«The Acolyte»-Teaser: Das musst du über die düstere Star-Wars-Action wissen
Hintergrund

«The Acolyte»-Teaser: Das musst du über die düstere Star-Wars-Action wissen

Luca Fontana
20.3.2024

Endlich: «The Acolyte», die nächste Serie im «Star Wars»-Universum, hat einen ersten Teaser-Trailer bekommen. Die Serie spielt etwa 100 Jahre vor den Filmen. Zeit zu analysieren, was der Teaser verrät.

«Über tausend Generationen lang waren die Jedi-Ritter die Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit, ehe es dunkel wurde in der Welt», erklärte Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi einst seinem jungen Schützling Luke Skywalker. Den Niedergang des Ordens mag das Imperium besiegelt haben. Begonnen hat er aber schon viel früher. 100 Jahre früher, genau gesagt, während der Ära der Hohen Republik, als sich die Blütezeit des Jedi-Ordens dem Ende zuneigte.

«The Acolyte», die neueste «Star Wars»-Serie, beginnt genau dann. Das wissen wir schon seit Monaten. Neu ist der erste veröffentlichte Teaser-Trailer und das Startdatum der Serie, die gleich mit einer Doppelfolge beginnt: hierzulande am 5. Juni 2024.

Noch ist nicht viel über den Plot bekannt. Nur, dass Jedi-Meister Sol, gespielt von «Squid Game»-Star Lee Jung-Jae, eine Reihe von Jedi-Morden aufklären muss. Als ob das nicht genug wäre, erkennt er, dass sich weitaus finsterere Kräfte im Hintergrund erheben, als er anfangs vermutet hat. Kräfte, die jenen eines Jedis ebenbürtig sind. Und dann wird er auch noch mit einem gefährlichen Krieger aus seiner Vergangenheit konfrontiert ...

Dem titelgebenden Akolythen?

Eine düstere, konfliktreiche Geschichte

Ein bisschen bestätigt der Teaser-Trailer, was Showrunnerin, Autorin und Regisseurin Leslye Headland im Vorfeld über die Serie erzählt hat. Etwa, dass wir eine düstere Geschichte erzählt bekommen, hauptsächlich aus der Perspektive der scheinbar Bösen. Das machte schon ein kurz vor dem Teaser-Trailer veröffentlichtes Poster deutlich. Auf diesem ist ein Lichtschwert zu sehen, aus dem kein Licht, sondern Blut schiesst.

Das erste Poster zu «The Acolyte» verspricht eine düstere Geschichte.
Das erste Poster zu «The Acolyte» verspricht eine düstere Geschichte.
Quelle: Disney / Lucasfilm

Der Teaser indes beginnt mit einer Szene aus dem Jedi-Tempel. «Eure Augen können euch täuschen», erklärt Meister Sol seinen Jünglingen, «traut ihnen nicht.» Eine schöne Hommage an die einstigen Worte Obi-Wan Kenobis, als er Luke im Millennium Falke Zielübungen mit dem Lichtschwert machen liess. Aber die Szene endet nicht hier. Die Jünglinge sollen preisgeben, was sie vor ihrem geistigen Auge sehen.

«Feuer», sagt ein junges Mädchen.

Jedi-Meister Sol (Lee Jung-Jae) unterrichtet eine Gruppe von Padawan – eine Rückblende?
Jedi-Meister Sol (Lee Jung-Jae) unterrichtet eine Gruppe von Padawan – eine Rückblende?
Quelle: Disney / Lucasfilm

Mein Gefühl: Was wir hier sehen, ist eine Rückblende. Und das Mädchen, das Feuer sieht, ist die spätere junge Frau im Teaser, die gegen die von «The Matrix»-Star Carrie-Anne Moss gespielte Jedi-Meisterin Indara kämpft. Gemäss StarWars.com ist der Name der jungen Frau Mae. Dabei soll sie «in ein düsteres Geheimnis» hineingezogen werden, das sie «auf unerwartete Weise in den Mittelpunkt eines Konflikts stellt». Gut möglich, dass sie hinter den Morden an den Jedi steckt – oder zumindest im Auftrag von jemandem handelt, der die Jedi tot sehen will.

