
Ratgeber
Wildblumensamen kostenlos sammeln: So einfach geht’s
von Anna Sandner
Betonwüsten, Abgase, Pestizide: Schmetterlinge sind stark gefährdet und brauchen deine Hilfe. Das kannst du tun – auch ohne Garten.
Es braucht Futterpflanzen für Raupen. Bei ihnen beginnt und endet alles.
Das will Marc de Roche alias Papa Papillon nicht akzeptieren. Der 79-jährige Berner ist seit 20 Jahren der Schweizer Schmetterlings-Botschafter. Er weiss, was den Tieren fehlt: «Es braucht Futterpflanzen für Raupen. Bei ihnen beginnt und endet alles», sagt er.
In der Schule hast du bestimmt gelernt: Rüebliraupen (des Schwalbenschwanzes) verspeisen gerne Karotten- und Fenchelkraut. «Das ist schonmal nicht schlecht», sagt Papa Papillon. «Es gibt aber noch empfehlenswertere Gemüsesorten.» Die folgenden empfiehlt er (Weinraute fehlt):
Früher wuchsen diese Pflanzen in vielen Gärten. Heute müssen Schmetterlingsweibchen kilometerweit fliegen, um ihre Eier darauf abzulegen. Du hilfst ihnen also bereits sehr, indem du Wilde Möhre, Gewürzfenchel, Weinraute und Dill anbaust. Aber du kannst noch mehr tun. Zum Beispiel, indem du eigene Raupen aufziehst.
Gratulation, nun bist auch du ein Schmetterlingsretter!
Ebenfalls nicht überzeugt ist Papa Papillon von der Blumenmischung Schmetterlingsparadies:
Er empfiehlt stattdessen, Küchenkräuter wie Basilikum, Estragon, Koriander, Oregano, Rosmarin, Salbei und Thymian anzupflanzen. «Was uns gut schmeckt, ist auch beliebt bei den Sommervögeln», so Marc de Roche.
Wenn es ums beste Raupenfutter geht, bleibt Papa Papillon aber bei seinen «Evergreens»: Wilde Möhre, Gewürzfenchel, Weinraute und Dill. Worauf wartest du? Ran an die Rüebli!
Verrate mir in einem Kommentar, warum du mit der Raupenaufzucht beginnen möchtest, weshalb das nichts für dich ist oder welche Erfahrungen du bereits gemacht hast.
Titelfoto: Marc de RocheIch mag alles, was vier Beine oder Wurzeln hat. Zwischen Buchseiten blicke ich in menschliche Abgründe – und an Berge äusserst ungern: Die verdecken nur die Aussicht aufs Meer. Frische Luft gibt's auch auf Leuchttürmen.
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Alle anzeigenSchmetterlinge stehen symbolisch für die Wiedergeburt. Doch viele sind dem Untergang geweiht. Ein Drittel aller Schweizer Arten stehen auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tag- und Nachtfalter. Verantwortlich dafür: der Mensch. Er lässt ihre Lebensräume durch intensive Überbauung und Landwirtschaft schrumpfen oder ganz verschwinden.
Vielleicht bist du schon auf die Schmetterlingshäuser unseres Shops gestossen. Gemäss Bewertungen sind die Käufer und Käuferinnen damit sehr zufrieden. Papa Papillon hat jedoch eine klare Meinung dazu. Er findet, die Häuschen seien zwar hübsch, nützten aber nichts. Sinnvoller seien da Schmetterlings-Oasen, sprich Behälter mit geeigneten Schmetterlingspflanzen, die in den Garten gesetzt werden können.