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Smarte Blumentöpfe: Halten sie die rosigen Versprechen?

Das ganze Jahr im eigenen Wohnzimmer einfach Pflanzen züchten: Smarte Blumentöpfe sollen es möglich machen. Ich fühle drei Modellen während sieben Wochen auf den Zahn: Wie schnell spriessen die Kräuter aus den intelligenten Gefässen? Schmecken sie besser als die Alternativen aus dem Supermarkt?

Ich bin eine platonische Pflanzenliebhaberin. Ich liebe die Idee des grünen Lebens um mich herum – doch die Pflege und Fürsorge meiner pflanzlichen Mitbewohner geht im Alltag dann unter. In meinem Wohnzimmer herrscht statt grüner Frische schnell verzweifelte Dürre. Um der unschönen Spannung zwischen meiner paradiesischen Lebensvorstellung und der harten Realität entgegenzuwirken, teste ich smarte Blumentöpfe.

Was sind smarte Blumentöpfe?

Smarte Blumentöpfe werden auch Indoor-Garten oder Smart Garden genannt. Gemeint ist: Ein Gefäss, in dem du Kräuter, Blumen oder sonstige Gewächse anbauen kannst. Es ist am Strom angeschlossen und kümmert sich mehr oder weniger selbstständig um die Lichtversorgung und/oder Bewässerung der Pflanzen. Gewisse Töpfe steuerst du über eine App.

Die LED-Beleuchtung ermöglicht die überlebenswichtige Fotosynthese der Pflanzen das ganze Jahr hindurch – auch ohne direktes Sonnenlicht. Die Samen und Nährstoffe kommen bei vielen Modellen in Form von präparierten Erdkapseln daher, die du nur noch einsetzen musst.

Diese Pods kannst oder musst du beim Hersteller des jeweiligen Smart Gardens kaufen. Die Kapseln eines Herstellers passen nämlich nicht in andere Gartenmodelle. Mit diesem System soll der grüne Spass einfach und effizient sein. Nur ein paar Minuten Pflege im Monat soll den fortlaufenden Fluss an frischen Kräutern vom Strauch in die Pfanne garantieren.

Diese rosigen Versprechen teste ich an den folgenden Modellen: Dem Smart Garden 9 von Click and Grow, dem Lilo Connect von Prêt á Pousser sowie am Kräutertopf T6 von Tregren.

Aufsetzen und Einstecken

Den Auftakt macht der Smart Garden 9. Ein Versprechen wird bereits eingelöst: Das Setup ist kinderleicht. Dass die Beschreibung nur auf Englisch ist, macht in diesem Fall gar nichts – die Bilder sprechen für sich. Nach zehn Minuten steht das Ding.

Es sieht imposant aus. Die abgerundeten Kanten, das weisse Finish und die rötlichen Lampen verleihen dem Blumentopf eine futuristische Erscheinung – der Smart Garden 9 erinnert an ein Raumschiff. Auch wegen der Grösse und der Lichtintensität.

Das «Gartenfeeling» hält sich zurzeit noch in Grenzen – denn zu spüren bekomme ich bisher vor allem Plastik. Nachdem die Pods sitzen und die Keimkuppeln positioniert sind, fülle ich vier Liter Wasser in den Tank und nehme den nächsten Blumentopf in Angriff. Das ist der Kräutertopf T6.

Der T6 hat einen etwas schwereren Start. Beim Auspacken fällt erst mal der Lampenarm auseinander. Beim Zurückstecken der Teile fällt mir die Materialqualität auf: Die Plastikelemente haben scharfe Kanten und fühlen sich sperrig an. Beim weiteren Aufbau merke ich zudem, dass die 15 Minuten Pflege, die der T6 im Monat angeblich braucht, schon mal für das Hinterfragen der Gebrauchsanleitung draufgehen.

Zentrale Schritte sind nicht erläutert und gewisse Komponenten unvollständig erklärt – zum Beispiel: Die Pumpe. Es wird nicht näher erläutert, wohin die genau soll oder wie sie mit dem Becken verbunden wird.

Beim T6 fühlt sich deshalb alles komplizierter an und dauert länger. Ein weiterer Minuspunkt: Im Basispaket sind keine Kapseln enthalten – und als die Nachbestellung eintrifft, enttäuscht die Erscheinung. Wie müde, durchtränkte Kräuterbälle liegen die Seed Pods im T6. Bis jetzt bin ich mir nicht sicher, ob mich die Anleitung korrekt angeleitet hat. Wenigstens ist die App schnell mit dem Topf verbunden. Etwas irritiert wende ich mich dem nächsten Modell zu.

Nur bei der App-Einrichtung hapert es: Die Bluetooth-Verbindung zum Garten will einfach nicht klappen. Nach einer kleinen Suche entdecke ich den richtigen Ort bei den Lichteinstellungen. Hier kann ich den Smart Garden endlich mit meinem iPhone verbinden. Als nächstes bestätige ich den automatischen Beleuchtungsmodus und logge die Saat meiner drei Pflanzen im «Meine Pflanzen»-Tagebuch.

Nun sitzt also alles, um das schlummernde Grün in den drei Töpfen gedeihen zu lassen.

