Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Produkttest

Gardena Minimo im Test: Wie schlau muss ein Mähroboter sein?

Den Minimo preist Gardena als «leistungsstark» für kleine Rasenflächen an. Außerdem soll er per Smartphone besonders einfach zu bedienen sein. Stimmt das? Und braucht es die Funktion überhaupt? Muss ich einen Robomäher mit dem Handy herumkommandieren können?

Mähroboter sind für manche so etwas wie der Inbegriff des Bünzlitums, das Statussymbol des kleinen Mannes mit Haus und Garten. Seit knapp zehn Jahren kennen die Verkaufszahlen der Geräte nur eine Richtung: nach oben. So langsam müsste auf bald jeder Rasenfläche einer herumwuseln. Gegen die drohende Sättigung des Marktes hilft nur Innovation.

Das muss sich auch Gardena gedacht haben, deutscher Hersteller von Gartengeräten, der seit 2007 zur schwedischen Husqvarna-Gruppe gehört. Das neueste Modell heißt Minimo und soll wie gemacht sein für kleine Rasenflächen mit engen Passagen.

Noch dazu besonders leise, mit Sensoren zur Messung der Rasenhöhe ausgestattet und leicht zu reinigen. Ist der Minimo das richtige Modell für alle, die beim Thema Robomäher immer im «Mimimi»-Modus unterwegs sind? Mimimi, zu kompliziert, mimimi, zu technisch, mimimi, aber die armen Igel

Allerdings soll dich das als potenziellen Einsteiger oder Umsteiger nicht abschrecken. Das Verlegen der Kabel im Garten ist meistens eine recht entspannte Angelegenheit, fast schon meditativ, wenn du an die vielen Dutzend Erdnägel aus Plastik denkst, die du mit einigen gezielten Gummihammer-Schlägen versenken darfst.

Das Gelände für einen Test des Minimo ist also bei mir bereits vorhanden. Und so darf der «alte» Mäher – wir nennen ihn liebevoll Günter, wie Günter Grass, Autor der «Blechtrommel» – in diesem Jahr seinen Winterschlaf noch etwas verlängern. Der Minimo übernimmt, allerdings noch namenlos. Vorschläge in der Kommentarspalte willkommen.

Der Rasen ist vor einigen Wochen vertikutiert und gedüngt worden und steht eingermaßen ordentlich im Saft. Samen von einer Wiese auf dem Grundstück nebenan und aus dem Naturschutzgebiet rund um den Greifensee haben dafür gesorgt, dass nicht nur das gewünschte Gras hier seinen Platz zum Wachsen hat, sondern auch Gemeine Rispen, Quecken, ein wenig Klee und Löwenzahn.

Bei der Installation des Minimo kann ich mich ganz auf das Gerät und seine Software konzentrieren. Das bereits früher verlegte Begrenzungs- sowie das Führungskabel erkennt auch der Minimo. Auch die Ladestation samt Garage bleibt stehen und kann weitergenutzt werden. Gardena ist hier kundenfreundlicher als viele Smartphone-Hersteller, die ihre Stecker- und Ladegeräte-Politik gefühlt jährlich ändern.

Änderung der Schnitthöhe ist aufwändig

Das ginge auch einfacher, Gardena.

Programmierung des Minimo

Außer der Einstellung der Schnitthöhe bietet die Hardware keine weitere Möglichkeit, an ihr etwas zu ändern. Mal abgesehen davon, dass ich das Teil ab und zu mit dem Gartenschlauch abspritze und von Grasresten befreie. Das funktioniert wirklich gut.

Mit trockenen Händen widme ich mich der App. Sie macht den Minimo erst smart. Zwar ist das Einstellen von Zeitplänen sowie von Haupt- und Nebenbereichen auch am Gerät selbst möglich. Welche der fünf Tasten ich in welcher Reihenfolge für wie viele Sekunden dafür drücken müsste, verrät mir die Anleitung. Aber das macht wirklich keinen Spaß – es ist umständlich.