Jedi-Meisterin Indara (Carrie-Anne Moss) bekämpft die vermutlich abtrünnige Mae (Amandla Stenberg).
Jedi-Meisterin Indara (Carrie-Anne Moss) bekämpft die vermutlich abtrünnige Mae (Amandla Stenberg).
Quelle: Disney / Lucasfilm

Im Interview mit StarWars.com spricht Showrunnerin Leslye Headland tatsächlich immer wieder von persönlichen Konflikten. Vom Kampf der «Underdogs» gegen die grossen Institutionen. Nur, dass die besagte Institution hier der Jedi-Orden ist. Und weil wir Menschen dazu neigen, uns auf die Seite des Schwächeren zu stellen, schaffe das laut Headland ein frisches, unverbrauchtes Setting. Verbunden mit anderen Interviews, in denen Headland «The Acolyte» mit «Kill Bill» vergleicht, beginne ich allmählich, eine mögliche Story zu erahnen.

Darin könnte sich der einstige Jüngling und Padawan Mae aus bisher unbekannten Gründen (vielleicht hat das ja was mit dem Feuer zu tun) vom Jedi-Orden so verraten gefühlt haben, dass sie sich auf einen blutigen Rachefeldzug begibt – ähnlich wie Uma Thurmans Braut in «Kill Bill». Vielleicht sogar geleitet und/oder dazu verführt. So, dass Mae zur ersten Akolythin eines längst vergessenen Feindes wird.

Der Sith.

Wer ist die mysteriöse Figur, zu der Mae gerade blickt?
Wer ist die mysteriöse Figur, zu der Mae gerade blickt?
Quelle: Disney / Lucasfilm

Dass die Sith zurückkehren, bestätigte auch Headland. Und das sei während der Ära der Hohen Republik etwas Gigantisches. Unmögliches. Wenn nicht gar komplett Absurdes. Als ob man in unserer Welt plötzlich einem Dinosaurier gegenüberstünde, so die Showrunnerin. Dabei gibt sie zu bedenken, dass die Situation in «The Phantom Menace» zwar recht ähnlich gewesen sei, aber dass der Senat zu dem Zeitpunkt bereits von einem Sith-Lord unterwandert worden war – unbemerkt von den Jedi.

Soweit sei man in «The Acolyte» nicht. Noch nicht. Stattdessen will die Serie herausfinden, wie ein derart hoch angesehener Orden gleichzeitig in seinem goldenen Zeitalter und am Rande des Chaos stehen konnte, das sich später in der Skywalker-Saga entfalten würde.

Oder anders gefragt: «Was ging schief?»

Mehr als nur Schwarz/Weiss-Zeichnungen

Etwas dürfte dir bestimmt aufgefallen sein: Die auffällig prunkvollen Roben der Jedi. Manche davon im festlichen Weiss für repräsentative Aufgaben. Andere im edlen Gold für Ausseneinsätze. Das ist kein Zufall. Wie gesagt, die Jedi erleben gerade ihre goldene Ära. Nie wieder würden sie zahlreicher, mächtiger und populärer sein. Und seltener erlebte die Galaxis eine Zeit wie diese, in der es jahrhundertelang keine Galaxis-weiten Konflikte gab, die die Jedi nicht im Schach halten konnten. Das spiegelt sich auch in ihrem prächtigen, relativ unbefleckten Äusseren.

Auch das dürfte eine Rückblende sein, als Sol und Indara noch keine Jedi-Meister waren.
Auch das dürfte eine Rückblende sein, als Sol und Indara noch keine Jedi-Meister waren.
Quelle: Disney / Lucasfilm

Dass jemand genau jetzt gezielt Jagd auf Jedi macht, erscheint darum wie ein morbider Witz. Das bestätigt auch der junge Jedi-Ritter Yord im Teaser-Trailer, der gemäss StarWars.com ein Wächter des Jedi-Tempels ist, aber auch ein strikter Regelbefolger mit dem starken Bedürfnis, ausschliesslich nach Lehrbuch zu handeln.

