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Ratgeber

Gegen Trauermücken und Co. – so sterilisierst du Erde in Backofen und Mikrowelle

Martin Jud
10.6.2022

Frische Erde für Zimmerpflanzen bringt frische Trauermücken ins Haus. Doch damit ist nun Schluss – das Spiel ist dank Backofen und Mikrowelle aus.

Endlich sind sie alle hin und meine «Zimmerpflanzen» geschützt. Ich habe eine Heerschar tanzender Trauermücken in ein Trauerspiel verwandelt. Einen Teil davon ist im Backofen eingegangen. Die anderen wurden in der Mikrowelle dahingerafft. Ihre Nachzucht ist ebenso hin. Ausserdem ist die Erde somit auch frei von anderen intakten Pilzen, Viren und Getier.

Aber was ist geschehen, um was gehts überhaupt? Kurzversion: Ich habe im Gartenfachmarkt Zitruspflanzenerde von Ricoter gekauft. Diese Erde kaufe ich bereits über ein Jahrzehnt regelmässig. Sie ist mit ihrem pH-Wert von ca. 6,5 genau, was ich brauche. Nur ist sie seit letztem Jahr übermässig mit Trauermücken und ihren Larven befallen, was zu Problemen führen kann.

Trauermücken (Sciaridae) können je nach Art bis sieben Millimeter lang werden. Im Gegensatz zu Stechmücken ernähren sie sich nicht von Blut. Die Mücken nehmen nur Flüssigkeit auf. Ihre Larven ernähren sich meistens von Laub, Rinde, Totholz oder Pilzen. Manche Larven bestimmter Arten fressen jedoch auch die Pflanzenwurzeln – da stoppt dann die Sympathie gegenüber den tänzelnd-fliegenden Mikroadlern. Mein geliebtes Grün ist bedroht.

Vor- und Nachteile des Sterilisierens

Erde kann zur Bekämpfung von Pilzen, Viren, Bakterien, Insekten, Fadenwürmern und Wildkrautsamen gedämpft werden. Damit auch die hartnäckigsten Viren verschwinden, muss das Substrat einer Temperatur von mindestens 100 Grad Celsius ausgesetzt werden. Die meisten Schädlinge, Pilze und Samen sterben bereits bei 70 Grad Celsius.

Das Dämpfen von Erde hat Vor- und Nachteile. Besonders empfohlen ist sterilisierte Erde für die Anzucht von Gemüse und Kräutern. Jedoch birgt sie den Nachteil, dass nützliche Mikroorganismen nicht mehr vorhanden sind – sie verenden beim Dämpfen ebenso. Die Nährstoffe an sich sollen enthalten bleiben, solange das Substrat nicht auf falsche Weise – zu lange, zu trocken oder mit zu hoher Hitze – gedämpft wird.

Erde in Backofen sterilisieren

So geht das Backen der Erde:

Während dem Backen beginnt es in der gesamten Wohnung zu riechen, als ob ich gerade für eine Fussballmanschaft Pellkartoffeln auftischen würde. Erde riecht gebacken wie Kartoffeln, findet meine Nase.

Erde in Mikrowelle sterilisieren

Die restlichen 45 Liter Erde habe ich im Mikrowellenherd sterilisiert. Dies, weil ich faul war und diese Methode weniger Handgriffe benötigt. Wirklich schneller bist du damit aber nicht. Zwar muss die Erde nur zehn Minuten in die Mikrowelle, dafür bekommst du viel weniger rein. Und das Auskühlen dauert übrigens mit beiden Methoden sehr lang, wie beide auch beim Anwenden gleich intensiv nach Kartoffeln riechen.

So geht das Sterilisieren mit elektromagnetischen Wellen:

Fazit: Wer gut dämpft, der dampft auch besser

Meine 60 Liter Erde habe ich auf gut zwei Nachmittage verteilt an einem Wochenende gedämpft. Natürlich bin ich es gemütlich angegangen und habe dazwischen auch gedampft. Dennoch ist es viel Arbeit – ächz und stöhn –, die sich aber total lohnt. Ich denke, dass ich künftig auch sämtliche neue Erde meiner normalen Zimmerpflanzen sterilisieren werde.

Auf den eingangs beschriebenen Vogelsandtrick habe ich trotz Dämpfung nicht verzichtet. Bis heute gebe ich sicherheitshalber eine ein bis zwei Zentimeter dicke Schicht auf die Erde meiner Weibchen. Schliesslich kann die Invasion jederzeit neu aus externer Quelle starten.

Seid gewappnet, Freunde der Natur – denn sie ist unerbittlich.

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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