Waschen, Trimmen, Ölen: Was dein Bart braucht
Ratgeber

Waschen, Trimmen, Ölen: Was dein Bart braucht

Früher wollten junge Männer so glattrasiert sein, wie James Dean. Heute kann der Bart nicht dicht genug sein. Ob Schnauzer oder Vollbart: Wer sich für Haare im Gesicht entscheidet, hat viel zu tun.

Lange her sind die Zeiten, als sich Männer und sogar Frauen falsche Bärte in ihr Gesicht klebten. Im 16. Jahrhundert hatten Krämerläden Klebebärte im Sortiment – wie heute noch manches Spielzeuggeschäft, wo sich Kinder wahre Ungetüme von Bärten für die Fasnacht kaufen. Über die Jahrhunderte unterlag das Haar im Gesicht des Mannes stets dem aktuellen Zeitgeist: Mal war Bart in, mal verpönt. Mal war er Ausdruck von Macht und Männlichkeit, dann wieder Inbegriff von Armut und mangelnder Selbstachtung. Bei James Dean galt das Babyface noch als absolut sexy, heute trägt selbst ein George Clooney Bart.

Mann mit Bart: Bessere Chancen auf dem Heiratsmarkt

Heutzutage ist der Bart wieder sichtbar angesagt. Wer genau den Trend ausgelöst hat, sei dahingestellt. Fakt ist: Wenn etwas wissenschaftlich belegt ist, hat es Schlagkraft – und bestätigt alle, die auch vor dem Ergebnis von dessen Richtigkeit überzeugt waren. So geschehen mit dem Ergebnis dieser Studie: Männer mit Bart seien attraktiver. Doch wie muss ein Bart beschaffen sein, damit er anziehender wirkt? Laut Wissenschaft schlägt Bart (egal, ob Drei-Tage- oder Vollbart) das glattrasierte Gesicht. Ob er jedoch auch gepflegt sein muss, wurde nicht hinterfragt.

Ein Blick in die Pflegemittelabteilung der Drogeriemärkte zeigt deutlich, wie wichtig das Thema Bart und speziell auch dessen Pflege geworden ist. Genauso wie die Tatsache, dass echte Barbiere mit Spezialisierung auf Barthaare wie Pilze aus dem Boden sprießen. Männer lassen sich und ihre Bärte verwöhnen.

In diesem Guide gehe ich als Barträger auf Erkundungstour und präsentiere dir Tipps für zuhause rund um das Thema Bartpflege:

1. Bart ist Bart ist Bart

Für welche Form von Bart du dich entscheidest, hängt zunächst immer von deinem Bartwuchs ab. Während die einen bereits im Alter von 16 Jahren mit Vollbart gesegnet sind, sprießen bei anderen gefühlt erst weit nach der Pubertät die ersten Härchen. Tatsächlich beginnt der durchschnittliche Bartwuchs bereits im Alter von 13 bis 16 Jahren: zunächst auf der Oberlippe, gefolgt von Koteletten, Kinn, Wangen und Hals.

2. Die richtige Rasur

Klar, sobald sich Haare im Gesicht auftun, muss ein Rasierer her. Das günstigste Modell ist der Einwegrasierer, für den du Rasierschaum benötigst. Damit gelingt es dir, die Stellen mit mäßigem Bewuchs wegzunehmen und nur dort Bart stehen zu lassen, wo er schon gut wächst. Zu Beginn ist oft der Schnauzer ein probater Anfang, den du hervorheben kannst. Je länger die Haare werden, desto schwieriger wird jedoch die Pflegearbeit am Bart selbst, denn Barthaar ist nicht nur deutlich dicker als normales Haar, es wächst in der Regel auch schneller und dichter. Daher wirst du nicht umhinkommen, dir einen Barthaartrimmer zu kaufen. Probiere aus, pflege deine Haare selbst, hebe hervor was du hast und schneide den unnötigen Fleckenteppich (auch wenn du stolz darauf bist) ab. Ein gepflegter Bart hat immer eine klare Form und gute Kanten. Für letztere willst du dir dann ev. auch mal ein hochwertigeres Produkt als Einwegrasierer zutun. Entweder ein klassischer Nassrasierer oder ein Rasiermesser.

