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Produkttest

Sony WF-1000XM3: Laut, ruhig und beinahe perfekt

Sonys neuer kabelloser In-Ear Kopfhörer ist mit einem überzeugenden Noise Cancelling ausgestattet. Ich habe den WF-1000XM3 eine Woche lang getestet und kann sagen, dass die Buds schier unanfechtbar gut sind.

Schachtel auf, Transportböxli raus, via NFC schnell connecten, die richtigen Ohrpölsterli wählen und Musik an. Und alles andere aus. Das Active Noise Cancelling des WF-1000XM3 überzeugt mich von Anfang an.

Sonys Geräuschreduktion habe ich zuerst im Büro getestet. In der digitec-Redaktion herrscht meistens ein zu hoher Lärmpegel. Oft reden alle durcheinander. Und am liebsten quer durchs Büro. In einem der Momente, wo sich meine Arbeitskollegen über meinen Kopf hinweg wieder etwas ganz Wichtiges erzählen müssen, erhalte ich von unserem Category Management den Sony WF-1000XM3 zum Testen. Die Kopfhörer sind ein Segen.

Neben mir haut Kollege Dominik Bärlocher aus irgendeinem Grund voll auf seine Tischplatte. Ich spüre die leichte Vibration. Hören tue ich nichts. So ist das mit dem WF-1000XM3 – ich höre nur Musik. Als die Kollegen sich abends in den Feierabend verabschieden, kriege ich nichts davon mit. Angeblich haben sie mir fünf mal Tschüss gesagt.

Der Sound der gefällt

Neben der Geräuschreduzierung finde ich den Klang des WF-1000XM3 ziemlich toll. Auch wenn ich nur auf halber Lautstärke Musik höre, haben die Hörer noch immer sehr viel Wucht – so muss das sein.

Als nächstes höre ich mir Miracle von der schottischen Elektropop-Band Chvrches an. Deren Sängerin hat eine sehr hohe Stimme. Ich bin gespannt, wie der WF das rausbringt.

Schnell ist mir klar: Der Kopfhörer bringt trotz dieser hohen Stimme den Klang sehr kräftig rüber. Die Höhen sind kein Problem. Nichts überschlägt sich. Der Synthesizer klingt sehr voll und kräftig. Sobald das Schlagzeug einsetzt, bin ich aber etwas erstaunt. Der Klang ist hier recht tief, aber noch nicht dumpf. Der Bass ist stark.

Funktionen, die funktionieren

Über den Vorgänger, den WF-1000X, der vor etwa zwei Jahren auf den Markt kam, wurde viel geschimpft. Verbindungsprobleme und Latenzen beim Videoschauen machten die Kopfhörerbesitzer hässig.

Im Gegensatz zum Vorgängermodell sind die beiden Buds nun unabhängig mit dem Smartphone verbunden. Beide Hörerli verarbeiten das Signal autonom. Und das funktioniert. Ich hatte in meiner ganzen Testzeit von einer Woche kein einziges Mal die Verbindung verloren oder einen Aussetzer.

Im Zug habe ich mit dem Kopfhörer viel genetflixt. Latenzen, wie sie beim Vorgänger der Fall waren, sind mir dabei keine aufgefallen. Der WF hat bei mir den Ton zum Video verzögerungsfrei wiedergegeben.

Jedoch haben sich einige meine Kollegen über die Gesprächsqualität beim Telefonieren beschwert. Vor allem, wenn ich im Freien mit den Buds telefonierte, bekam ich mehrere Male das Feedback, dass ich sehr abgehackt töne. Beim Telefonieren in geschlossenen Räumen hat sich aber niemand beklagt.

Das anpassbare Noise Cancelling

In-Ear Kopfhörer, die ganz ohne Kabel und mit aktivem Noise Cancelling kommen, gibt’s noch nicht so viele. Und bei den meisten kannst du das Noise Cancelling nicht gross anpassen. Und wenn doch, lässt es zu viel Umgebungslärm durch. Das ist beim WF-1000XM3 nicht der Fall. Und das Noise Cancelling ist auf ganzen zwanzig Stufen anpassbar.

Zu den zwanzig Stufen gibt’s eine Windgeräuschreduzierung. Dieser Modus hat sich mit Ventilator auf dem Tisch als sehr praktisch erwiesen. Ohne die Windreduzierung rauscht der Kopfhörer doch recht stark. Der Modus ist sicher auch bei windigem Wetter praktisch. Oder falls du vor hast mit den Kopfhörern Velo zu fahren.

