Elon Musk zu Werbekunden: «Go fuck yourself»
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Elon Musk zu Werbekunden: «Go fuck yourself»

Samuel Buchmann
30.11.2023

Die Social Media Plattform X verliert Werbeeinnahmen, weil Inhaber Elon Musk einen antisemitischen Post als «Wahrheit» bezeichnete. In einem Interview holt der reichste Mann der Welt zum verbalen Rundumschlag aus.

X-Inhaber Elon Musk gab am Mittwoch ein Interview an der DealBook-Konferenz in New York. Dabei wandte er sich an die Werbekunden, welche sich von der Social Media Plattform zurückgezogen haben: «Wenn jemand versucht, mich mit Werbung zu erpressen, mich mit Geld zu erpressen – fickt euch. Fickt euch. Ist das klar? Ich hoffe, es ist klar.» Er adressierte die Beleidigung unter anderem explizit an Disney-CEO Bob Iger.

Interviewer Andrew Ross Sorkin fragte Musk daraufhin, was denn X-CEO Linda Yaccarino tun soll, um die Plattform am Leben zu halten. Musk stellte klar, dass X durchaus von den Werbegeldern abhängig ist: «Dieser Boykott wird das Unternehmen töten.» Die Werbetreibenden müssten der ganzen Welt erklären, dass sie dafür verantwortlich sind. Musk selbst scheint bereit, ein finanzielles Versagen von X zu akzeptieren.

Grosse Unternehmen wie IBM, Disney und Apple haben ihre Werbekampagnen auf X bis auf weiteres pausiert. Dies, nachdem Musk eine antisemitische Verschwörungstheorie als «die tatsächliche Wahrheit» bezeichnet hatte. Der Post, der inzwischen gelöscht wurde, enthielt unter anderem Aussagen, wonach jüdische Organisationen Hass gegen Weisse verbreiten würden.

Musk gab sich während des Interviews abwechselnd trotzig und reumütig. Er sagte, dass er rückblickend nicht auf den Post hätte antworten sollen. «Im Grunde habe ich denjenigen, die mich hassen, und wohl auch denjenigen, die antisemitisch sind, eine geladene Waffe in die Hand gedrückt, und das tut mir sehr leid. Das war nicht meine Absicht.» Sein Besuch bei Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor einigen Tagen sei jedoch «keine Entschuldigungs-Tour» gewesen.

Bis zu 75 Millionen Umsatzverlust

Musks Social Media Plattform könnte wegen der Affäre bis Jahresende bis zu 75 Millionen US-Dollar an Werbeeinnahmen verlieren, wie die «New York Times» unter Berufung auf interne Dokumente berichtet. Die Zahl ist weit höher als diejenige, die X nach aussen kommunizierte. In einer Mitteilung sprach das Unternehmen nur von einem Ausfallrisiko von 11 Millionen US-Dollar.

Den Dokumenten nach sind es mittlerweile über 100 Firmen, die keine Werbung mehr auf X schalten. Darunter Airbnb, Amazon, Coca-Cola und Microsoft. Der Zeitpunkt für den Rückzug der Kunden ist denkbar schlecht: Die letzten Monate im Jahr gehören zu den wichtigsten.

Titelbild: Shutterstock / Frederic Legrand – COMEO

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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann wahrscheinlich an meinen Fingerspitzen mitten in einer Felswand.


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