Schlafen auf Knopfdruck? Mit dem «Snoozy» sollen Babys das schaffen
Produkttest

Schlafen auf Knopfdruck? Mit dem «Snoozy» sollen Babys das schaffen

Katja Fischer
21.4.2023

Wer eine Einschlafhilfe für Babys erfindet, stösst bei chronisch übermüdeten Eltern auf offene Ohren. Also bei mir zum Beispiel. Ich habe den Snoozy eines Schweizer Startups getestet und schnell ins Herz geschlossen.

Beim Wort «Einschlafhilfe» horchen die meisten Eltern auf. Falls nicht: Schön für dich, du kannst gleich zum nächsten Beitrag klicken. Vielleicht geht es dir aber wie mir und Schlaf ist zum Luxusgut verkommen.

Ein neues Gerät namens «Snoozy» soll uns übermüdeten Eltern jetzt helfen. Oder wie es sich das Schweizer Startup Liini selbst auf seine Fahne geschrieben hat: «Liini makes parents’ life easier.» Das ist ein gewagtes Versprechen, wie ich finde. Und ein guter Grund, um die Einschlafhilfe zu testen.

Natürlich ist das Gerät in erster Linie für Babys gedacht. Trotz fortgeschrittenen Alters meiner zwei Töchter (vier- und siebenjährig) behaupte ich aber, eine legitime Testerin zu sein. Denn ich habe – leider bis heute – eine schlechte Ein- und eine schlechte Durchschläferin zu Hause. Punkto Schlafmanko bin ich also Expertin.

(Ein-)Schlafhilfen habe ich zudem in den letzten Jahren schon einige ausprobiert: von Nachtlichtern in allen erdenklichen Farben, Geräusch-Apps und Einschlafmusik-Compilations bis hin zu Kindermeditations-Hörspielen. Jetzt also auch noch Snoozy, die neue Einschlafhilfe zum Aufhängen.

Penetrantes Föhngeräusch und beruhigender Regen

Mein erster Eindruck, als ich das erste von zwei Testgeräten aus seiner Box nehme: Snoozy ist sehr liebevoll gemacht. Das kleine runde Gerät in Pastelltönen fügt sich unaufgeregt in jedes Babyzimmer ein oder hängt unauffällig am Kinderwagen. Am Rand in sanftem Apricot (der Hersteller bezeichnet es als «beige») sind sechs hellgraue Knöpfe und eine Ladebuchse angebracht. Der Lautsprecher ist von einem graumelierten Stoff bedeckt. Eine Tastensperre verhindert, dass das Kind das Gerät verstellt. Und dank einer elastischen Gummischlaufe kannst du die Einschlafhilfe aufhängen: etwa am Kinderbett oder am Kinderwagen.

Der Snoozy ist klein, leicht und lässt sich gut aufhängen.
Der Snoozy ist klein, leicht und lässt sich gut aufhängen.
Quelle: Katja Fischer

Mittels mitgeliefertem USB-C-Kabel ist der Snoozy nach rund zwei Stunden vollständig geladen und betriebsbereit. Der Akku soll etwa 20 Stunden reichen. Via QR-Code an der Rückseite gelangst du auf der Website zum digitalen Handbuch. Die Bedienung ist simpel und selbsterklärend. Mit dem Herz-Knopf stehen fünf Geräusche zur Auswahl: Haarföhn, Herzschlag im Mutterleib, Regen, Sommerabend und Fluss mit Vogelgezwitscher. Alle haben eine tolle Akustik. Was mir aber auffällt: Der Föhn – in den Ohren einer erwachsenen Person an sich schon penetrant – ist im Vergleich zu den anderen Geräuschen sehr laut. Das Herzgeräusch dagegen verhältnismässig zu leise. Die Lautstärke kann ich aber per Minus- oder Plus-Knopf an der Geräteseite manuell regeln.

Steht dein Kind eher auf einen musikalischen Klangteppich, kannst du zwischen fünf Schlafliedern wählen. Um jeweils zum nächsten Lied oder Geräusch zu gelangen, drückst du einfach nochmal den entsprechenden Musiknoten-Knopf.

Willst du den Klang zeitlich begrenzen, stehen dir zwei Timer-Möglichkeiten zur Verfügung: 60 oder 120 Minuten. Schade, ist keine kürzere Dauer im Angebot. Vor allem, weil das Kind ja laut Hersteller dank des Geräts blitzschnell einschläft – angeblich 80 Prozent innerhalb von fünf Minuten. Mit einer weiteren Taste kannst du ausserdem ein rund zwei Zentimeter breites Ambiente-Licht am Gerät anstellen. Dimmbar ist es leider nicht.

