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Hintergrund

Power für deine Kraftwerke: Was ist dran an der «Mito-Medizin»?

Mareike Steger
27.11.2023

Gut, dein Bio-Unterricht ist verdammt lang her. Doch was du dir merken kannst: Ohne Mitochondrien funktioniert nichts in deinem Körper. Zum Glück kannst du diese Kraftwerke deiner Zellen ganz einfach empowern. Vielleicht fühlst du dich dann auch seltener müde.

Die einen denken bei «ATP» an Herren-Tennis. Die anderen an Adenosin-Tri-Phosphat (ATP). (zugegeben, wohl nur Biochemie-Versierte.) Dieses Molekül hat in deinem Körper die Aufgabe, Energie zu speichern und bereitzustellen. Das geschieht in den 100 Billionen Zellen, aus denen du dich zusammensetzt – genauer gesagt: in den Mitochondrien.

Diese sogenannten Zellorganellen sind winzige, ovale Gebilde, von einer Doppelmembran umschlossen und haben 37 eigene Gene. Evolutionär betrachtet, waren Mitochondrien einst Bakterien (deshalb die eigene DNA) und sind vor mehr als 1,6 Milliarden Jahren mit den Vorläufern unserer Zellen verschmolzen.

Power für die Zellen: Wie Mitochondrien arbeiten

Nun arbeiten diese Kraftwerke nicht immer reibungslos – sind sie beschädigt oder einfach überaltert, kommt der zelluläre Stoffwechsel aus dem Tritt. Es werden vermehrt freie Radikale produziert, die für die Zelle giftig sind. Normalerweise bauen die Mitochondrien diese unerwünschten Stoffwechselprodukte ab. Sind sie aber geschwächt, kommen sie dem nicht mehr nach.

Die Folge: oxidativer Stress. Dieser kann u.a. den Alterungsprozess beschleunigen und das Risiko für zahlreiche Erkrankungen erhöhen. Darüber hinaus führen schwere Funktionsschäden an den Mitochondrien zu – wenn auch seltenen – Krankheiten. Diese Mitochondriopathien sind entweder angeboren oder erworben.

Medizin für die Mitochondrien: Genaue Zusammenhänge noch unklar

Nun sind das leider sehr viele, sehr diffuse Symptome – und in der Wissenschaft ist längst noch nicht klar, wie genau eine mitochondriale Medizin genau aussehen müsste, um gezielt zu wirken. Auch vermutet man einen Zusammenhang zwischen altersbedingten Krankheiten wie Alzheimer und einer Fehlfunktionen der Mitochondrien. Doch die Mechanismen dahinter sind ebenfalls noch unklar.

Plus: Es tummeln sich, schrieb schon 2017 der deutsche SPIEGEL, «in der Branche viele Quacksalber, die potentere Mitochondrien unter anderem mit dem Einwurf teurer Nahrungsergänzungsmittel versprechen.» So einfach ist es sicher nicht.

Auch mit teuren Bluttests den Zustand der Mitochondrien bestimmen zu lassen, ist nicht jedem zu empfehlen. Nur wenn du an diffusen Beschwerden leidest und mit Arzt oder Ärztin der Sache auf den Grund gehen willst, kann ein Test Mittel zum Zweck sein. Nur muss jemand diese Daten auch interpretieren können, um daraus konkrete Empfehlungen für z.B. Nahrungsergänzungsmittel abzuleiten.

Hinzu kommt: Jeder Mensch ist anders. «Familiäre Verhältnisse, Vorerkrankungen, Muskeln, Körperfett, Nährstoffversorgung, Ernährung, Stress, Gewohnheiten, berufliche Situation, Genetik, Giftstoffbelastung, Lebensverhältnisse ... viele Faktoren beeinflussen den Zustand unserer Mitochondrien», schreiben Auerswald und Krowicki in ihrem Buch.

Was die Mitochondrien auf jeden Fall stärkt

Doch das Gute ist: Was sich in puncto Mito-Medizin schon heute empfehlen lässt, ist ohnehin Konsens in der Fachwelt. Kurz gesagt: gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, genügend Bewegung. Sowieso kann man nicht oft genug betonen: «Gene haben nur bis zu 30 Prozent Einfluss auf unsere Lebenserwartung, der Rest ist Lebensstil», so Dermatologin Yael Adler.

Lebensstil also. Gesund sollte er sein – und wenn du deine zellulären Kraftwerken empowerst, wirst du im Idealfall auch mehr Energie verspüren und seltener schlapp und müde sein. Schaden kann es jedenfalls nichts, wenn du folgendes tust:

Vermeide daher nach Möglichkeit übermäßige Belastung, außerdem können Meditieren und andere Entspannungsübungen, häufigere Pausen, Sport, Spaziergänge und Digital Detox helfen, Stress zu reduzieren.

  • Vitalpilze Reishi und Chaga
  • Zimt, Nelken, Kurkuma und Ingwer
  • Grüner Tee
  • Küchen- und Wildkräuter
  • Dunkler Kakao
  • Beeren
  • Kaffee
  • Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte

Gesund ernähren Apropos Ernährung: Auch den Mitochondrien tut es unbestritten gut, wenn du dich richtig ernährst. Kollegin Anna beschreibt in diesem Artikel, was die Wissenschaft heute darüber weiß.

Bewusst atmen Bei der Zellatmung braucht das Mitochondrium, genau, Sauerstoff. Also hilft es ihm, wenn du mehr davon in deinen Körper lässt. Kollegin Olivia hat beschrieben, wie du besser und tiefer atmen lernen kannst. Deine Zellen werden geradezu aufatmen.

Sport ist eben nicht Mord Wie bei der Ernährung ist sich die Wissenschaft über noch einen Punkt einig: Es tut dem gesamten Organismus gut und nicht nur deinen Mitochondrien, wenn du dich mehr bewegst. Lieber moderat als exzessiv, lieber regelmäßig als nur hin und wieder.

Titelfoto: shutterstock

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Mareike Steger
Autorin von customize mediahouse
oliver.fischer@digitecgalaxus.ch

Ich hätte auch Lehrerin werden können, doch weil ich lieber lerne als lehre, bringe ich mir mit jedem neuem Artikel eben selbst etwas bei. Besonders gern aus den Themengebieten Gesundheit und Psychologie.


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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