
Philips Avent Premium Video Connected
Babyphone mit Kamera, 400 m
Die Hightech-Variante des klassischen Babyfons von Avent verspricht, das «Rundum-sorglos-Paket» für (Groß-)Eltern zu sein. Was das Gerät tatsächlich leistet, habe ich in einem Langzeittest ausprobiert.
Mit einem Babymonitor kann ich den Schlaf meines Enkelkinds überwachen, ohne ständig ins Kinderzimmer laufen zu müssen. Solche Geräte sind praktisch, weil ich mich um den Abwasch kümmern oder einfach auf der Couch fläzen kann, aber trotzdem mitbekomme, was meine Enkelin so tut.
Von Avent habe ich den «Connected Babymonitor» bekommen und ausgiebig getestet. Der Zusatz «Connected» deutet es schon an. Ich kann die Babykamera nicht nur zu Hause verwenden, sondern auch von unterwegs. Habe ich das Kind also in die Obhut eines Babysitters gegeben, behalte ich über die dazugehörige App alles im Blick.
Im Karton befinden sich die «Elterneinheit» und die «Babyeinheit» mit jeweils einem Netzteil, dazu eine Kurzanleitung, eine Stange und eine Klemme.
Der Zusammenbau aller Teile erklärt sich auch ohne Blick in den Beileger von selbst. Die Klemme nehme ich als Basis: Ich stecke die Stange hinein und befestige darauf die Babyeinheit, die sich drehen lässt. So richte ich die Kamera optimal aus. So kann ich die Kamera am Gitterbett befestigen.
Praktisch ist auch die mitgelieferte Bohrschablone, falls ich die Kamera an der Wand montieren will. Alternativ stelle ich sie einfach auf einen Tisch. Dank dieser Optionen bleibe ich flexibel, gerade wenn ich das Equipment in den Urlaub mitnehme.
Die Kameraeinheit benötigt eine Steckdose. Sie wird dauerhaft über das Netz mit Strom versorgt. Die Elterneinheit besitzt einen Akku. Ich kann sie also aufstellen, wo ich will, und mit mir durch das Haus oder die Wohnung tragen.
Kurzum: Alles wirkt stimmig und wertig.
Ist alles montiert und sind die Netzteile eingesteckt, beginne ich mit der Einrichtung. Dafür drücke ich kurz den Knopf an der Babyeinheit und schalte anschließend die Elterneinheit ein. Diese sucht automatisch nach der Kamera. Das dauert nur wenige Sekunden und funktioniert bei mir reibungslos.
Avent gibt die Reichweite zwischen den beiden Einheiten mit 50 Metern in Innenräumen und bis zu 400 Metern im Freien an. Wie immer bei solchen Angaben, sind diese mit Vorsicht zu genießen, weil massive Stahlträger in Decken, sehr dicke Türen oder viele Zwischenwände das Signal schwächen.
Verliert die Elterneinheit die Verbindung zur Kamera, erscheint eine Reichweitenwarnung und das Gerät meldet sich sowohl optisch als auch akustisch. 50 Meter Abstand bekomme ich in meiner Wohnung allerdings nicht hin. Schließlich lebe ich in keiner Villa.
Mein Härtetest sah so aus: Die Kamera steht im Gästezimmer, die Elterneinheit nehme ich mit auf den Balkon. Dazwischen liegen knapp 17 Meter, zwei geschlossene Zimmertüren und eine angelehnte Balkontür. Das Ergebnis: Die Verbindung bleibt stabil, das Bild klar. Lediglich der Ton wirkt leicht verzögert, was ich jedoch nicht als Problem empfinde.
Die Kamera der Babyeinheit löst in Full HD auf. Auf der Elterneinheit zeigt ein fünf Zoll großes LCD-Farbdisplay mit 1280 × 720 Pixeln das Bild. Die Aufnahme ist gestochen scharf und übertrifft meine Erwartungen. Das gilt sowohl für die Aufnahme bei Tageslicht als auch in der Nacht. Zusätzlich zur Kameraaufnahme liefert mir der Monitor auch die am Aufstellungsort herrschende Temperatur.
Die Aufnahme ist so detailliert, dass ich auch kleine Bewegungen des Kindes erkennen kann. Das beruhigt mich, ist aber auch für eine andere Funktion wichtig. Doch dazu gleich noch mehr.
Der Babymonitor arbeitet bidirektional. Ich kann also nicht nur hören und sehen, was am Babybett passiert, sondern auch meine Stimme ins Kinderzimmer übertragen. Schläft ein Kind unruhig, hilft es oft schon, wenn Mamas oder Papas beruhigend sprechen. Oder ein kleines Lied anstimmen.
Apropos Lieder: Die Babyeinheit kann dem Kind integrierte Schlaflieder, Naturgeräusche oder auch ein leichtes (weißes) Rauschen vorspielen. Außerdem kann ich an der Kamera ein kleines Nachtlicht einschalten, damit meine Enkelin nicht in totaler Dunkelheit ist. Die Helligkeit passe ich an der Elterneinheit an.
Und da sich Kinder gern beim Schlafen freistrampeln, erhalte ich eine Warnung, wenn die Temperatur im Zimmer unter- oder oberhalb der von mir gewünschten Werte liegt.
