
Meinung
Schlauch oder tubeless? Ich bin eigentlich für Letzteres, aber …
von Patrick Bardelli
Achtung Aufreger: Ich bin der Meinung, dass in jeden Tubeless-Veloreifen eine Tire Noodle gehört. Warum? Na, weil sie Reifenbeschädigungen und Snakebites vorbeugt und zusätzlich als Felgenschutz dient. Darum.
Kürzlich wurde umgerüstet und mein Garten zur Velowerkstatt. Schlauch raus, Dichtmilch rein. Es war ein mittleres Gemetzel, das dem einen oder anderen Velomech wohl die eine oder andere Träne ins Auge getrieben hätte. Jaja, so ist das, wenn der Veloreifen auf tubeless umgebaut wird.
Auf Youtube sieht das immer ganz entspannt aus und ist im Nu erledigt. In der echten Welt war es noch immer ein Gemurkse. So auch im Juni, als ich zum bisher vierten und bis heute vorerst letzten Mal dabei war. Die ganze «Pracht» gibt's hier nochmals zum Nachlesen:
Nebst der Dichtmilch landete im Sommer auch noch etwas anderes im Reifen: eine Tire Noodle von Pepis. Nachdem ich mit Tubeless-Reifen schon einige Erfahrungen sammeln konnte, war ich nun die letzten Wochen zum ersten Mal mit einer dieser bunten Kunststoffschaumeinlagen unterwegs.
Kommt Luft in den Reifen, zieht sich die Noodle zusammen, entweicht die Luft, dehnt sie sich wieder auf ihr ursprüngliches Volumen aus. Und füllt so den Pneu beinahe aus.
Tire Noodles revolutionieren auf diese Weise die Performance auf langen Enduro-Abfahrten und Downhill-Trails oder ausdauernden Strassenausfahrten. Auf den jeweiligen Einsatzzweck abgestimmt sollen sie das Defektrisiko minimieren und den Grip sowie den Fahrkomfort deutlich steigern. Die Einlagen sollen es sogar ermöglichen, mit einem platten Vorder- oder Hinterreifen ohne Reparatur nach Hause zu fahren.
Das kann ich nach der Probe aufs Exempel bestätigen. Ohne Luft vorne und hinten bin ich letzthin ein paar Kilometer nach Hause geradelt, ohne dass die Räder dabei Schaden genommen haben. Es fühlt sich zwar ein bisschen an wie auf Eiern, funktioniert aber im Notfall. Der Sinn der Tire Noodle ist es aber natürlich, dass dieser gar nicht erst eintrifft. Ist er bei mir bisher auch nicht.
Auf der Eurobike in Frankfurt am Main war dieses Jahr auch der belgische Brand mit seinen Produkten vertreten. Und da ging das Gerücht, dass der eine oder andere Fahrer auch schon beinahe komplette Gravelrennen über mehr als 100 Kilometer ohne Luft im Pneu fertig gefahren sein soll. Just saying.
Ich fahre weder Rennen, noch lege ich auf meinen diversen Hausrunden mit dem Gravelbike mehr als 50 Kilometer zurück. Trotzdem hat es mir die grüne Tire Noodle von Pepis angetan. Oder eben: eine Noodle für jeden Tubeless-Veloreifen.
Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.
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