
Flotter Finne: Dieser Unkrautstecher ist Spiessers Liebling

Der Rasen in unserem Garten soll frei von Löwenzahn sein. Ich will kein Gift einsetzen, sondern bekämpfe ihn mit Werkzeug. Welches packt das Problem an der Wurzel?
Arbeiten auf den Knien ist nichts für mich. Sonst wäre ich entweder Plattenleger geworden oder Messdiener geblieben. Für einen gepflegten Rasen bei uns im Garten mache ich bisher Ausnahmen: Ich rupfe Klee und ich ziehe Löwenzähne.
Letzteren bekämpfe ich neuerdings altersgerecht, also rückenschonend. Denn ich habe drei Unkrautstecher ausprobiert, die die Arbeit deutlich vereinfachen.
Um den Feind zu bekämpfen, musst du ihn gut kennen. Deshalb eine kurze Löwenzahn-Kunde. Der Taraxacum, wie er wissenschaftlich heist, ist eine ausdauernde krautige Pflanze und sehr anpassungsfähig. Je nach Standort bildet der Löwenzahn grosse oder kleine Blätter, häufig strecken sie sich nach oben, wo oft gemäht wird, bleiben sie flach am Boden. Dort fährt er auch den Blütenstiel nicht besonders hoch aus, um seine Blüte nicht in Gefahr zu bringen. Vor allem aber ist es die Wurzel, die den Löwenzahn zu einem schwierigen Gegner macht. Sie reicht weit in die Erde. Entfernst du nur den Pflanzenteil über der Erde, wächst aus der Wurzel bald ein neuer Löwenzahn. Deshalb musst du das Übel an der Wurzel packen.
Das Mittel der Wahl gegen Löwenzahn ist deshalb: der Unkrautstecher. Ich habe mir aus unserem Shop den Lamborghini dieser Kategorie geholt, einen Volksstecher aus der Mittelklasse und einen günstigen Bestseller.
Fiskars: Teuer, gut und ausdauernd
Der «Smart Fit» von Fiskars ist eine mächtige Waffe. Das Arbeitsprinzip: Durch Hebeln hole ich mit vier gezackten Armen aus Metall den Löwenzahn samt Wurzel aus der Erde. Dazu platziere ich den Unkrautstecher mittig über dem Löwenzahn und versenke sie per Fusstritt aufs Pedal in die Erde. Dabei packen die Arme zu und halten den Löwenzahn fest.
Es kann passieren, dass ein Teil der Wurzel durch die Klingen abgeschnitten wird und in der Erde bleibt. Meistens aber gelingt es mir, auch die schräg in die Erde gewachsenen Wurzeln herauszholen.
Besonders aus etwas weicherer Erde – nach einem Regen – ist mein Wurzelziehen erfolgreich. In den Greifarmen hängt nach dem Heraushebeln der Löwenzahn samt Wurzel. Ein Brocken lehmiger Erde ist bei mir oft auch noch dabei. Das sorgt dann für sichtbare Löcher im Rasen. Du kannst die Erde vom gezogenen Löwenzahn abschütteln und das Loch damit wieder füllen. Ich habe mir einen Sack Rasenreparaturmischung besorgt und damit die Löcher gestopft.
IMAGE Loch, Löwenzahn-Erde-Batzen
Auch, weil ich viel Spass habe, mit dem Fiskars-Gerät die Löwenzähne quasi direkt in die Grünabfalltonne zu schiessen. Dafür hat der «Smart Fit» einen Schiebemechanismus. Ihn zu bedienen fühlt sich an wie das Durchladen einer Schrotflinte. Und es hört sich auch so an, wie du im Video oben siehst.
Die verstellbare Höhe macht den Fiskars-Stecher zusätzlich zu einem angenehmen Arbeitswerkzeug. Ich kann den Teleskopstiel so ausfahren, dass es auch für mich mit knapp über 1,90 Meter ein Leichtes ist, ihn komfortabel zu benutzen. Das Verstellen passiert über eine Schraube im D-Griff: Schraube lösen, gewünschte Höhe wählen, Schraube wieder arretieren.
IMAGE Höhenverstellung

Siena Garden: gleicher Mechanismus, weniger Komfort
Für weniger Geld gibt es von Siena Garden einen Unkrautstecher mit dem gleichen Arbeitsprinzip wie beim Gerät aus Finnland. Der Unterschied: Hier sind zwei Metallnägel fest und beim Heraushebeln gibt es nur zwei Greifarme, die zupacken. In meinem Test habe ich keine auffälligen Unterschiede zwischen den beiden Geräten festgestellt.
Ein Nachteil des Unkrautstechers von Siena Garden ist die fehlende Verstellbarkeit. Je grösser Du bist, desto eher kann längeres Arbeiten mühsam werden, weil du dich bücken musst. Wer zwischen 1,60 und 1,70 Meter gross ist, hat am wenigsten Probleme. Gespart wurde auch beim Griff; es gibt nur einen geraden Griff, ähnlich einem Joystick. Er ist gummiert und liegt gut in der Hand, aber natürlich nicht so komfortabel wie ein T- oder D-Griff.
Gardena: günstig für gelegentlichen Gebrauch
Wenn du nur ein paar wenige Löwenzahnpflanzen im Rasen hast und deine Knie noch fit sind, empfehle ich dir den günstigen Unkrautstecher von Gardena. Im Vergleichstest arbeite ich mit ihm ebenfalls erfolgreich. Und ich reisse keine Löcher in den Rasen, wie es bei den beiden Hebelmaschinen der Fall ist. Mit dem Gardena-Modell arbeite ich quasi minimalinvasiv. Vorausgesetzt der Rasen ist schön weich, kann ich ohne grosse Mühe zweimal von verschiedenen Seiten gerade in die Erde direkt neben dem Löwenzahn stechen, sie lockern und anschliessend die Pflanze samt Wurzel herausziehen.
Der Griff des Gardena-Werkzeugs liegt angenehm in der Hand. Der Teil zum Einstechen ist aus Stahl, der zudem mit einer Schutzschicht gegen Korrosion überzogen ist. An das Aufräumen hat Gardena auch gedacht: Am Griff gibt es ein Loch, durch das ich eine Schnur zum Aufhängen ziehen kann.
Fazit:
Das Arbeiten mit dem «Smart Fit» von Fiskars macht am meisten Spass. Mit dem flotten Finnen ziehe ich innerhalb kürzester Zeit sehr viel Löwenzahn aus dem Rasen: ansetzen, einstechen, heraushebeln. Für eine grössere Rasenfläche mit viel Unkraut ist das Fiskars-Gerät meine Empfehlung. Verzichtest du auf etwas Komfort tut’s das günsgere Gerät von Siena Garden auch.
Der Preis-Leistungs-Sieger aber kommt von Gardena. Der kleine, aber stabile Ausstecher zwingt dich zwar in die Knie, aber das Ergebnis überzeugt voll und ganz.


Journalist since 1997. Stopovers in Franconia (or the Franken region), Lake Constance, Obwalden, Nidwalden and Zurich. Father since 2014. Expert in editorial organisation and motivation. Focus on sustainability, home office tools, beautiful things for the home, creative toys and sports equipment.
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