Knopf an Knopf: Mit ihnen bedienst du den Snoozy und verstellst zum Beispiel die Lautstärke.
Knopf an Knopf: Mit ihnen bedienst du den Snoozy und verstellst zum Beispiel die Lautstärke.
Quelle: Katja Fischer

Die miserable Einschläferin springt darauf an

Trotz kleineren Mankos: Ich mag den Snoozy. Jetzt sollen ihn aber auch meine Töchter ausprobieren. Ich habe zwei Testgeräte bekommen, sie dürfen also beide eins mit beziehungsweise ans Bett nehmen. Die Kleine wählt «Sommerabend mit Grillengeräuschen», will aber schon bald zur Musik wechseln. Verständlich, auch ich empfinde die zirpenden Grillen als nervig. Sie, die ohnehin rasch einschläft (aber schlecht durchschläft), verabschiedet sich bald ins Schlummerland. Die Grosse, die miserable Einschläferin, entscheidet sich von Anfang an für ein Musikstück: «Sternenhimmel» soll sie in den Schlaf befördern. Als ich eine halbe Stunde später ihr Zimmer betrete, hält sie das Gerät noch immer in ihrer Hand – inzwischen aber tief schlafend. Snoozy hat gute Arbeit geleistet.

Das muss natürlich noch nichts heissen. Kinder sind so individuell. Was für das eine gilt, muss nicht automatisch auf das andere zutreffen. Ich selbst wäre aber froh um Snoozy gewesen, als meine Mädchen noch kleiner waren.

Genau das war auch der Ansatz des Schweizer Hersteller-Paares: Produkte aus dem eigenen Bedürfnis heraus zu kreieren. Auf der Suche nach einem geeigneten Flaschenwärmer vor ein paar Jahren fanden Olivia Wyss und Mike Roth auf dem Markt «nicht ansatzweise ein Produkt, welches unseren Vorstellungen entsprach», wie sie auf ihrer Website schreiben. Also produzierten sie unter ihrem Labelnamen Liini – in Anlehnung an den Spitznamen ihrer Tochter – einen eigenen Flaschenwärmer mit Akku für unterwegs, der seit Herbst 2021 erhältlich ist.

Liini Flaschenwärmer für unterwegs
Flaschenwärmer
Geprüfte Rückgabe
107,10 EUR zuletzt neu 119,– EUR

Liini Flaschenwärmer für unterwegs

Liini 2.0 Flaschenwärmer für unterwegs mit Akku
Flaschenwärmer
93,90 EUR

Liini 2.0 Flaschenwärmer für unterwegs mit Akku

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Mit dem Snoozy erweitern sie ihr Angebot, das Produkt ist seit wenigen Wochen auf dem Markt. Es entstand ebenfalls aus einem eigenen Bedürfnis heraus. «Stundenlang haben wir entsprechende Playlists mit Haartrockner-Geräuschen laufen lassen, um unsere Tochter zu beruhigen», sagt Mike Roth. In Gesprächen mit anderen Eltern hätten sie festgestellt, dass auch Regen- und Mutterleibsgeräusche beliebt seien.

Kommt mir irgendwie bekannt vor: Tatsächlich habe ich mir vor ein paar Jahren eine App aufs Smartphone geladen, die genau diese Geräusche zur Verfügung stellte.

Fazit: Schlaf ist teuer, aber wertvoll

Du fragst dich jetzt, was Snoozy dann kann, was andere Einschlafhilfen in Form von Geräusch-Apps, Babysleeping-Playlists, Musikdosen oder Einschlaflampen nicht können? Nun, im Prinzip nichts. Und doch vereint Snoozy eben alle diese Funktionen in einem einzigen kleinen Gerät. Das Ding ist handlich, du kannst es überallhin mitnehmen und an vielen Orten aufhängen. Einen Minuspunkt gibt’s für die Timer-Option, da hätte ich mir eine weitere Möglichkeit unter einer Stunde gewünscht. Auch eine Dimmfunktion des Nachtlichts wäre praktisch. Unter dem Strich mag ich das Familien-Helferlein aber sehr.

Snoozy hat aber auch seinen Preis: 63 Franken (Stand 21. April 2023). Würde ich ihn mir trotzdem selbst anschaffen? Ja, durchaus. Hilft die Geräuschkulisse dem Kind tatsächlich beim Einschlafen, lohnt sich die Investition. Nach jahrelanger chronischer Übermüdung weiss ich: Eine Mütze voll Schlaf ist mehr wert als ein Sack voller Geld.

Mit Snoozy in den Händen und Schlaflied im Ohr ist meine Tochter eingeschlafen.
Mit Snoozy in den Händen und Schlaflied im Ohr ist meine Tochter eingeschlafen.
Quelle: Katja Fischer
Titelfoto: Katja Fischer

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Anna- und Elsa-Mami, Apéro-Expertin, Gruppenfitness-Enthusiastin, Möchtegern-Ballerina und Gossip-Liebhaberin. Oft Hochleistungs-Multitaskerin und Alleshaben-Wollerin, manchmal Schoggi-Chefin und Sofa-Heldin.


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