

Lieblingskameras der Redaktion – Stand Juni 2025

Welche Kamera ist die richtige? In diesem Ratgeber erfährst du, was wir für verschiedene Ausgangslagen persönlich kaufen würden. Er wird regelmässig aktualisiert.
Du willst eine neue Kamera. Doch welche sollst du kaufen? Der Dschungel an Geräten ist dicht und weitläufig. In der Digitec-Redaktion haben wir stets die neuesten Modelle in den Händen. Auf dieser Übersichtsseite sage ich dir, welche aktuell meine persönlichen Lieblinge sind. Zum Teil stammen die Empfehlungen auch von Kollege David Lee. Der Ratgeber wird regelmässig aktualisiert. Die letzte Version aus dem Oktober 2024 findest du hier.
Eine pauschale Antwort auf die Frage gibt, welches die «beste Kamera» ist, gibt es nicht. Die richtige Wahl hängt ab von Budget, Ausgangslage und Vorlieben. Die hier gelisteten Geräte sind das, was wir von unserem eigenen Geld kaufen würden. Wenn du andere Meinungen teilen willst, oder Fragen hast, freuen wir uns über deine Rückmeldung in den Kommentaren.
Lagebericht: Was sind die Trends?
Für alle, die gerne den Kameramarkt als Ganzes mitverfolgen, gibt es zunächst eine Zusammenfassung zum aktuellen Stand der Branche:
1. Die Sensortechnik stagniert: Früher verbesserte sich mit jeder Kamera-Generation die Bildqualität – mehr Megapixel, mehr Dynamikumfang, weniger Bildrauschen. In den letzten Jahren ist praktisch nichts mehr passiert. Die brandneue Sony Alpha 1 II nutzt zum Beispiel den gleichen Sensor wie die Vorgängerin vor vier Jahren. Und «neue» Sensoren in anderen Kameras sind hauptsächlich neue Kompromisse zwischen Preis, Bildqualität und Geschwindigkeit. Leichte Fortschritte kommen höchstens von einer besseren Bildverarbeitung dank stärkerer Prozessoren.
2. KI hilft beim Fokussieren: Autofokus-Systeme haben sich in jüngster Zeit nochmals verbessert. «Künstliche Intelligenz» ist hier kein leeres Schlagwort, sondern bringt tatsächlich Vorteile: Die neuesten Systeme sind etwa so trainiert, dass sie anhand der Bewegung von Gliedmassen die zukünftige Position einer Person antizipieren. Ausserdem erkennen sie mehr Motive automatisch. Solche Fortschritte lassen sich schwer quantifizieren, sind aber im Alltag spürbar.
3. Zurückhaltung bei Computational Photography: Anders als beim Autofokus hält die KI in der Bildverarbeitung noch kaum Einzug in die Kameras. Smartphones holen schon lange vollautomatisch mit Multi-Aufnahmen und digitalen Tricks das Maximum aus kleinen Sensoren raus. Canon, Sony und Co. halten derweil weitgehend die Füsse still.

Quelle: Samuel Buchmann
4. Retro-Design und Minimalismus sind in: Weil die technische Entwicklung sich verlangsamt hat, suchen die Hersteller nach anderen Argumenten, damit du eine neue Kamera kaufst. Im Trend sind hübsche Modelle in Retro-Optik. Zum Beispiel die Fujifilm GFX100RF oder die OM-System OM-3. Dass man Minimalismus auch zu weit treiben kann, beweist die Sigma BF.
5. YouTuber als Zielgruppe: Auf dem wachsenden Kundensegment der Vloggerinnen und Vlogger liegen grosse Hoffnungen. Dementsprechend bringen die Hersteller aktuell viele Hybrid- und Videokameras auf den Markt. Von kleinen Modellen wie der Canon PowerShot V1 über solche mit Wechselobjektiven wie die Sony ZV-E10 II bis hin zu Flaggschiffen wie der Panasonic Lumix S1RII.
Allzweckwaffe: Sony Alpha 1 II, Nikon Z8
Wie oben erwähnt, gibt es keine «beste Kamera» – aber irgendwie gibt es sie eben doch, zumindest wenn Geld keine Rolle spielt: Die Sony Alpha 1 II kann einfach alles. Sie hat keine Schwächen, egal ob du einen Film drehst, ein Portrait schiesst oder Sport fotografierst. Ja, die Fortschritte zur Vorgängerin sind klein. Das liegt daran, dass es wenig zu verbessern gab. Und ja, der Preis ist im Vergleich zu anderen Marken zu hoch. Wer Perfektion will, muss zahlen.

