

Im ADAC-Test sind die meisten Kindersitze sicherer als vorgeschrieben

Das erfreuliche Ergebnis des Vergleichstests von Kindersitzen für verschiedene Altersklassen: Fast alle der 20 vom ADAC getesteten Modelle übertreffen die gesetzlichen Mindestanforderungen. Qualitätsunterschiede gibt es aber dennoch.
Für den aktuellen Test hat der Automobilclub seine Testmethoden an die neuen Standards bei Kindersitzen angepasst. Die Ergebnisse sind daher mit älteren Tests nicht mehr direkt vergleichbar. Die Untersuchung setzt die Kindersitze im Crashtest deutlich höheren Belastungen aus. Erstmals untersuchte das Testteam auch die Textilien auf PFAS-Schadstoffe. Die «per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen» werden auch als «Ewigkeits-Chemikalien» bezeichnet, weil sie biologisch nicht abbaubar sind und bis in die Nahrungskette gelangen können.
Zehn Modelle schneiden mit einem «gut» ab
Sicherheit und Bedienfreundlichkeit gaben für die Gesamtnote den Ausschlag. Ergonomie und mögliche Schadstoffbelastung flossen ebenfalls in das Ergebnis ein.
Zehn der getesteten Sitze erreichen das ADAC-Urteil «gut», neun Modelle sind «befriedigend». Nur ein einziges Produkt wird lediglich mit «ausreichend» bewertet. Ein aus Sicht von autofahrenden Eltern erfreuliches Ergebnis.
Bei den Babyschalen überzeugen gleich zwei Modelle mit der Gesamtnote 1,8 (nach deutschem Schulnotensystem): «Joie Sprint» und «Maxi-Cosi Pebble S». Beide nutzen das Isofix-System im Fahrzeug.
Knapp dahinter folgen die Isofix-Systeme «Nuna Pipa Lite + Base Next» (Gesamtnote 2,0) und «Avionaut Pixel Pro 2.0 C + IQ Orbit» (Gesamtnote 2,1).


Avionaut Pixel PRO 2.0C Cloud Care Babyschale 0-13 Monate / nur 2,5 kg schwer
Babyschale, ECE R129/i-Size Norm
Bei den Kleinkindersitzen setzt sich der «Thule Elm RWF + Alfi Base» mit der Gesamtnote 2,2 an die Spitze.
Für größere Kinder ab etwa vier Jahren teilen sich der «Cybex Solution G2» und der «Recaro Axion 1» den ersten Platz – beide mit der Gesamtnote 2,1.
Ein Sitz fällt deutlich ab
Den «Lionelo Braam i-Size» empfiehlt der ADAC allerdings nicht. Mit der Gesamtnote 3,6 ist er das Schlusslicht im Test. In den Kategorien Sicherheit, Bedienung und Ergonomie überzeugte der für Kinder bis 150 Zentimeter Körpergröße zugelassene Sitz nicht.
Bei Sicherheit gab es ein «sehr gut», aber Schadstoffe trüben das Bild
Eine Besonderheit ist der «Cybex Anoris T2 i-Size», den wir allerdings nicht im Sortiment haben. Dieser Sitz konnte als einziges Modell bei der Sicherheit die Note «sehr gut» erringen, denn er ist mit einem Airbag ausgestattet. Damit bietet er bei Frontal- als auch bei Seitenaufprallversuchen einen hervorragenden Schutz für Kinder zwischen einem und sechs Jahren.
Allerdings hat dieses Plus an Sicherheit auch seinen Preis. Mit 750 Euro ist er auch das teuerste Modell der Testrunde. Zur Bestnote und Testsieg reichte es dennoch nicht. Der Bezug des Testmusters enthielt Umweltschadstoffe. So reicht es nur für die Note 2,8. Laut Aussage des Herstellers ist der Bezugsstoff «Comfort» Anfang des Jahres eingestellt worden.
Schadstoffe in drei Sitzen
Neben dem Cybex-Sitz war die PFAS-Untersuchung bei zwei weiteren Modellen positiv. Auch in den Bezügen von «Joie Sprint» (Gesamtnote 1,8) und «Chicco Seat105 i-Size» (Gesamtnote 3,1) sind die Schadstoffe in geringer Konzentration nachzuweisen.
Die Testergebnisse hat der ADAC in einer Infografik kurz zusammengefasst.


Hamburger, Leseratte, Eishockey-Fan. Papa und Grosspapa. Bastelt ständig an seinem Smarthome herum. Interessiert an DIY, Outdoor, Mode und Kosmetik.