Vorsicht bei fettigem Essen und Plastik: So frierst du richtig ein
Ratgeber

Vorsicht bei fettigem Essen und Plastik: So frierst du richtig ein

Anna Sandner
5.1.2024

Übrig gebliebenes Essen gehört nicht in den Müll. Also ab damit ins Tiefkühlfach – aber richtig verpackt. Ob Plastikbehälter, Gefrierbeutel, Aufbewahrungsglas, Alufolie oder Edelstahlbox – so frierst du Lebensmittel am besten ein.

Ist vom Abendessen etwas übrig, bietet es sich an, die Reste für später einzufrieren. Und wer auf Effizienz setzt, kocht vielleicht ohnehin für mehrere Tage vor. Dann ist es wichtig, die Lebensmittel in geeignetem Material in die Kühlung zu stecken, damit das aufgetaute Essen später nicht mit ungesunden Stoffen angereichert ist.

Plastik, Edelstahl, Alu oder Glas

In den meisten Haushalten gibt es irgendwo eine Schublade voller Plastikdosen und/oder Einmachgläser: Von hochwertigen Kunststoffboxen über ausgespülte Eisbehälter bis zu alten Gurkengläsern. Bleibt Essen übrig, landet es oft einfach in dem Behältnis, das die passende Größe hat, bevor es ins Tiefkühlfach wandert. Dabei ist das Material das, worauf du dein Augenmerk legen solltest.

Chemische Migration: Wenn Schadstoffe ins Essen gelangen

Was du unbedingt vermeiden solltest, sind Schadstoffe, die aus der Verpackung in dein Essen wandern – der Fachbegriff dafür ist «chemische Migration». Sie hängt von drei Faktoren ab: der Temperatur, dem Lebensmittel und der Kontaktzeit und -fläche. Eisbecher zum Beispiel sind zwar für die einmalige Kühlung gedacht, aber deswegen noch lange nicht für Speisen geeignet, die warm eingefüllt werden. Außerdem ist die Kombination von Fetten und Plastik nicht zu empfehlen, da es hier besonders leicht zum Übergang von ungesunden Stoffen kommen kann.

Plastik ist nicht gleich Plastik: Hände weg von Eisbehältern und Joghurtbechern

In Sachen Kunststoff gilt: Alte Margarinebehälter, Joghurtbecher oder Eisdosen wiederverwerten und darin etwa fettige Suppe, Nudelauflauf oder andere Überbleibsel einzufrieren, ist leider gar keine gute Idee. Diese Behältnisse werden für den einmaligen Gebrauch unter bestimmten Bedingungen konzipiert. Eine Eisdose ist darauf ausgelegt, im Gefrierfach keine Chemikalien an das Eis abzugeben. Wird sie nun mit warmer Suppe gefüllt und im schlechtesten Fall auch noch mehrfach in der Spülmaschine gereinigt, kann es leicht dazu kommen, dass ungesunde Chemikalien ins Essen gelangen. Gerade bei fettigen Lebensmitteln ist die Gefahr groß.

Bei hochwertigen Kunststoffboxen und -beuteln, die explizit zum Einfrieren ausgelegt sind, sieht es zwar besser aus. Trotzdem sind Wegwerfprodukte wie Gefrierbeutel oder Frischhaltefolie schon allein aus Nachhaltigkeitssicht nicht empfehlenswert. Und Kunststoff birgt auch in hochwertigerer Ausführung immer die Gefahr, dass sich Weichmacher oder andere Schadstoffe lösen und ins Essen gelangen.

Edelstahl als gute Wahl zur frostigen Lagerung, Alu nur bedingt

Bei Alufolie solltest du (unabhängig von der Temperatur) unbedingt beachten, dass sie für saure Lebensmittel ungeeignet ist. Durch die Säure können sich Aluminium-Ionen aus der Folie lösen und ins Essen übergehen. Deswegen gilt: Saure Gurken, Tomatensoße oder saure Früchte nicht in Alufolie packen oder damit abdecken. Edelstahl aber ist eine gute Wahl, wenn du sicherstellen willst, dass nichts in dein Essen gelangt, das du nicht haben willst.

Keine Angst vor eingefrorenem Glas

Zwar tummeln sich in meinen Küchenschränken überall Schraubgläser, weil ich sie Plastikdosen schon lange vorziehe. Aber ich muss zugeben: Eingefroren habe ich bisher eher selten etwas im Glas. «Warum eigentlich?», frage ich mich jetzt. «Weil ich keine Scherben im Tiefkühlschrank haben will», ist die einfache Antwort. Bei dem Gedanken an (teilweise) Flüssiges in Gläsern, das eingefroren wird, sehe ich unwillkürlich einen Haufen Glasscherben in Essensmatsch vor mir. Schließlich dehnt sich Flüssigkeit bei Kälte aus. Das muss aber lange noch kein Grund sein, auf Glas beim Einfrieren zu verzichten. Einfach etwas Platz im Glas lassen und das Essen kann sich problemlos ausdehnen, ohne das Glas zu sprengen.

Und es gibt gute Gründe für Glas als Material der Wahl: Gläser hat man eigentlich immer zur Hand und sie sind praktisch kostenlos, wenn du Gurken-, Marmeladen-, oder sonstige Einmachgläser wiederverwertest statt sie zum Altglas zu geben. Und das noch viel relevantere Argument: Glas gibt keine schädlichen Stoffe an die Lebensmittel ab – eine gute Einfrier-Option für fettiges Essen also.

Noch ein Tipp:

Am besten verwendest du Gläser mit blauem, PVC-freiem Dichtungsring, die laufen nicht aus und geben keine Schadstoffe ab.
Am besten verwendest du Gläser mit blauem, PVC-freiem Dichtungsring, die laufen nicht aus und geben keine Schadstoffe ab.
Quelle: Anna Sandner

Einfach in der Schüssel lassen und Teller drauf

Die unkomplizierteste Variante noch zum Schluss: Du kannst natürlich die Reste auch einfach direkt in der Schüssel, dem Teller oder Topf einfrieren, in dem sie ohnehin schon sind. Einen Teller als Deckel drauf und ab damit in die Kühlung. Geht natürlich nur, wenn du auf das jeweilige Geschirrstück verzichten kannst, bis du es wieder auftaust.

Wie frierst du deine übrig gebliebenen Speisereste ein?

Titelfoto: Anna Sandner

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Wissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.


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