Anders ist’s in der App. Die gefällt mir. Hier kann ich, nach erfolgreicher Verbindung per Bluetooth, die Mäh- und Ruhezeiten programmieren. Zum Beispiel Pause am Samstag, wenn der Rasen benötigt wird, um darauf Fußball zu spielen, dafür Mähen am Montag, Mittwoch und Freitag zu Bürozeiten.

In der App kann ich auch «punktgenaues Mähen» starten. Sollte ich eine Stelle im Rasen entdecken, an der das Gras höher als sonst ist, kann ich den Mimimo dort ein paar Minuten spiralförmige Extrarunden drehen lassen. Nach getaner Arbeit fährt der Mäher dann wieder normal weiter durch den Garten oder zur Ladestation.

Kein Widerstand, kein Mähen

Ich habe alles ausprobiert: die Betriebszeit berechnet, Mähzeiten genau definiert, die Rasenfläche in Bereiche gegliedert. Aber es bleibt eine große unbekannte Größe: Wie schnell wächst eigentlich so ein Rasen? Wächst er nicht, oder zu langsam, würde der Minimo zwar geschmeidig und erstaunlich leise, letztlich aber doch sinnlos durch den Garten kurven.

Ich kann ihm den Leerlauf zum Glück ersparen, dank «Sensor Control». Dabei misst das Gerät den Widerstand von Grashalmen an seinen Klingen. Gibt es einen, ist der Halm gewachsen, und es wird gemäht. Spüren die scharfen Messerlein nichts, fährt er gleich wieder in die Basisstation und schaut dem Gras beim Wachsen zu. Das spart einerseits Strom und andererseits drückt der Minimo dann mit seinen gut sechs Kilogramm Gewicht nicht unnötig den Rasen platt.

Fazit: ein cleveres Kerlchen

Der Minimo hat den Test in unserem kleinen Garten bestanden, auch die enge Passage fordert ihn nicht. Fast habe ich den Eindruck, er fährt jedes Mal stolz lächelnd dort hindurch. Das Ergebnis des Mähens sind sauber gekürzte Grashalme, die drei rotierenden kleinen Klingen leisten ganze Arbeit. Sie sind übrigens die gleichen wie die in meinem «dummen» Modell.

Eine nette Spielerei ist die Funktion «punktgenaues Mähen». Laut Gardena sollen schwer zugängliche Stellen damit besser gemäht werden können, also zum Beispiel jene unter fast allgegenwärtigen Trampolinen oder unter den romantisch verspielten Gartentisch-Stuhl-Kombinationen mit Mosaik auf der Tischfläche. Das funktioniert nur bedingt, denn Stuhl- und Tischbeine sowie die Metallbeine der Trampolin-Konstruktion sind auch hier im Weg.

Einen abschließenden Pluspunkt bekommt Gardena von mir für den Eco-Modus und für den wechselbaren Akku. Sollte der eingebaute irgendwann einmal nicht mehr genug Saft liefern, kannst du ihn selbst ersetzen und musst nicht gleich einen komplett neuen Mähroboter kaufen. Auch das ist smart.

3 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Meine Laufbahn als Journalist begann bei den Kleintierzüchtern und im gedruckten Zeitalter. Nach ein paar Jahren an der Front rief die Zentrale. Bei Regionalzeitungen und bei der NZZ war ich für diverse Digitalisierungsprojekte zuständig und etablierte Audience Management. Seit 2020 bei Digitec Galaxus. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, schreibe ich auch. Weil ich in vielen Dingen über Halbdreiviertelwissen verfüge, ist das Spektrum an Themen ziemlich breit. 


Produkttest

Unsere Expertinnen und Experten testen Produkte und deren Anwendungen. Unabhängig und neutral.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Produkttest

    Fast ein Musterknabe für den Garten: Yuka Mini im Test

    von Martin Jungfer

  • Produkttest

    Kärcher RCX 6 – ein Steinbock unter den Mährobotern

    von Patrick Vogt

  • Produkttest

    Gardenas neuer Mähroboter bringt mich fast um den Verstand

    von Martin Jungfer