Über die Elterneinheit kann ich zwischen drei Modi wählen:
Etwas Ausprobieren erfordert die Einstellung der Empfindlichkeit. Mein Tipp: Zunächst den höchsten Wert wählen und beobachten, ob die Benachrichtigungen zu häufig kommen. Wenn das Kind friedlich schläft, aber das Bild wegen eines anderen Geräusches erscheint, regle ich die Empfindlichkeit etwas tiefer.
Zum Babymonitor bietet Avent in den App-Stores von Apple und Google eine ergänzende App an. Diese brauche ich für die beiden Funktionen, die ich dir zum Abschluss vorstelle. Das Programm führt mich nach dem Herunterladen Schritt für Schritt durch die Einrichtung. Einen Fehler kann ich da nicht machen.
Ich muss erst ein Konto bei Avent eröffnen. Dazu benötige ich eine E-Mail-Adresse, an die ein Bestätigungscode gesendet wird. Anschließend hinterlege ich die Zugangsdaten für mein WLAN und scanne mit der Babyeinheit den von der App erzeugten QR-Code. Nach rund zwei Minuten ist die Einrichtung abgeschlossen.
Dank der Kopplung kann ich jetzt das Smartphone als Elterneinheit verwenden. Und das auch unterwegs. Über die App lade ich optional andere Personen ein, die dann ebenfalls den Monitor verwenden können. Alarmfunktionen, Benachrichtigungen und die Optionen für die Gerätesteuerung sind allerdings Admin-Konten vorbehalten, die direkt mit der Babyeinheit gekoppelt sind.
In der App sind auch statistische Funktionen wie das Schlaftagebuch enthalten. Die beiden Funktionen, die ich dir jetzt vorstelle, kannst du mit dem Avent-Konto drei Monate kostenlos nutzen. Möchtest du sie danach weiter nutzen, kostet dies rund 5 Euro monatlich. Das kostenlose Probeabo endet automatisch.
Damit zurück zur Bildqualität: Die Kamera zeigt nicht nur ein Bild zur Beruhigung der Eltern, sondern interpretiert auch Atemfrequenz und Schlafstatus. Das nennt Avent «Sense IQ». Diese Schlafüberwachung finde ich praktisch. Zeigt das Gerät (oder die App) einen «leichten Schlaf» an, ist es besser, wenn ich nicht auf die knarrende Planke meines Laminats vor dem Kinderzimmer trete. Und da die Schlafqualität und die Schlafdauer getrackt werden und in einem digitalen Schlaftagebuch in der App landen, können Eltern den Rhythmus des Kindes besser verstehen.
Die Atemüberwachung kann Eltern beruhigen, die sicher sein wollen, dass es dem Baby wirklich gut geht. Weil die Atemerkennung ohne externe Körpersensoren auskommt, handelt es sich bei dem Monitor nicht um ein medizinisches Gerät. Der Babymonitor kann und darf medizinische Beratung und Überwachung nicht ersetzen, falls das Baby eine gesundheitliche Disposition hat, die engmaschige Überwachung erfordert. Die Funktion schlägt bei Atemaussetzern keinen Alarm.
Eine Besonderheit des «Connected-Babymonitors» ist die optionale Bedürfniserkennung des Kindes. Die dahinterstehende Technologie hat das Unternehmen Zoundream entwickelt. Die KI analysiert die vom Mikrofon aufgefangenen Geräusche und interpretiert sie. Schreit mein Baby, sagt mir die App, welches Bedürfnis dahintersteckt, etwa Hunger, volle Windeln oder der Wunsch nach Nähe.
In der Produktbeschreibung heißt es, dass dieses Feature für Babys bis zu zwölf Monaten gedacht ist und am besten bis zum Alter von sechs Monaten funktioniert. Und weil meine Enkelin dafür schon zu groß ist, hat meine Freundin Lena diese Funktion mit ihrer kleinen Tochter ausprobiert.
Nach anfänglicher Skepsis ist Lena inzwischen begeistert und hat die Rolle einer inoffiziellen Markenbotschafterin von Avent in ihrem Bekanntenkreis übernommen. «Die Erkennung funktioniert super und ich empfehle den Monitor insbesondere allen, die ihr erstes Baby erwarten und noch etwas planlos sind.»
Lena meint, dass die Technik mütterliche Erfahrungen und Instinkte nicht ersetzt, aber gut ergänzt. «Beim ersten Kind habe ich bereits Erfahrungen sammeln können. Damals hätte ich mir aber schon eine solche Unterstützung gewünscht. Da ist man noch völlig unsicher, was das Baby gerade braucht. Und gerade für eine zweite Person kann das eine große Hilfe sein, wenn die Mama mal kurz unterwegs ist.»
Also lohnt sich die Investition? «Auf jeden Fall. Das Gerät hätte ich mir sogar gekauft, wenn es noch teurer gewesen wäre.»
Eindeutiger kann ein positives Urteil nicht ausfallen. Wir sind beide begeistert.
Pro
Contra
Philips Avent Premium Video Connected
Babyphone mit Kamera, 400 m
Hamburger, Leseratte, Eishockey-Fan. Papa und Grosspapa. Bastelt ständig an seinem Smarthome herum. Interessiert an DIY, Outdoor, Mode und Kosmetik.
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