Mit diesen Tricks schaust du amerikanisches Netflix
Hintergrund

Mit diesen Tricks schaust du amerikanisches Netflix

Die richtig grosse Filmauswahl gibt es nur mit den amerikanischen Versionen von Netflix, HBO und Co. Ich zeige euch zwei einfache Methoden, wie ihr in den gleichen Fernseh-Genuss kommt wie unsere Freunde in Übersee und sage euch auch, ob das Ganze überhaupt legal ist.

Seit rund zwei Jahren gibt es Netflix in der Schweiz. Im Vergleich zum amerikanischen Pendant ist unsere Film- und Serienauswahl jedoch kümmerlich (rund 2500 Filme und Serien zu über 5300). Neue Staffeln erscheinen oft verspätet, diverse Serien sind gar nicht erst vorhanden und bei der Filmsuche wird man mit verstaubten Alternativen vertröstet. Welche Inhalte in welchen Ländern verfügbar sind, seht ihr hier. Anbieter wie Hulu und HBO sind hierzulande gar nicht erst erhältlich. Ich zeige euch zwei Methoden, wie ihr das ändert.

Bevor es ans Eingemachte geht, ein kurzer Hinweis: Netflix geht seit ein paar Monaten immer rigoroser gegen «Fremdseher» vor, also solche, die per Proxy oder VPN auf ausländisches Netflix zugreifen. Das heisst, viele der bekannten Tricks funktionieren nicht mehr oder nur noch unzuverlässig. Besonders die praktisch auf jedem Gerät anwendbare DNS-Methode (mehr dazu später) scheint tot zu sein. Wir haben dennoch ein paar Schlupflöcher gefunden.

Methode 1: VPN

VPNs schlaufen die Internetverbindung über eigene Server um. Dadurch kann man seine Identität besser schützen und gleichzeitig Netflix und Co. vorgaukeln, woanders zu sein.

Netflix stellt euch immer das lokale Angebot zur Verfügung. Wenn ihr in Norwegen in die Ferien reist, seht ihr etwas andere Serien und Filme als in der Schweiz. Egal, ob ihr einen Schweizer, einen amerikanischen oder einen norwegischen Account habt. Das könnt ihr euch zu Nutze machen, in dem ihr ein VPN (Virtual Privat Network) benutzt. VPN-Dienste schlaufen eure Internet-Verbindung über ein von euch ausgewähltes Land um. In unserem Falle die USA, denn dort ist das Netflix-Angebot am besten.

VPN-Anbieter gibt es wie Sand am Meer. Wenn ihr nur über den Browser Fernsehen schaut, installiert ihr am einfachsten die kostenlose Chrome-Extension Zenmate. Aktivieren, bevor ihr Netflix ansurft und schon seht ihr das US-Programm.

Mit der Zenmate-Erweiterung kann man im Browser bequem auf US-Streaming-Seiten zugreifen.

Vielleicht möchtet ihr aber auch auf eurem Tablet oder mit einem Android TV direkt auf eurem grossen Fernseher «Bob’s Burgers» schauen. Dann müsst ihr in der Regel die Netflix-App benutzen und die lässt sich weniger leicht täuschen. Installiert dazu am besten die entsprechende VPN-App direkt auf dem Gerät. Erfahrene User können es auch direkt über den Router einrichten. Nachdem ich unzählige Anbieter ausprobiert habe, bin ich schliesslich bei Buffered gelandet. Kostet zwar etwas, aber man kann den Dienst 30 Tage gratis testen. Man benötigt dafür die OpenVPN App für Android oder iOS, lädt sich von der Buffered-Webseite das Config-File herunter, importiert es in der App und fertig. Für 4K-Streams dürfte die Verbindung möglicherweise etwas zu schwach sein, ansonsten hat der Dienst bei mir zuverlässig funktioniert.

Funktioniert Buffered auch nicht mehr, hilft euch Google weiter. Eine gute Anlaufstelle, um heruauszufinden, ob der VPN-Dienst für Netflix funktioniert, ist auf der entsprechenden Facebook-Seite des Anbieters vorbeischauen. Meistens beschweren sich dort die User, wenns mit Netflix nicht mehr klappt.