Hast du kein unbegrenztes Budget, bekommst du bei Nikon 90 Prozent der Leistung der Sony Alpha 1 II für halb (!) so viel Geld. Auch die Z8 hat einen Stacked Sensor mit hoher Auflösung. Auch sie ist schnell. Auch sie brilliert sowohl beim Fotografieren als auch beim Filmen. Leichte Abstriche machst du im Vergleich zur Konkurrenz nur beim Autofokus, bei der Auflösung des Suchers und beim Gewicht.
Weitere gute Optionen: Canon EOS R5 Mark II, Canon EOS R6 Mark II, Sony Alpha 7 IV, Nikon Z6III
Einsteigerkameras: Canon EOS R10, Nikon Z50II
Auch für schmale Budgets gibt es gute Kameras. Die Canon EOS R10 bietet einen APS-C-Sensor mit solider Bildqualität, einen guten Autofokus und eine hervorragenden Bedienung. Noch günstiger und ebenfalls schon gut wäre die EOS R50. Die ist aber für die meisten Hände schon zu klein und verzichtet auf wichtige Bedienelemente wie den Daumen-Joystick und das zweite Wählrad. Einen stabilisierten Sensor suchst du in dieser Preisklasse vergebens, aber wenigstens gibt es einen Stabilisator im Kit-Objektiv.
Die Nikon Z50II ist teurer als Canons Modell. Dafür hat sie ein topaktuelles Autofokus-System mit Algorithmen aus der Profi-Klasse. Es erkennt automatisch verschiedene Motive und kann diese dank 3D-Tracking gut verfolgen. Auch die Bedienung der Z50II ist durchdacht und sie bietet für diese Preisklasse eine starke Videoqualität mit 10 Bit Farbtiefe. Wermutstropfen: Das Angebot an APS-C-Objektiven bleibt bisher klein, insbesondere lichtstarke Zooms fehlen sowohl von Nikon als auch von Drittanbietern.
Weitere gute Optionen: Fujifilm X-M5, Canon EOS R50, Sony Alpha 6100
Studiofotografie: Fujifilm GFX 100S II, Canon EOS R5
Wenn du nach ultimativer Bildqualität für Produkt- oder Porträtfotografie suchst, kommst du an einem Mittelformat-Sensor nicht vorbei. Für Porträts ist zudem ein Autofokus mit verlässlichem Augen-Tracking äusserst praktisch. Die Fujifilm GFX 100S II bietet beides – und kostet für die Sensorgrösse nicht mal besonders viel. Sie hat einen fantastischen Dynamikumfang, einen guten Bildstabilisator und ein erschwingliches Objektiv-Sortiment. Die langsame Blitzsynchronisationszeit von 1/125 Sekunde spielt im Studio keine Rolle.
Im Vollformat-Bereich ist die Auswahl riesig. Eine gutes Preis-Leistung bietet die Canon EOS R5. Von ihr gibt es mittlerweile eine Nachfolgerin, die hauptsächlich den Autofokus verbessert. Und der ist im Studio schon mit der R5 gut genug. Mit 45 Megapixeln ist die Auflösung noch immer zeitgemäss und Canons Hauttöne gefallen mir von allen Herstellern mit am besten. Die Auswahl an hochwertigen RF-Objektiven ist zudem gross.
Weitere gute Optionen: Sony Alpha 7RV, Nikon Z7II, Panasonic Lumix S1RII, Fujifilm X-H2
Landschaftsfotografie: Hasselblad X2D, Sony Alpha 7C R
Die Bildqualität der Hasselblad X2D ist bombastisch. Als teuerste Kamera in dieser Liste kostet sie 9000 Franken – ohne die ebenfalls teuren Objektive. Dieser Preis lässt sich rational nicht rechtfertigen. Trotzdem bleibt sie meine Traumkamera für Landschaftsfotografie aus einem simplen Grund: Sie macht Spass und wirkt inspirierend. Gerüchten zufolge soll bald eine Nachfolgerin die Schwächen bei Bedienung und Autofokus ausmerzen. Mein Bankkonto zittert.
Ein vernünftigeres Preis-Leistungs-Verhältnis bietet die Sony Alpha 7C R. Sie hat den gleichen Vollformat-Sensor mit 61 Megapixeln wie die grössere Alpha 7RV – aber in einem kompakten Gehäuse. Dafür machst du Abstriche beim Sucher und den Videofunktionen, beides ist für Landschaften aber nicht so schlimm. Da Sony viele kompakte Objektive im Sortiment hat, kannst du dir mit der A7C R ein leichtes Hochleistungs-Set zusammenstellen.