Vermutlich steht er stellvertretend für viele Jedi in der Serie. Sie scheinen sich echte Gefahren nicht mehr gewohnt, unterschätzen sie oder schlagen sie in den Wind. Warum sollte jemand Jagd auf Jedi machen? Das ist doch Blödsinn. Dafür muss es eine andere Erklärung geben. Für sie gibt es keine Grauzonen mehr. Nur noch Schwarz und Weiss. Licht und Dunkelheit. Ein Thema, das laut Headland ebenfalls behandelt wird.

Jedi-Ritter Yord (Charlie Barnett) und Meister Sols Padawan Jecki («Logan»-Star Dafne Keen) konfrontieren wohl den Sith.
Jedi-Ritter Yord (Charlie Barnett) und Meister Sols Padawan Jecki («Logan»-Star Dafne Keen) konfrontieren wohl den Sith.
Quelle: Disney / Lucasfilm

Die schier unerträgliche Selbstverständlichkeit der Jedi scheint aber auch einer anderen Gruppierung von Machtnutzerinnen und -nutzern ein Dorn im Auge zu sein. Einem Hexenzirkel, der von einer gewissen Mother Aniseya angeführt wird. So ist der gegenwärtige Konflikt laut Mother Aniseya kein Konflikt zwischen Gut und Böse, sondern ein Konflikt um Macht – und wer sie nutzen darf.

Buchstäblich.

Auf wessen Seite Mother Anisya (Jodie Turner-Smith) steht, ist noch nicht klar.
Auf wessen Seite Mother Anisya (Jodie Turner-Smith) steht, ist noch nicht klar.
Quelle: Disney / Lucasfilm

Wer die Bücher und Comics aus der High-Republic-Ära kennt – ich habe sie hier einmal vorgestellt –, weiss, dass dies nicht immer so war. Vor Jahrhunderten gab es auf dem Wüstenmond Jedha die «Convocation of the Force», ein Rat, der sämtliche Machtreligionen an einen Tisch brachte. Dazu zählten natürlich die Jedi – aber auch die Wächter der Whills, die wir bereits aus «Rogue One: A Star Wars Story» kennen.

Leider hielt der Frieden zwischen den Religionen nicht lange an. Als Misstrauen und Feindseligkeiten überhandnahmen, brach ein offener Krieg in den Strassen der heiligen Stadt von Jedha aus. Seitdem existiert der Rat nicht mehr. Kein Wunder, bestimmen die Jedi nunmehr lieber selbst, welche Religion toleriert wird und dem Frieden in der Galaxis dienlich ist und welche nicht.

Die Rückkehr der Sith

Der Trailer endet mit einem Knall. Oder besser: mit einem Zischen. Dem eines sich aktivierenden Lichtschwertes. Nur, dass dessen Farbe nicht blau, grün, gelb oder orange ist, sondern blutrot. Nachdem, was Headland über das Auftauchen eines Sith gesagt hat, können wir nur erahnen, was den Jedi, die das sehen, gerade durch den Kopf geht.

Wem gehört das rote Lichtschwert wohl?
Wem gehört das rote Lichtschwert wohl?
Quelle: Disney / Lucasfilm

Wenn ich die Szenen aus dem Teaser-Trailer richtig deute, scheint Meister Sol und eine Gruppe von Jedi-Rittern den Attentäter gerade zu stellen, nur um herauszufinden, dass es sich dabei um ihren längst vergessenen Erzfeind zu handeln scheint. Mit einer höhnischen Überlegenheit überwältigt er sie. Und das, obwohl wir in Szenen zuvor noch gesehen haben, was für geschickte Martial-Arts-Kämpfer die Jedi zu jener Ära sind.

Dann ist der Teaser-Trailer zu Ende. Und meine Neugier ist mehr als nur geweckt. Endlich erwacht die Hohe Republik, über die ich schon so viele Bücher und Comics gelesen habe, zum Leben.

Wie hat dir der Teaser-Trailer zu «The Acolyte» gefallen? Sind mir wichtige Details entgangen? Schreib’s in die Kommentare.

Titelbild: Disney / Lucasfilm

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 


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