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Hintergrund

SBB ohne SwissID: Das Volks-Login verliert «wichtigen Kunden»

Die SBB verzichtet ab April auf den Log-in mit SwissID. Damit verliert die Schweizer E-ID weiter an Relevanz.

In einem E-Mail an Kunden schreibt die SBB: «Wir fokussieren uns künftig auf das bewährte SwissPass-Log-in der ÖV-Branche und gestalten dadurch die Anmeldeseite übersichtlicher und nutzerfreundlicher.»

Die Umstellung passiert am 31. März 2022. SwissID wird laut Inside IT versuchen, die SBB wieder für sich zu gewinnen.

SwissID: Gute Idee, mangelnde Verbreitung

Für User bedeutet das, dass sie nur einen Log-in brauchen. Statt «mit Facebook einloggen» steht dann da «mit SwissID einloggen» und die Identität ist verifiziert. Das bedeutet, dass du auch Betreibungsauszüge bestellen oder amtlich gültige Verträge unterschreiben kannst.

Ziel von SwissID ist es, dass sie zum elektronischen Ausweis (E-ID) der Schweiz werden.

Die Zahlen bestätigen das. Laut Inside IT habe SwissID das Ziel gehabt, bis 2020 zwei Millionen Nutzer zu haben. Das Magazin beruft sich auf Angaben der Post, nach denen aktuell 1,6 Millionen Nutzer SwissID nutzen.

Es fehlen SwissID die alltäglichen Use Cases. Es fehlt etwas wie Zalando, digitec.ch oder der Log-in auf Newsportalen wie 20min.ch. Dinge, die Schweizerinnen und Schweizer jeden Tag benutzen. Doch selbst wenn der Alltagsnutzen da wäre: Würden die Schweizerinnen und Schweizer das überhaupt wollen?

Daten wertvoll, Log-in Mittel zum Zweck

Unternehmen haben kein Interesse an SwissID, selbst wenn für Kunden das zentralisierte, von einer vertrauenswürdigen Instanz verwaltete, Log-in in puncto Privatsphäre grosse Vorteile bietet. Ähnlich dem Log-in mit Apple ID könnte SwissID einen Einkauf oder Log-in ermöglichen, ohne persönliche Daten weiterzugeben, da SwissID als vertrauenswürdige Instanz gelten würde. Diese Instanz wäre dann hoffentlich noch sicherer als die anderen Log-ins.

Das Problem: Nicht nur deine Einkäufe bescheren einem Shopping-Portal Geld. Deine Daten sind wertvoll. Wenn Webseitenbetreiber wollen, dann können sie er deine Nutzerdaten an Dritte weiterverkaufen. Das muss zwar in den AGB festgehalten werden, aber die liest kaum einer. Oder du wirst gefragt, ob du deine Daten mit «ausgewählten Partnern» teilen willst.

Für Firmen sind Log-ins also etwas, das sie gerne bei sich haben. Denn dann liegen alle Daten bei ihnen und sind ein schönes Mittel zum Zweck, noch mehr Geld zu verdienen.

So. Fertig. Bevor jemand fragt: Nein, digitec.ch verkauft deine Daten nicht weiter.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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