Weitere gute Optionen: Fujifilm GFX 100S II, Sony Alpha 7RV, Canon EOS R5, Canon EOS R5 Mark II, Nikon Z7II, Fujifilm X-T5
Reportagefotografie: Canon EOS R1, Nikon Z6III
Weil Magazine oft Bilder im Hochformat brauchen, sind Kameras mit fixem vertikalen Grip in der Welt der Pressefotografie allgegenwärtig. Die Canon EOS R1 hat eines der besten Autofokus-Systeme auf dem Markt. Damit sinkt die Gefahr, einen Moment zu verpassen, auf ein Minimum. Der Sensor hat keinen Global Shutter wie die Sony Alpha 9 III, dafür auch nicht deren Nachteile bei der Bildqualität. Die Konkurrenz ist gross: Willst du zum Beispiel lieber eine höhere Auflösung, wirst du mit der Nikon Z9 glücklicher.
Die Nikon Z6III kostet weniger und ist ebenfalls eine gute Wahl. Sie ist dank teilweise gestacktem Sensor extrem schnell für ihre Preisklasse. Kompromisse dieser Technologie sind ein leicht reduzierter Dynamikumfang und eine moderate Auflösung. Dafür ist die Z6III eine hervorragende Allrounderin mit durchdachter Bedienung. Und Nikon bringt in letzter Zeit leichte, günstige und trotzdem gute Z-Objektive auf den Markt, die perfekt zur Z6III passen.
Weitere gute Optionen: Nikon Z8, Sony Alpha 1 II Sony Alpha 1, Sony Alpha 7 IV, Canon EOS R3, Canon R6 Mark II, Fujifilm X-H2S
Reisefotografie: Sony Alpha 6700, iPhone 16 Pro
Praktisch auf Reisen ist, wenn du alles mit einem Objektiv abdecken kannst. Das Gewicht sollte ausserdem nicht zu hoch sein. Kameras mit kleinerem Sensor sind deshalb im Vorteil. In meinem Vergleichstest hat mich die Sony Alpha 6700 am meisten überzeugt. Zusammen mit dem erfreulich guten und günstigen 18-135 mm ist sie ein rundes Gesamtpaket: gute Bildqualität, sehr guter Autofokus, hervorragende Videofunktionen.
Ein Smartphone in einer Kamera-Liste? Sakrileg! Bis vor einigen Jahren war es für mich undenkbar, eine Reise ohne Kamera anzutreten. Doch heute will ich oft nur Erinnerungen festhalten, statt fotografische Meisterwerke erschaffen. Dafür sind Smartphones bestens geeignet. Welche Marke du bevorzugst, ist Geschmacksache. Ich mag das iPhone 16 Pro, weil es drei nützliche Brennweiten hat, viele Dinge selbständig gut macht, mich trotzdem den Bildlook bestimmen lässt und im Gegensatz zur Konkurrenz den KI-Ball flach hält.
Weitere gute Optionen: Fujifilm X-S20, OM System OM-5 Mark II, Canon EOS R10, Sony Alpha 7CII, Sony Alpha 7C R
Lifestyle: Nikon Z f, Fujifilm X100VI
Sie sieht alt aus, bietet aber alle Features einer modernen spiegellosen Kamera: Nikon ist mit der Z f eine hübsche Retro-Kamera gelungen. Sie kombiniert eine klassische Bedienung inklusive Wählräder für Verschlusszeit und ISO mit solider Vollformat-Bildqualität und gutem Autofokus. Der stabilisierte 24-Megapixel-Sensor ist zwar nicht der schnellste, hat aber gute Lowlight-Qualitäten. Auf die Kamera passt am besten eine kleine Festbrennweite wie das 40 mm f/2.
Die X100 von Fujifilm ist Kult. Die neueste Ausführung X100VI merzt fast alle Schwachpunkte der Vorgängermodelle aus. Sie hat jetzt einen besseren Autofokus, einen Bildstabilisator und erhöht die Auflösung des APS-C-Sensors auf 40 Megapixel. Ihr 35-Millimeter-Objektiv ist fix. Befürworterinnen sehen darin eine Motivation zum bewussten Fotografieren – Kritiker eine Einschränkung. Fest steht: Die Fujifilm X100VI macht Spass.