Es streckt sich gen Himmel

Doch so amüsant die äussere Veränderungen meiner grünen Zöglinge auch ist, geht es hier auch um die inneren Werte – den Geschmack. Bis ich die Kräuter aber kulinarisch testen kann, muss ich etwas Geduld aufbringen. Es dauert nämlich ganze sechs bis sieben Wochen bis ich meine Saat ernten kann.

Guter Geschmack – für ein paar Bissen

Der Lilo Connect kann geschmacklich gut beim Smart Garden 9 mithalten – sowohl Schnittlauch, Basilikum und Marokkanische Minze schmecken aromatisch und frisch.

Der Basilikum im Lilo Connect ist in die Höhe geschossen und misst nach sechs Wochen bereits 30 Zentimeter, so dass ich ihn bei mehreren Koch-Sessions zum Einsatz bringen kann. Die Ausbeute beim Schnittlauch und der Marokkanischen Minze sind sehr bescheiden – erstere ist in einem einzigen Gericht verputzt. Die Minze wird wohl für 1-2 Teeaufgüsse reichen.

Geschmacklich ist bei den Smart-Garden-Kräutern nichts zu beklagen – nur schade: Es ist teilweise so wenig. Besonders beim Lilo Connect und dem T6 ist ausser bei Basilikum nicht viel «Blatt am Stiel». Beim Schnittlauch, dem Koriander, der Petersilie und den Minzen ist die ganze Ernte in einem Mal konsumiert.

Danach bleiben die Pods etwas kahl zurück. Laut den Herstellern sollte man aber mehrmals ernten können, bevor die Kapseln tatsächlich gewechselt werden müssen. Das kann ich zurzeit noch nicht bestätigen..

Lohnt sich der ganze Aufwand?

Mein Indoor-Garten-Abenteuer neigt sich dem Ende zu, aber vielleicht hast du gerade Lust bekommen, deines anzufangen. Folgende Punkte können dir bei der Auswahl helfen:

Handling und Pflege

Nebst dem Aufsetzen beanspruchen die Töpfe tatsächlich sehr wenig Pflegezeit. Beim Lilo Connect und beim Smart Garden 9 siehst du am Level der «Schwimmer» ob es Wasser braucht. Beim T6 erinnert die App ans Wasserauffüllen – oder du hörst, wenn die Pumpe ins Leere zapft.

Schimmel ist leider ein Thema – und zwar bei allen Töpfen, jeweils unterschiedlich stark. Besonders beim Lilo Connect haben sich ab Woche vier dichte Schimmel-Patches im Basilikum und der Marokkanischen Minze gebildet. Auch der Boden der Salatblätter des Smart Gardens ist etwas davon bedeckt. Eine Recherche bei anderen Reviews und Foren bestätigt, dass dieses unappetitliche Problem bei diesen Töpfen leider verbreitet ist.

Laut der Prêt à Pousser-Seite soll es sich bei diesen aber um «unbedenkliche Pilze» handeln. Etwas unansehnlich ist es trotzdem.

Sehen und Hören

Aufgrund seiner Pumpe ist es lediglich der T6, der Geräusche produziert. In regelmässigen Intervallen spritzt die Pumpe abrupt Wasser vom Tank ins Beet hinauf – das Geräusch ist gut vier Sekunden hörbar und lässt mich manchmal aufschrecken.

Obwohl ich mich mittlerweile an die Lichtquelle der Smartgärten gewohnt habe, muss ich hier betonen: Die Dinger sind hell! Vor allem der Smart Garden 9 mit seinem rot-weissen Licht. Doch auch der T6 scheint ziemlich grell. Der Lilo ebenfalls, doch in einem etwas wärmeren, gelblichen Schein. Mit drei smarten Blumentöpfen im Wohnzimmer sind meine übrigen Lichtquellen ziemlich überflüssig.

Apps

Kann hilfreich sein, ist aber nicht unbedingt nötig. Der Smart Garden 9 funktioniert nämlich auch ohne App einwandfrei. Sobald der Stecker am Strom angeschlossen wird, strahlt der Blumentopf einfach 16 Stunden durch. Danach gibt es automatisch acht Stunden Nachtruhe.

Ertrag

Wenn ich abwäge, wie viel Geld, Platz, Dunkelheit, Strom und Wasser ich dafür opfere, nach sechs Wochen ein paar Salat- oder Minzeblätter ernten zu können, bin ich mir nicht sicher, ob die Rechnung aufgeht.

Wenn es nur darum geht, Kräuter für die Küche zu haben, ist es wohl einfacher und billiger diese schnell im Coop zu holen – ausser vielleicht beim Basilikum, der in meinem Experiment wirklich in die Höhe geschossen ist. Doch die ganze Übung ergibt wirklich nur Sinn, wenn dir der ganze Prozess vom Aufsetzen bis zum Ernten Freude bereitet.

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«Ich will alles! Die erschütternden Tiefs, die berauschenden Hochs und das Sahnige dazwischen» – diese Worte einer amerikanischen Kult-Figur aus dem TV sprechen mir aus der Seele. Deshalb praktiziere ich diese Lebensphilosophie auch in meinem Arbeitsalltag. Das heisst für mich: Grosse, kleine, spannende und alltägliche Geschichten haben alle ihren Reiz – besonders wenn sie in bunter Reihenfolge daherkommen. 


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