3. Die tägliche Pflege

So wie du jeden Tag die Zähne putzt, solltest du auch deinen Bart Tag für Tag pflegen. Je nach Bartwuchs gehört dazu ein kurzer Nachschnitt mit dem Trimmer oder Nachziehen der Kanten. Aber auch wenn du nicht täglich schneiden musst, eines gehört immer dazu: den Bart waschen. Denn auch wenn es wissenschaftlich keinen Konsens darüber gibt, ob ein Bart zu mehr Dreck und Bakterien im Gesicht führt, so solltest du dein Gesicht und damit auch den Bart dennoch möglichst sauber halten.

Auch wirst du bemerken, dass du dir mit Bart deutlich öfter durchs Gesicht fährst also ohne. Daher gilt: Reinige den Bart jeden Tag, bestenfalls abends mit Wasser und wasche ihn gründlich aus. 2 bis 3 Mal pro Woche kannst du dafür auch spezielle Shampoos und Reiniger verwenden. Dabei immer die Gesichtshaut im Blick haben: Denn zu viel Waschen trocknet die Haut aus, was unter einem Bart mitunter erst dann zu erkennen ist, wenn sich bereits Schuppen gebildet haben und die Haut spröde geworden ist. Daher waschen und im Anschluss gegebenenfalls mit einer Feuchtigkeitscreme einschmieren.

4. Extra Pflegemeile: Ölen, Kämmen, Bürsten, Wachsen

Um deinem Bart das gewisse Extra zu verleihen, kannst du morgens nach dem Duschen oder Aufstehen mit einem Kamm oder eine Bürste den Bart in Ordnung bringen. Spezielle Öle sorgen zudem für ein frisches, gesundes Haar und machen den Bart weicher. Für diejenigen, die einen Schnauzer tragen und diesen auch bewusst betonen wollen, kann Wachs eine Möglichkeit sein, um den Bart wie eine Frisur zu stylen. Eingedrehte Bartspitzen sind so möglich und halten damit auch länger ihre Form. Übrigens: Bart-Öl und Wachs haben oft einen intensiven und markanten Duft. Achte deshalb darauf, dass sich dieser nicht zu sehr mit anderen Gerüchen wie Eau de Toilette, Aftershave, Shampoo und Deodorant beißt und dich zu einer wandelnden Duftwolke werden lässt.

5. Der Besuch beim Profi

Wenn du schon einige Zeit Verschiedenes ausprobiert hast und mutig genug für Veränderung bist, empfiehlt sich der Besuch beim Profi. Gute Barbiere wissen genau, welcher Bart welchem Gesicht und Typen schmeichelt. Vielleicht hast du bisher immer Vollbart getragen und dabei völlig außer Acht gelassen, dass du markante Gesichtszüge damit verdeckst. Der Barbier wird das erkennen und dir den perfekten Schnitt verleihen. Zudem wirst du entdecken, auf welches Niveau Bartpflege gehoben werden kann. Eine Nassrasur mit Messerschnitt ist ein unvergleichliches Erlebnis. So bekommt dein Bart noch schärfere Konturen, die du dann zuhause lediglich von Zeit zu Zeit mit deinem Trimmer und/oder Nassrasierer nachziehen musst.

Hinzu kommen Wohltaten wie Gesichtsmassage und die Verwendung hochwertiger Pflegeprodukte für Wäsche und Styling. Alle Tricks der Barbiere wirst du zuhause kaum nachmachen können, etwa der Übergang vom Bart- zum Kopfhaar oder die bewusste Verjüngung an den Seiten. Je nachdem wie gut du selbst arbeitest, kannst du den nächsten Barbier-Besuch jedoch um 3 bis 4 Wochen hinauszögern.

Übrigens: Barbiere dürfen auch Augenbrauen, Nasen- und Ohrenhaare schneiden. Soll auch gleich das Kopfhaar mitgeschnitten werden, bedarf es jedoch einer zusätzlichen Ausbildung zum Friseur. Aus diesem Grund bieten viele Friseurläden den Bartschnitt gleich mit an. Vollen Fokus auf den Bart bekommst du jedoch beim Barbier, der sich einzig und allein diesem Thema widmet.

Titelfoto: shutterstock

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Moritz Weinstock
Autor von customize mediahouse

Notizbuch, Kamera, Laptop oder Smartphone. Leben heißt für mich festhalten – analog oder digital. Immer mit dabei: mein iPod Shuffle. Die Mischung macht’s eben. Das spiegelt sich auch in den Themen wider, über die ich schreibe.


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