Ladet erst das Config-File US West herunter, importiert es in der OpenVPN-App und aktiviert anschliessend die Verbindung.

Mit VPN könnt ihr auch auf Streaming-Dienste zugreifen, die in der Schweiz noch überhaupt nicht erhältlich sind wie Hulu oder HBO Now. Während ihr euch für Hulu lediglich mit eingeschaltetem VPN anmelden müsst und bei eurer Schweizer Kreditkarte eine beliebige US-Adresse angeben müsst, ist es mit HBO Now etwas komplizierter. HBO Now könnt ihr derzeit nur mit amerikanischen Google-, iTunes- oder Amazon-Accounts abonnieren. Wie ihr eure Accounts umstellen könnt, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, aber Google hilft euch sicher weiter. Habt ihr die Abos einmal gelöst, verhält sich die Nutzung genau gleich wie bei Netflix.

Methode 2: DNS

Auch bei einem AppleTV lässt sich die DNS-Adresse ganz einfach ändern.

Schneller und flexibler als VPN ist die DNS-Lösung. Dabei müsst ihr lediglich bei den gewünschten Geräten (TV, Smartphone, PC) in den Netzwerkeinstellungen die beiden DNS-Adressen ändern. Anleitungen dafür findet ihr bei allen DNS-Anbietern. Funktioniert praktisch überall von Fernsehern über PC bis zu Konsolen. Anders als mit VPN wird eure Verbindung dabei nicht über einen ausländischen Server umgeleitet, sondern es wird lediglich vorgegaukelt, dass ihr woanders seit. So als würdet ihr an eurem Auto das Nummernschild ändern. Anbieter wie uflix oder Overplay kosten nur wenige Franken im Monat. Funktioniert leider aktuell nicht mit Netflix. HBO Now und Co. lassen sich damit aber weiterhin täuschen. Es gibt auch gratis DNS-Adressen im Internet, diese sind aber weniger zuverlässig und die Privatsphäre kann dadurch leiden.

Ist das überhaupt legal?

Laut dem Schweizer Rechtsanwalt Martin Steiger macht man sich aus Schweizer Sicht bezüglich Urheberrecht mit VPN-Tricks nicht strafbar. Auch die Netflix-AGBs schrieben kein absolutes Verbot vor. Im schlimmsten Fall könne es passieren, dass Netflix den Account sperrt, erklärt Steiger auf Nachfrage. Gehört habe er von so einem Fall jedoch noch nie. Mehr dazu findet man auch auf seinem Blog.

Bonus-Tipp: Chrome-Erweiterung

Ein kleiner Tipp für Netflix-Nutzer: Holt euch die Chrome-Erweiterung Flix Plus. Sie ergänzt Film- und Serien-Infos mit IMDB-, Rotten-Tomatoes-Wertungen und sonstigen praktischen Links. Ausserdem kann man sich auch direkt YouTube-Trailer reinziehen. Wirklich äussersts praktisch.

Wenn du Netflix und Co. lieber auf dem grossen Bildschirm schaust, helfen dir die folgenden Produkte

Auf diesen zwei Geräten kannst du Streaming-Apps direkt installieren

Oder ihr greift direkt zu einem TV, der Apps unterstützt: Entweder ein normaler SmartTV

Samsung UE55KU6400 (55", VA, LCD, 4K, 2016)
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Oder ein SmartTV, der auf Android basiert

Sony KD-55XD8505 (55", IPS, LCD, 4K)
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Als Game- und Gadget-Verrückter fühl ich mich bei digitec und Galaxus wie im Schlaraffenland – leider ist nichts umsonst. Wenn ich nicht gerade à la Tim Taylor an meinem PC rumschraube, oder in meinem privaten Podcast über Games quatsche, schwinge ich mich gerne auf meinen vollgefederten Drahtesel und such mir ein paar schöne Trails. Mein kulturelles Bedürfnis stille ich mit Gerstensaft und tiefsinnigen Unterhaltungen beim Besuch der meist frustrierenden Spiele des FC Winterthur. 


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