzen, als ich gedacht hätte. Bei diesem Beispiel meine ich, dass ich es der Kamera recht einfach gemacht habe: Schwarzer Pulli vor weissem Hintergrund.

Gerade, wenn ich ranzoome, bemerke ich eine Art Schimmer um meine Silhouette herum. Die verwaschenen Haarspitzen sind hingegen etwas, das so ziemlich überall vorkommt.

Zurück zur Hauptkamera auf der Rückseite. Die ƒ/1.70 Blende ist für diese Preiskategorie tief. Für dich bedeutet das, dass du auch bei wenig Licht Fotos machen kannst, die nicht verwackelt aussehen. Abends mache ich zwei Fotos: Einmal im Automatik-Modus, und einmal mit aktiviertem «Nacht-Modus».

Im Automatik-Modus oben sieht das Foto bereits erstaunlich gut aus. Gerade das Gelb der Laternen kommt gut rüber.

Im Nacht-Modus unten sieht vor allem der Himmel etwas blauer aus. Ansonsten fallen kaum Unterschiede auf, abgesehen von den sich bewegenden Bremslichter der Autos, die wegen der Langzeitbelichtung auseinander gezogen werden.

Die Vorteile des Nacht-Modus werden für mich erst beim Ranzoomen sichtbar: Wirken Details beim Prime Tower im Automatik-Modus verwaschen, werden sie im Nacht-Modus deutlich schärfer gezeichnet.

Alles in allem finde ich das Kamera-Set-Up gelungen, wenn auch nicht überragend gut. Da sehe ich Huawei, HTC und Googles Pixel 3 noch ein Stück voraus.

Fazit: Das Phone macht richtig viel Spass

Ist das OnePlus 6T ein Flagship-Killer? Im Vergleich zum Vorgänger hat’s nur wenig Neues: Verbesserter Akku und Arbeitsspeicher sowie das etwas grössere Display. Hardwareseitig ist gar dasselbe Kamera-Set-Up im Phone verbaut; nur softwareseitig soll es zu kleinen Verbesserungen gekommen sein, die ich mangels Testerfahrung mit dem OnePlus 6 nicht quantifizieren kann.

Also doch Flagship-Killer? Nein. Dagegen spricht das Fehlen des 3.5mm-Jacks und von kabellosem Laden sowie die nicht herausragende Kamera. Abgesehen davon besitzt das Smartphone keinerlei IP-Zertifizierungen, was ich bei einem Spitzenphone doch recht seltsam finde. Sowieso: Um «Killer» zu sein, müsste das Smartphone nicht nur gleich gut, sondern so viel besser sein, dass alles andere überflüssig wird.

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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