Zudem gibt’s wie beim grossen Bruder, dem Over-Ear Kopfhörer WH-1000XM3, eine adaptive Geräuschsteuerung. Diese Steuerung nutzt die Sensoren am Kopfhörer und am Smartphone, um festzustellen, ob du dich gerade bewegst, oder irgendwo sitzt und passt dir den Sound entsprechend an. Bei jeder Anpassung ertönt aber ein kurzes Tüüt und die Musik pausiert – wenn du dich viel bewegst, ist das auf Dauer nervig.

In der Stadt rettet dich die Funktion davor, vor einem Tram überfahren zu werden. Sonst habe ich den WF lieber im Noise-Cancelling-Modus genutzt. Der Mix zwischen den Umgebungsgeräuschen, die du via Mikrofon hörst, hat mir nicht besonders gefallen. Nicht nur, weil ich lieber nur Musik höre, sondern auch, weil die Geräusche für mich künstlich und weiter entfernt tönen, als sie eigentlich sind.

Akku, Sitz und Lieferumfang: Passt

Hörst du mit ANC, haben die Buds laut Sony sechs Stunden Saft. Bei mir war’s so, dass der rechte Bud nach 5 Stunden und 45 Minuten abgestellt hat, der linke nach 6 Stunden und 3 Minuten.

Sony gibt dir drei verschiedene Schaumstoff-Ohraufsätzli und vier verschiedene aus Silikon mit. Das mitgelieferte Ladekabel ist sehr kurz geraten – aber ein USB-C-Kabel haben ja die meisten sowieso irgendwo zuhause rumliegen.

Die beiden Buds sitzen bei mir sehr gut in den Ohren. Herausgefallen sind sie nie. Auch nach langem Musikhören taten mir die Ohren nicht weh, obwohl die Buds fest in den Ohren sitzen. Jedoch ragen die bohnenförmigen Teiler doch recht grosszügig aus den Ohren raus. Das ist nicht so hübsch.

Das könnte besser sein

Noise Cancelling, Sound und Funktionen sind gut beim MF. Es gibt aber ein paar Punkte, die Sony noch verbessern könnte. Sehr schade finde ich, dass der WF-1000XMR3 nicht wasserfest ist. Und auch nicht schwitzfest. Das heisst, du solltest ihn nicht zum zum Joggen oder ins Gym mitnehmen. Ausser du bist dir sicher, dass du nicht in den Ohren schwitzt. Schade, denn er wäre eigentlich als Sportkopfhörer geeignet.

Sony hat einen eigenen High-Res Audio Codec für die Bluetooth-Übertragung. Der Standard nennt sich LDAC. Eigentlich eine tolle Sache. Vor allem für die Leute, die ihre Musik nicht einfach mit einer niedrigen Bitrate von Spotify streamen, sondern ihre Musik mit hoher Qualität hören wollen. Das Problem: Der WF-1000XM3 beherrscht diesen Standard nicht. Und Aptx, den Bluetooth-Codec von Android, auch nicht.

Bei Android würde der Bluetooth-Codec auf SBC heruntergestuft. Wenn du das verhindern möchtest, kannst du bei den allermeisten neueren Phones in den Android-Entwickleroptionen AAC aktivieren. Eine Anleitung in Deutsch findest du hier.

Ansonsten vermisse ich die Suchfunktion für den Fall, dass ich mal einen der kleinen Hörer verlege. Ich musste am Wochenende einen der Buds eine halbe Stunde lang in meiner Woche suchen. Eine Ortungsfunktion in der App hätte mir das erspart.

Öfters vermisste ich auch die Option, die Lautstärke am Kopfhörer selbst verstellen zu können. Leider geht das mit dem WF nur am Handy.

Fazit: Weiterempfehlung für fast alle

Der WF-1000XM3 überzeugt. Das Wichtigste, Musik stimmig abzuspielen und Lärm draussen zu halten, das kann er. Vor allem das Noise Cancelling ist gerade für einen In-Ear Kopfhörer überwältigend. Die Bedienung ist gut und die Funktionen funktionieren. Aber es fehlen ein paar kleine Details, die den WF perfekt machen würden.

Dafür hat Sony das Feedback über das ziemlich schlechte Vorgängermodell ernst genommen und diese Punkte jetzt verbessert. Der WF hat keine Probleme, die mich beim Musikhören stören.

Audiophilen Personen wird der WF wahrscheinlich nicht genug gut sein – diese Leute sind aber auch nicht die Zielgruppe für diesen Kopfhörer. Sondern die, die ihre Ruhe beim Pendeln wollen, und die den Kopfhörer einfach mitnehmen wollen. Und dafür ist der WF perfekt.

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Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival. 


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