Weitere gute Optionen: Fujifilm GFX100RF, OM-System OM-3, Leica Q3
Sport- und Tierfotografie: Sony Alpha 1 II, Canon EOS R7
Die Sony Alpha 1 II ist die Königin der Tierfotografie. Eine bessere Kombination aus Autofokus-Geschwindigkeit und hoher Auflösung gibt der Markt nicht her. Letzteres ist nützlich, damit du das Bild bei Bedarf stark zuschneiden kannst. Dies macht die Jagd auf flinke Sujets wesentlich einfacher. Mit dem 200-600 mm und dem 400-800 mm bietet Sony passende, sehr gute Objektive, die – im Gegensatz zur Alpha 1 – gar nicht so teuer sind.
Dass eine Ausrüstung für Sport- und Tierfotografie kein Vermögen kosten muss, zeigt Canon mit der EOS R7 und seinen beiden leichten Superteleobjektiven. Der Autofokus der Kamera ist für diesen Preis sensationell. Mit den erwähnten Superteles bringst du selbst Singvögel problemlos ins Bild. Für eine gute Bildqualität brauchst du mit den kleinen Blenden und dem APS-C-Sensor allerdings viel Licht – im Idealfall Sonnenschein. Hier geht es zum Test.
Weitere gute Optionen: Nikon Z9, Nikon Z8, Canon EOS R3, Sony Alpha 9 III, Fujifilm X-H2S, OM System OM-1 Mark II
Film: Sony FX3, Panasonic Lumix S5II
Viele Kameras können heute gute Videos machen. Willst du ausschliesslich filmen, bleibt die Sony FX3 auch vier Jahre nach ihrem Release die erste Wahl. Die 4K-Videoqualität ist durchs Band hervorragend, egal in welcher Framerate. Am aktiv gekühlten Gehäuse kannst du an 1/4-Zoll-Gewinden ohne zusätzliches Cage allerlei Zubehör befestigen. Auch die Bedienung hat Sony voll und ganz aufs Filmen ausgerichtet. Mehr Details gibt’s hier. Hast du Zeit, könnte sich etwas Geduld lohnen: bald wird ein Nachfolgemodell der FX3 erwartet.
Viel günstiger bekommst du die Panasonic Lumix S5II. Sie hat ebenfalls einen Vollformat-Sensor und eine gute Videoqualität. Die Lumix filmt in 4K nur mit maximal 60 FPS, dafür kann sie mit bis zu 30 FPS auch 6K. Der Autofokus ist dank Phasen-System endlich auf dem hohen Niveau der Konkurrenz angekommen. Im Test fielen zudem der Dynamikumfang und die Farben in Panasonics Log-Profil besonders positiv auf.
Weitere gute Optionen: Nikon Z6III, Canon EOS R5 Mark II, Sony FX30, Panasonic Lumix S1II, Panasonic Lumix GH7
Vlogging: Sony ZV-E1, Canon PowerShot V1
Die Sony ZV-E1 hat den gleichen Vollformat-Sensor wie die FX3, kostet aber nur die Hälfte. Das Einzige, was du aufgibst, ist die aktive Kühlung und das professionellere Gehäuse. Dafür ist die ZV-E1 kompakter. Zusammen mit einem Objektiv wie dem Sony FE 20-70 mm f/4 G ergibt das eine vielseitige Kombination aus hervorragender Bildqualität und geringem Gewicht. Obendrauf gibt es neue AI-Features und einen sehr aggressiven digitalen Bildstabilisator. Wie das aussieht, liest du hier.
Meine neue liebste Vlogging-Kamera für die Hosentasche kommt von Canon. Die PowerShot V1 überzeugt mit einem grossen Sensor, dessen Bildqualität deutlich über derjenigen von Smartphones liegt. Er schlägt auch Actioncams und andere ultra-kompakte Lösungen wie die DJI Osmo Pocket 3 – wobei letztere mit ihrem Gimbal andere Vorzüge hat. Das 16-50-mm-Objektiv der PowerShot V1 ist vielseitig, der Fokus schnell und zuverlässig. Und im Gegensatz zur Sony ZV-1 II hat Canons Knirps nicht nur einen digitalen, sondern auch einen optischen Bildstabilisator.
Weitere gute Optionen: Panasonic Lumix S5 II, Panasonic Lumix GH7, Nikon Z6III, Sony Alpha 6700, Sony Alpha ZV-E10 II, Canon EOS R50V, DJI Osmo Pocket 3


Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.